Kommentar zu Krimigedicht 55 von Alex: Ganovenjagd am Telefon
Der Schmuggler
hat mir imponiert,
wie er ganz cool und ungerührt,
diverse Filz- und Suchattacken
durchsteht auf beiden Hinterhacken.
Das Fahrrad ordentlich abgestellt,
trotzt er getrost der Zöllnerwelt.
Ein Schmuggelgut, das ist bekannt,
verschiebt man in ein fremdes Land.
Wer Urlaub macht in der Türkei,
hat Lederwaren oft dabei.
Oder aus Afghanistan,
da schleppt man Opium heran.
Und niemand ist dann so verrückt
und bringt das Zeug nochmal zurück.
Ein Schmuggelweg führt strikt und stur
stets in eine Richtung nur.
Das zu erkennen, wäre nicht schwer,
es sei denn,
man kommt eher blöd daher.
So liege ich wohl nicht daneben,
dass unser Schmuggelkönig eben
jeden Morgen radelnd lächelt
und abends zurück fußlahm hechelt.
Der Zollamtschef, das ist der Hohn,
hat Gribs nicht,
aber Telefon.
Zu simpel ist der Schmuggeltrick:
Mit Fahrrad hin,
zu Fuß zurück.
Beschreibung des Autors zu "Kommentar zu Krimigedicht 55 von Alex: Ganovenjagd am Telefon"
Anmerkung:
Die großartige und hier im Forum an Masse und Klasse einmalige Krimigedichtereihe von Alex und dann auch Pedda, verdient weiter zu leben. Dafür sorgen sicher ihre Väter.
Sie verdient aber auch kommentarkritisch und analytisch begleitet zu werden. Dafür will ich sorgen. Kongeniale Unterstützung ist gerne erbeten.
Zum besseren Verständnis habe ich das betroffene Original neu abgedruckt.
.
.
Krimigedicht 55- von Alex
Ganovenjagd am Telefon
„Dies ist Sherlock Holmes am Telefon!“
„Wusst ich 's doch, Sie haben 's schon.
Besitzen auch den Apparat,
sind so für meinen Fall parat.
Dies ist Zollamtsleiter Johnson, sprechend
und 's Ihnen sicher hoch anrechnend,
kämen Sie nach Dover, zu den Fähren,
wenn Sie mal so freundlich wären!“
„Erklär'n Sie bitte, wenn 's genehm,
was genau ist das Problem?“
„Ich weiß hier nicht mehr aus noch ein.
Ein Mann, der bringt mich bald zum Schrei'n!
Denn jeden Morgen, gleiche Zeit,
macht sich ein Schmuggler bei mir breit.
Kommt radelnd, Rucksack voller Kohlen,
will die nach France hinüber holen.
Dass er aus London, ist bekannt,
wird Schmuggelkönig auch genannt.
Doch platz ich bald vor lauter Wut.
Wo hat er nur sein Schmuggelgut?
Hab seine Kohlen schon durchsiebt.
Da sagt er nur: Wenn es beliebt!
Danach, da schau ich aus wie Sau.
Doch hat er was, ich spür 's genau.
Wenn seine Kleidung ich durchfilze,
isst er genüsslich Frühstückssülze;
fühle ich ab den ganzen Körper,
dann grinst er nur wie ein Berserker
und tut, als ob er es genieße.
Vor Ärger ich den noch erschieße!
Dacht' mir, dass sicher ich ihn kriege,
wenn ich in Sicherheit ihn wiege.
Nur dank sporadischer Kontrollen,
hätt' endlich ich was finden sollen.
Ich fühl' mich wie ein geistig Kranker.
Sie sind mein letzter Rettungsanker!“
„Um zu beenden Ihren Kummer
geben Sie mir nun Ihre Nummer,
ich ruf' in einer Stund' zurück.
Dann Fall geklärt, mit etwas Glück!“
„Wie konnten Sie so sicher sein?“
wendet danach der Doktor ein
und wirkt dabei reichlich verstört,
denn er hat alles mitgehört.
„Mein lieber Freund, Sie werden lachen,
ich will es ja nur spannend machen.
Hätt' Lösung ihm gleich sagen können,
will Johnson etwas Zittern gönnen!“
Auch wenn ganz sauber ist der Mann,
im Rucksack man nichts finden kann.
genannter Kerl ist Übeltäter:
Schmuggelt gestohlene Fahrräder!“
Kommentar:Hallo Wolfgang, wieder ein gelungener Krimigedicht-Kommentar. Die 2 kleinen Reimwackler würde ich wie folgt korrigieren: "...hat Lederwaren oft dabei." "Ein Schmuggelweg führt strikt und stur / stets in eine Richtung nur". Gruß Pedda
Re: Kommentar zu Krimigedicht 55 von Alex: Ganovenjagd am Telefon
Kommentar:Hi Pedda,
danke für Lob und Kritik.
Habe beide Verbesserungsvorschläge übernommen.
Gerade bei der "Türkei"
stand ich längere Zeit, wie Ochs vor m Berg und kam partout auf keinen Reim.
Gruß
Wolfgang
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Ich versuche mich vor Verhöhnungen
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