Der gestrige Abend machte eines klar: Fußballweltmeister wird Italien heuer nicht. Dafür sorgten die italienischen Kicker mit ihrem Kukident-Fußball der Marke: "Hilfe! Ein Ball! Weg damit!"
Löblich erwähnen sollte man die Standfestigkeit der Spieler. Noch vor vier Jahren sackten diese bei der Berührung mit Luftmolekülen ohnmachtig zu Boden. Inzwischen übersteht ein Großteil der Spieler sogar das Shakehand mit dem Schiedsrichter verletzungsfrei. Nicht unberücksichtigt bleiben dürfen natürlich die Kontrahenten, die in der Gruppe den Italienern das Leben schwer machten. Immerhin zählt etwa Neuseeland zu den WM-Favoriten.

Angeregt von der Arbeitsverweigerung ihrer Nationalmannschaft, fühlten sich die italienischen Beamten zum Streiken motiviert. Tausende Beamte legen heute ihre Pausenbrote und Zeitungen nieder, um gegen die geplanten Sparpakete des "Rechtspopulisten" (tm) Berlusconi zu protestieren.

"Wir werden bald nicht mehr in der Lage sein, den Bürgern wesentliche Leistungen im Sozial- und Gesundheitsbereich zu garantieren", warnt ein Sprecher des Verbands der italienischen Gemeinden. Schuld daran tragen geplante Einsparungen finanzieller, aber auch personeller Natur.
Selbstverständlich zeige ich mich mit den Streikenden wider den neoliberalen Kapitalismuswahnsinn solidarisch und möchte meine Blogleser (alle beide) anregen, über all die unverzichtbaren Leistungen unserer Beamten nachzudenken.
Könntet ihr euch ein Leben ohne Gleichstellungsbeauftragte vorstellen? Ich nicht! Dafür zahle ich gerne Steuern, genau so, wie beispielsweise für Opernhäuser. Ich kann zwar Opern nicht ausstehen, aber man stelle sich vor, jeder würde nur für in Anspruch genommene oder gewünschte Dienstleistungen bezahlen - ein Alptraum!

Seien wir realistisch: Wir müssen unsere Beamten vor dem grausamen Wettbewerb am Freien Markt beschützen, koste es den Steuerzahler, was der Staat wolle. All die unglücklichen, ausgebeuteten Mitarbeiter in privaten Unternehmen sollten uns ein warnendes Beispiel sein: Freundlich, kundenorientiert und geschult sollen sie sein und nicht beim Auftauchen eines Pickels in Krankenstand flüchten. Völlig unzumutbare, menschenverachtende Zustände, die unseren Staatsbediensteten keinesfalls aufgebürdet werden dürfen. Dafür zahle ich notfalls auch gerne höhere Steuern und Abgaben. Schließlich möchte ich auch künftig am Finanzamt entweder in der Endloswarteschleife wahnsinnig werden oder angeschnauzt werden, wie es sich gehört.



Kommentare zu "Zum Ausscheiden der Italiener bei der WM"

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