Planet des Grauens

Der Mensch bewundert noch stets die Natur,
Wie einen wunderschönen Garten,
Doch schaut er meist oberflächlich nur
Und meint, sie sei IHM wohl geraten.

Denn blickt man hinter die Fassade,
Erkennt man, was hier wirklich geschieht:
Mutter Natur, die kennt keine Gnade,
Töten und Metzeln, wohin man auch sieht.

Schon Pflanzen kämpfen mit Parasiten,
Verteidigen sich mit übler Chemie
Und müssen sich ständig überbieten,
Denn Getier wird immun, dann stirbt es nie.

Fische schlafen nicht, sind stets auf der Hut,
Sonst sind sie eine leichte Beute,
Im Wasser ist auch das Töten akut,
So war es immer - so ist es heute.

Wo stattliche Herden friedlich weiden,
Da gibt es Räuber, das muss man wissen,
Die Schwachen müssen als erste leiden,
Gedärme lebendig herausgerissen.

Erhalte die Art, sagen die Gene,
Sei deinem Feind stets ein wenig voraus,
Giftstachel, Panzer und schärfeste Zähne,
Ein Wettrüsten, und wer nicht mitmacht, stirbt aus.

Das Leben ist Kampf und leicht sieht man ein,
Es gibt nur ein Gesetz auf Erden:
"Fressen und gefressen werden",
Warum sollt es beim Menschen anders sein?

Die Krone der Schöpfung hat sich nie geziert,
Hat selbst das Töten noch perfektioniert.
Gott, ich heiße dein grausames Werk nicht gut,
Ging's nicht mit Liebe und weniger Blut?

© Pedda/gog 26.06.2012

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