Nimm dir Zeit

Sie stand, ganz still an der Laterne
und wartete auf mich.
Ich denk einmal sie hat mich gerne
da stand sie nun, im Licht.

Sie stand auch an dem Straßenbaum,
ich hab sie nicht erkannt
ich gebe zu, ich sah sie kaum,
ich bin einfach vorbei gerannt.

Ich lief, ganz schnell, an ihr vorüber,
sie hielt erst einmal Schritt,
ich sah sie dann erst mal nicht wieder
denn sie kam, mit mir, nicht mit.

Irgendwann, an manchen Tagen,
wenn ich einmal langsam ging,
hörte ich sie zu mir sagen:
„Halte ein, nicht so geschwind.

Ich bin die Zeit, die du so schätzt
das Leben ist nicht einerlei.
Doch wenn du durch dein Leben hetzt
dann ist es viel zu schnell vorbei.“

Ich lief davon, vor meinem Leben
ich dacht, ich lauf ihm hinterher.
Ach, ich möcht so manches geben,
hätte ich jetzt, von Ihm, mehr.


© Michael Jörchel


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