Ist die Schreibarbeit erst erledigt und der Autor im Idealfall auch noch zufrieden mit seinem Werk, so geht es an das Verbreiten der frischen Lektüre, sei es online oder auch über einen Verlag. Jungen, unerfahrenen Autoren wird hier erfahrungsgemäß aber so mancher Stein in den Weg gelegt, denn die Veröffentlichung eines Werkes war bis vor kurzem noch gar nicht so einfach zu bewerkstelligen – dank neuer Möglichkeiten wie dem Self Publishing kann heutzutage aber im Grunde jeder sein Werk der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, wenngleich es dabei einiges zu beachten gibt.

Die vielen Möglichkeiten des Herausgebens einer Publikation
Abgesehen von der Möglichkeit, Geschichten und Gedichte online zu veröffentlichen, also beispielsweise direkt hier im Schreiber Netzwerk, auf einem eigenen Blog oder in einem themenrelevanten Forum, träumen viele Schriftsteller davon, ihr Werk eines Tages auch als Printversion vor sich liegen zu haben oder dieses womöglich als eBook zu vermarkten. Während dafür früher in jedem Fall ein entsprechender Verlag nötig war, der sich unter anderem für das Marketing, das Lektorat und Korrektorat, die Herstellung und den Vertrieb einsetzte, so gibt es heute eine Vielzahl anderer Möglichkeiten, um Autoren bei der Veröffentlichung zu unterstützen.


Die eigenen Werke als gebundene Ausgabe – ein Traum vieler Autoren.
Die eigenen Werke als gebundene Ausgabe – ein Traum vieler Autoren.

Denn leider ist es mittlerweile Tatsache, dass das Verlegen von Lyrik verhältnismäßig selten vorkommt, dafür ist der Markt schlicht und ergreifend nicht groß genug. Bekannte Verlage stehen den meisten dieser Manuskripte daher eher kritisch gegenüber, da sie sich nicht gut verkaufen. Dennoch bietet der deutsche Markt auch hier einige spezialisierte Verlage, unter anderem den „deutschen lyrik verlag“ oder kurz dlv. Je nachdem, um was für Gedichte es sich handelt, beispielsweise philosophische oder Liebesgedichte, bietet es sich außerdem an, nach bekannten aktuellen Vertretern zu suchen, die den eigenen Werken ähneln und dementsprechend weitere passende Verlage herauszufinden – dafür kann sich auch ein Besuch in der klassischen Buchhandlung eignen, in der die FachverkäuferInnen vermutlich direkt weiterhelfen können. Bevor die lyrischen Werke dann an einen seriösen, großen Verlag gehen, sollte außerdem folgendes bedacht werden:

• Gedichtauswahl zusammenstellen
• Berufliche Vita mitschicken, sofern schon Werke veröffentlicht wurden
• Gegebenenfalls kann sich auch ein vorheriger Anruf auszahlen, um im Vorfeld mit den Verantwortlichen zu sprechen

Fakt ist aber, dass gerade völlig unbekannte Autoren hier nicht zu viel erwarten sollten, insbesondere bei den großen Verlagen, die sich ansonsten eher auf die umsatzstärkeren Romane fokussieren. Kleinere Verlage sind daher möglicherweise die bessere Wahl, wenngleich auch hier keineswegs direkt mit vielen Zusagen gerechnet werden kann.

Self Publishing – der einfachere Weg?

Es zeigt sich also, dass die Verlagssuche für Lyriker mitunter sehr schwer werden kann. Aber wie verhält es sich diesbezüglich eigentlich mit dem Self Publishing, also dem Herausgeben eines Buches oder einer anderen Publikation durch den Autor selbst? Tatsächlich ist es so, dass die selbst veröffentlichten Werke einen immer höheren Stellenwert einnehmen, das zeigt sich unter anderem auch an den steigenden Anteilen an Indie-Titeln in den Verkaufscharts von Amazon oder anderen Vertriebshändlern. Für das Self Publishing gibt es etliche Möglichkeiten, die meist auch noch recht einfach umsetzbar sind. Für diejenigen, die lediglich ihr eigenes Werk im Regal sehen wollen, genügt womöglich schon der einfache Ausdruck am heimischen Computer. Mit einem guten Drucker, günstigen Patronen (TOP Angebote für Rebuilt Toner gibt es hier) und etwas Geduld ist das eigene Buch so schnell ausgedruckt und kann selbstständig gebunden werden – auch das ist mit etwas Übung leicht gemacht. Sofern kein ganzer Gedichtband, sondern lediglich ein paar einzelne Seiten vorhanden sind, ist der Aufwand sogar noch geringer.






Soll mit dem Titel hingegen auch Geld verdient werden, so kommt nun das Self Publishing ins Spiel. Hierbei gibt es einerseits die direkten Anbieter wie beispielsweise Amazon und Kobo oder aber Distributoren zu unterscheiden, wobei letztere das eigene Buch an verschiedene Online Shops verteilen. Generell fällt das Honorar bei der Nutzung eines Distributors geringer aus und auch die Kontrolle über das eigene Werk ist eingeschränkter, dennoch kann sich der Einsatz eines solchen Anbieters lohnen, da mehr potentielle Kunden angesprochen werden.

Bekannte Distributoren

Das eBook hat sich längst auf dem Buchmarkt etabliert.
Das eBook hat sich längst auf dem Buchmarkt etabliert.

• ePubli
• Tredition
• BoD
• Xinxii
• Bookrix
• Neobooks
• Smashwords

Wenngleich das Veröffentlichen eines Werkes durch die Möglichkeit des Self Publishings heutzutage bedeutend einfacher geworden ist und ein verkauftes Exemplar dem Autor auch einen höheren Gewinn verspricht – denn die Honorare sind deutlich höher als bei einem klassischen Verlag –, so fehlt mitunter die Qualitätskontrolle. Unter anderem muss sich der Autor nun selbst um das Lektorat und Korrektorat kümmern. Vor allem kommt es jedoch auf die Vermarktung an. Diese kann und sollte unter anderem in sozialen Netzwerken und Literaturforen stattfinden, allerdings in einem gesunden Maß, sonst kann die Werbung schnell unsympathisch und übertrieben wirken. Nicht zuletzt muss außerdem für ein passendes Cover gesorgt werden, denn erfahrungsgemäß lockt genau dieser Bestandteil viele Kunden. Viele Self Publisher machen hier den Fehler und gestalten und organisieren selbst, ohne jedoch den entsprechenden kritischen Blick auf ihr eigenes Werk zu haben. Demnach macht es sich also auch im Self Publishing oft gut, die eine oder andere externe Investition zu tätigen, zum Beispiel für ein gelungenes Design.


Abbildung 1: Pixabay.com © kshelton
Abbildung 2: Pixabay.com © webvilla



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