Ich sitze seit ein paar sekunden bei meiner schachpartie
mein gegner denkt er hat eine chance doch die hat er nie
wir sind erst beim dritten zug und ihm qualmt die birne
lass hirn vom himmel fallen es ist doch erst der dritte
er zieht das pferd wie ein ritter ohne ross
mein könig und die dame sitzen lachend im schloss
er denkt nicht nach und steht vor seinem ende
ich verlasse seine wohnung und er schreit an die wände
bevor ich erfolgreich zur letzten partie fahre
gele ich ganz entspannt und stylisch meine haare
meine brille sitzt und ich bin tiefen entspannt
der letzte gegner hat mich schon im lokal erkannt
er kommt nervös und unsicher an meinen tisch
ich sage ihm: streng dich an denn ich mach dich frisch
beim aufstellen der figuren zittern seine finger
wie beim dollar reinstecken der schwulen jungfrau bei dem stripper
ich beginne mit der sizilianischen eröffnung und bin mir sicher
dieser gegner ist der allerletzte und spielt rum wie ein stricher
vierter zug und mein läufer ist gut positioniert
ich habe somit sein ganzes spiel ruiniert
er zuckt am gesamten körper und fletscht die zähne
ich sage ihm leg den könig aufs brett denn ich gehe
er guckt verdutzt aus der wäsche und klagt
scheiße das hast du mir vor dem spiel schon gesagt
wenn die gewissheit kommt dann wird jeder wach
dieses spiel heisst nicht ohne grund schach
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]