Mit 66 Jahren da fängt das Leben an,
sehe ich meine Rente, glaube ich nicht daran,
zum Leben zu wenig zum Sterben zu viel,
man, ist das ein Scheiß Gefühl.
Hätte endlich Zeit um zu verreisen,
bekomme einen Herzkasper bei den Preisen,
hab mir für den Balkon eine Liege bestellt,
dafür reichte gerade mal mein Geld.
Große Schritte kann ich nicht machen,
höre wie die Politiker hinter mir lachen,
sie erhöhen sich selber ihre Diät,
ehe ich mal wieder dran bin ist es zu spät.
Den Friseur habe ich ewig nicht gesehen,
ich lass mir jetzt lange Haare stehen,
über Fettleibigkeit kann ich nicht klagen,
den oft knurrt vor Hunger mein Magen.
Machte auf der Arbeit so gut wie nie blau,
und trotzdem bin ich heute eine arme Sau,
was ist das nur für eine Politik,
die sollten sich nehmen alle einen Strick.
Doch ich lass jetzt das Jammern sein,
genieße gerade den Sonnenschein,
lasse mir dabei ein Eis schmecken,
und alle können mich am ….
(habe ein wenig übertrieben)
Kommentar:Ob die Autorin/der Autor hier das lyrische-Ich personofiziert kann ich zwar nicht beurteilen, dennoch ein Gedicht, was traurig stimmt.
Gesparrt wird immer an falschen Ecken, so leidet z.B. auch viel zu häufig die Bildung an der Sparsucht der Politik. Aber naja: Die schwarze Null muss stehen ;)
Kommentar:Liebe Vergissmeinnicht,
dein Gedicht gefällt mir und ist deshalb auch interessant, weil ich im August (wenn's mich erwischt) eins veröffentliche zum selben Thema. Der Inhalt ist aber anders, wir werden uns also urheberrechtlich nicht in die Quere kommen.
Liebe Grüße Wolfgang
Kommentar:Liebe Vergissmeinnicht,
ich finde dieses Gedicht sehr schön. Ich sehe darin den humorvoll-ironischen Ton deiner Beschreibung des Rentner(innen)daseins. Eine sehr gelungene Kombination von Kritik und Humor.
Du hast sehr recht mit deiner Kritik an der politisch-gesellschaftlichen Situation und gleichzeitig verbindest du dies mit Ironie und Humor. Das ist richtig schön !
Schöne Grüße, Manfred
Kommentar:Liebe Vergissmeinnicht,
genauso ist es und du bist nicht alleine,
immer mehr Rentner verarmen und vegetieren mehr oder weniger, oftmals mit den paar Kröten so dahin,
überhaupt die Kluft zwischen Arm und Reich wird enorm, dieses erträumte Dazwischen wird bald von der Bildfläche verschwinden ...
sehr traurig ...
liebe Grüße an dich!
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Komm einfach her
Und lass uns
Bäume umarmen!
Und reden.
Oder schweigen.
Lass uns
Bäume umarmen
Und fühlen,
Wie die Welt vielleicht
Für den Bruchteil einer Zeit
Schön [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]