Schwermut, Traurigkeit, den Tränen nah.
Am Morgen war noch alles anders.
Am Nachmittag dann überfallen sie mich.
Drücken mich nieder.
Die lästigen Gedanken, widerspenstig.
Sie umschwirren meinen Kopf, graben ihre Nägel tief in mein Gehirn, beissen sich mit den Zähnen fest. Zu tausenden sitzten sie auf meiner Brust, dürcken mich nieder, fesseln mich an mein Bett. Geknebelt und gefesselt am helllichten Tag.
Sie arbeiten sich weitere. Legen sich mir um den Hals, ziehen, ganz sachte. Sachte und beständig. Gerade so, dass der Atem weiter rollen kann, dass der Schmerz bleibt. Unerbitterlich fahren sie fort. Sie fressen sich in mich hinein, nehmen mich von innen aus. Jetzt sitzen sie mir schon in der Kehle.
Ich reisse mich los.
Zurück ins Leben. Ein Abend. Eine Nacht.
Am Morgen ist noch alles anders.
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Komm einfach her
Und lass uns
Bäume umarmen!
Und reden.
Oder schweigen.
Lass uns
Bäume umarmen
Und fühlen,
Wie die Welt vielleicht
Für den Bruchteil einer Zeit
Schön [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]