Der schwarze Spiegel


In unserer Stadt ist der Bahnhofsvorplatz jeden Sonntag voller Afrikaner.

In Gruppen treffen sie sich nämlich sonntags immer in der Stadthalle neben dem Bahnhof. Ich glaube, sie beten oder singen dort. Ich habe nämlich schon Gebets- oder Gesangbücher gesehen.

Die Leute sind echt gut gekleidet. Frauen tragen etwa goldfarbene Roben, gewickelte Turbane mit gelb-schwarzen Streifen und anderen Farben und Mustern.

Und die Männer, fast alle im Anzug, mit erdal-geschwärzten Schuhen. Die Schuhe sehen blitzblank aus wie in den Werbespots in den USA, wo ein Topverkäufer dir den neuesten Computer vorführt.

Und dann die Kleinen. Die Jungs sehen aus wie Papi im Anzug, nur kleiner.,
Und die Mädchen haben die krusseligen Haare of in kleine Zöpfchen geflochten und bunte Perlen eingezogen. Mann, sehen die süß aus!

Die Teenager sind dann im Trend der Zeit angezogen, allerdings nicht im Kapuzen oder Schmuddel Look. So wie die angezogen sind, kommst du an jedem doorkeeper vorbei.

Ich schaue an mir herunter auf meine Schlabberjeans, und ich schaue gleich wieder woanders hin.

Seit letzter Woche ziehe ich jetzt am Sonntag immer meine Cordhose an. Für den Fall, dass ich am Bahnhof vorbeikomme.


© Siegfried Makeba


2 Lesern gefällt dieser Text.



Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Der schwarze Spiegel"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Der schwarze Spiegel"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.