So gehe ich schon bald
ins siebente Jahrzehnt
und warte noch immer
auf die Verpuppung,
um endlich dann als neuer Mensch
aufzubrechen den Kokon,
mich zu erheben
mit buntem Flügelschlag,
losgelöst und frei,
in die endlosen Lüfte.
Und während ich warte,
kriech' ich satt
träge hin zum nächsten Blatt,
doch die Angst stets in mir steckt,
dass ein Vogel mich entdeckt,
noch vor der Metamorphose.
Wie lange dauert eigentlich
so ein Raupenleben?
Ist es nicht die Hoffnung allein,
die uns im Leben hält?
Kommentar:"... "Eigentlich bin ich ein Schmetterling," sagt die Raupe, "nur merkt es keiner."..." (Für alle mit geringem Selbstwert...)
DAS ist genial!
noé
Kommentar:Hallo Noé, Danke für deinen Kommi. Geringer Selbstwert: so habe ich das eigentlich nicht gesehen, aber sehr interessant, deine Interpretation. Ich dachte eher an unerfüllte Träume. Hoffen wir nicht alle ein wenig, dass da noch was kommt im Leben (die Metamorphose, das Fliegen statt Kriechen)? So lebt und kriecht man weiter und denkt dass da noch was Tolles kommt, wenn die Schule beendet ist, wenn die Ausbildung beendet ist, wenn das Haus bezahlt ist, wenn man die Rente durch hat u.s.w. Das ist ja auch nicht schlecht: dieses Hoffen lässt uns eben weiter leben, kriechend als Raupe. Wenn man sich alle Wünsche immer gleich erfüllen könnte, das wäre ja auch nix, oder? So hatte ich das gemeint. LG Pedda
Kommentar:So kann man es natürlich auch sehen...
Aus diesem (Deinem) Grund bin ich ja der Meinung, "man" solle mehr im Jetzt leben, jetzt die guten Momente, die jeder hat, voll bewusst wahrnehmen und genießen, sich Erinnerungen speichern für Momente, wenn es wieder mal hart daherkommt. Immer nur auf ein imaginäres Morgen schieben ist eine schlechte Wahl, denn wer weiß, ob wir es überhaupt er-leben. Meine schönsten, übergoldeten Erinnerungen, die wie Felsnadeln aus einem unendlichen Meer hervorstechen, sind die kleinen Momente, die ich mir bewusst vor Augen geführt habe, als sie geschahen.
Wenn wir uns alle Wünsche erfüllen könnten, würden wir nicht mehr LEBEN, denn die Wünsche sind es, die uns immer weiter vorwärts treiben. Und Wünsche müssen sich gar nicht immer im Habenwollen erschöpfen, es kann durchaus auch ein Gebenwollen sein wie auch ein Lebenwollen, aber immer ein Wollen.
noé
ich stimme eurem Diskurs voll zu. Entscheidend ist das Wollen mit den Varianten Geben, Leben,Lieben.
(Wusste so ähnlich schon Goethe:"Wer immer strebend sich bemüht, den wollen wir erlösen")
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Komm einfach her
Und lass uns
Bäume umarmen!
Und reden.
Oder schweigen.
Lass uns
Bäume umarmen
Und fühlen,
Wie die Welt vielleicht
Für den Bruchteil einer Zeit
Schön [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]