Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen,
durchs Kaufhaus dröhnt es „Stille Nacht“,
Man sieht so viele Menschen rennen,
was hat sie wohl so wirr gemacht.
Dort liegt der letzte Ebook Reader,
der fehlt noch unterm Weihnachtbaum,
niemand hört mehr die Weihnachtslieder,
selbst den Nachbarn erkennt man kaum.
Es herrscht schon leere in den Regalen,
die frohen Händler grinsen unentwegt,
der Papa muss mit wirrem Blick bezahlen,
was die Familie auf den Tressen legt.
Am Heilig Abend dann in allen Stuben,
ist die Bescherung wieder Riesengroß,
es flennen Mädchen, aber auch die Buben,
dann geht der große Umtausch wieder los.
Am Weihnachtsbaume leuchten alle Kerzen,
nur Weihnachten spürt niemand mehr,
da ist nicht Freude in den Menschenherzen,
nur Stress und Kummer drücken alle schwer.
Kommentar:Hallo Jürgen, diese Ambivalenz der besinnlichen und kommerziellen Seite des Weihnachtsfestes hat mich auch schon immer beschäftigt. Habe vor Jahren ein ähnliches Gedicht gemacht, siehe "Volkssturm oder Weihnachtseinkauf in der City." Schön, dass ich nicht allein so denke. Gruß Pedda
Kommentar:Ja, schon beim Zusehen wird einem da Angst und Bange, wie sie rennen und schieben, als gäbe es kein Morgen.
Dein Text ist aber um einiges drastischer als meiner, dass hab mich nicht getraut, obwohl ich zwei Stunden Gelegenheit hatte, das Chaos zu beobachten und zeitweise gedacht habe, es gäbe Verletzte.
Und das alles nur um Sachen zu erstehen, die es ab Januar um die Hälfte gibt.
Die Händler lieben Weihnachten, auch wenn die meisten nicht mehr wissen, wo das Fest herkommt.
Kommentar:Hallo Jürgen, etwas drastischer - du hast recht. Aber so habe ich es damals empfunden: wie Krieg. Den eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes oder das Besinnliche wird von einigen, so mein Gefühl, schon als störend beim Kommerz empfunden. Das muss man dann auch drastisch anklagen, finde ich. Gruß und ein besinnliches, kommerzfreies Weihnachtsfest wünscht Pedda.
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Bäume umarmen
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