''AUTORENTOD'' - DIE 2.LESUNG DER AUTOREN (AB SOFORT ABSTIMMEN!!!)

Vorab: Der Autor „Sonnentropfen“ hat seine Kurzgeschichte leider nicht fristgerecht eingesendet, sodass er mit sofortiger Wirkung aus dem Projekt ausgeschieden ist. Er kommt in dieser Lesung nicht mehr vor.

An alle Autoren dieser Seite: Ab sofort können Sie 7 volle Tage lang abstimmen, welche Text der 8 Autoren ihr Favorit ist. Schicken Sie mir einfach eine kurze Privatnachricht, um ihren Favoriten zu unterstützen und ihm ihre Stimme zu geben. Am 25.01.2015 findet die große Entscheidung statt, bei der ein Autor ausscheidet.

Aktuelle Teilnehmerliste (Stand: 19.01.2015)

1.)Pia Koch-Studiger
2.)Manuela.Jackel.9
3.)Katharina.Kraemer.10
4.)Rose
5.)Kerstin Hebauf
6.)The invisible bond writer
7.)Jennifer K. (Neu dabei!)
8.)Eliza Thorne


Die 2.Lesung der 8 noch teilnehmenden Autoren fand an einem ganz besonderen Ort statt. Hier konnte man die Magie, die diesen Ort umgab, förmlich spüren, schmecken und ertasten. Hoch oben auf einem Hügel mit dem Rücken zu einem tiefen Abgrund, begrüßte der zuletzt ausgeschiedene Enrico die noch übrig gebliebenen Autoren. Ein wenig sah es aus wie bei einer Hochzeit. Es waren Holzbänke im Gras aufgereiht und Enrico moderierte mithilfe eines Batteriemikrofons von einer Holzbalustrade aus. Zwischen den Holzbänken rechts und links führte ein roter Teppich direkt nach vorne zur Bühne, von der aus Enrico die Autoren nacheinander aufrief. Aufgabe der Autoren war es dieses Mal gewesen, eine Kurzgeschichte zu schreiben, die eine bereits vorhandene Geschichte über Isabelle und Gabrielle fortführt. In dieser kurzen Geschichte ging es um die zwei Frauen Isabelle und Gabrielle, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine löst alles mit Gewalt und ohne zu überlegen, die andere versucht Situationen immer verbal durch gutes Zureden zu lösen. Jetzt stehen sie vor folgendem Problem: Sie wollen einen Steg überqueren, an dessen Ende ein Söldner steht. Was sollen sie nun tun? Und wie sie schlussendlich über den Steg gelangt sind, das erfahren wir heute von unseren Autoren, denn die haben sich eine gute Geschichte mit einem gelungenen Schluss dazu überlegt. Doch die alles entscheidende Frage bleibt: Wer hat es am Besten gemacht? Wer ist ihr Favorit oder ihre Favoritin? Denn ein Autor wird am Ende der siebentägigen Abstimmungsphase aus dem Wettbewerb am 25.01.2015 ausscheiden. Abstimmen kann man ab sofort für 7 volle Tage. Doch zurück zu Enrico. „Meine Damen und Herren nehmen Sie Platz und seien sie gespannt auf die wundervollen Geschichten unserer Autoren! Ich werde nun 3 Autorinnen aufrufen, die nacheinander ihre Geschichte vortragen werden! Kommt bitte nach vorne und verzaubert uns mit eurem Talent! Rose, Katharina Kraemer und Manuela Jackel!“. Die 3 Autorinnen kamen vorbereitet und guter Stimmung nach vorne auf die Bühne aus Holz. Hinter ihnen rauschte ein Wasserfall in die Tiefe. Es war ein sonniger Tag. Hier oben war es ganz ruhig. Alle waren gespannt, welche Kurzgeschichten diese 3 Autorinnen heute präsentieren würden:

(Rose)

Und so schauten sie einander an und überlegten, wie sie diese Situation am Besten handhaben sollten.
„Wenn das so weiter geht werden wir es nie vor Dämmerung zum König schaffen, dass immer alles so schief gehen muss!“, sagte Gabrielle leise.
Sie hatten aber leider nichts mehr bei sich, um den Söldner zu bezahlen, damit er ihnen Durchlass gewähren würde, sonst hätte sich das Problem schnell gelöst. Isabelle und Gabrielle waren nämlich über den Waldweg gekommen und waren dort ausgeraubt worden. Zum Glück konnten sie entkommen, doch nun hatten sie nur noch ihre Kleidung und den wichtigen Brief bei sich. Dieser Brief musste noch vor der Dämmerung beim König sein, andernfalls würde es einen Krieg zwischen dem alten und dem neuen Königreich geben. Also mussten sie nun dringend auf die andere Seite des Flusses und zwar auf Leben oder Tod. Anderweitig wäre Isabelle nie auf die Idee gekommen jemanden einfach so zu erschlagen, sie war eigentlich die Vernünftigere von den beiden Geschwistern, Gabrielle aber die Hübschere und die Kreativere. So hockten sie verborgen hinter einigen Büschen am Ufer und dachten weiter nach.
„Aber ich habe eine andere Idee“, fuhr Gabrielle fort „ lass uns doch wirklich einfach versuchen mit dem Soldaten zu reden, er müsste auch so ungefähr in unserem Alter sein. Das kriegen wir bestimmt hin. Notfalls nehmen wir das Ganze nur als Ablenkungsmanöver. Ich gehe hin, frage nach ob er mir helfen kann, sage einfach die Wahrheit, dass ich ausgeraubt wurde, und dass ich durch die Flucht meine Schwester verloren habe. In der Zeit kannst du versuchen dich irgendwie ungesehen an uns vorbei zu schleichen. Falls es nicht funktioniert können wir ihn notfalls trotzdem noch niederschlagen. wir müssen ihn ja nicht gleich dadurch umbringen.“
„Umbringen?“, fragte in dem Moment eine Unbekannte männliche Stimme hinter ihnen. Beide fuhren erschrocken hoch, dachten sie doch man hätte sie entdeckt und ein zweiter Söldner wäre aufgetaucht. Doch da stand ein Ritter vor ihnen. Der schaute sie nur fragend und freundlich an. Gabrielle und Isabelle waren sprachlos. „Nun?“, sprach der Ritter weiter. „Klärt mich doch einfach auf. Und bevor Ihr Angst bekommt, ich bin vom König geschickt worden, um zwei junge Mädchen zu suchen, die sich allein auf den Weg gemacht haben um einen wichtigen Brief zum König zu bringen. Denn wir haben von dem Überfall im Wald gehört und die Räuber auch geschnappt.“
Isabelle fand als erste ihre Sprache wieder. „Ja, Gott sei Dank, das sind wir. Ich habe den Brief bei mir. Können Sie uns helfen über den Steg zu kommen?“
„Deswegen bin ich hier. Ich bin vertrauter des Königs des neuen Königreiches und war noch auf einem anderen Botengang unterwegs, so hatte er euch losgeschickt wie ihr wisst. Nun ja, währt ihr nicht überfallen worden, währt ihr wahrscheinlich schon beim König angekommen. Jetzt wird es natürlich knapp, aber da ich mein Pferd habe sollten wir es rechtzeitig schaffen. Ich werde auch einmal mit dem Söldner sprechen. Vielleicht kann er uns noch ein weiteres Pferd zur Verfügung stellen. Genug zum Bezahlen habe ich dabei.“

(Katharina.Kraemer.10)

Und so standen Gabrielle und Isabelle auf der einen Seite des Flusses und wussten nicht, was sie tun sollten. Es gab einen Steg, der sie über den reißenden Fluss bringen konnte, aber dieser war auf der anderen Seite von einem Söldner bewacht. Isabelle suchte sofort den umliegenden Boden ab, um einen Gegenstand zu finden, mit dem sie sich anschleichen und ihn kurzerhand k. o. schlagen konnten. Gabrielle hingegen war damit überhaupt nicht einverstanden. Sie würde niemals Gewalt anwenden wollen. Sie war der Meinung, dass man ihm nur verständlich machen musste, warum es für sie so wichtig war, diesen Fluss zu überqueren. Und zwar nicht mit Fäusten, sondern mit Worten. Und so schauten sie einander an und überlegten, wie sie diese Situation am Besten handhaben sollten.
»Wir machen es wie immer, Isa«, meinte Gabrielle. Isabelle nickte. »Wie du meinst. Aber er ist irgendwie süß.«
»Du weißt, dass es sein muss. - He, Söldner, hilfst du uns?«, rief Gabrielle über den Fluss. Isabelle nickte wissend. Zu oft hatten sie dieses Spiel schon getrieben - und immer hatte es funktioniert. Warum also bei dem Typen nicht auch?
»Warum sollte ich?«, kam es prompt zurück. Der Legionär nahm seine Waffe und richtete sie auf die beiden.
»Weil wir auf deine Seite wollen, zu dir«, flötete Isabelle plötzlich und stellte sich in verführerische Pose. Gabrielle ließ den Mann nicht aus den Augen.
»Was kriege ich, wenn ich euch rüberhelfe?«, kam es vom anderen Ufer.
»Na, uns beide, Fremder!«, rief Isabelle. »Und noch eine Überraschung obendrauf. Versprochen.«
Der Söldner machte ein skeptisches Gesicht. »Ehe ich euch rüber habe, kommen sicher ein paar Mannsbilder aus dem Busch ... Zudem ist der Steg nicht wirklich sicher.«
»Quatsch, Freund«, meinte Gabrielle.
»Das kannst du dir nicht entgehen lassen«, setzte Isabelle nach.
»Wenn der wüsste!«, flüsterte Gabrielle.
»Er merkt es noch früh genug«, kam es trocken von Isabelle.
»Na, ich will mal nicht so sein.« Der Söldner steckte seine Waffe weg. Die Aussicht, zwei hübsche Mädchen ... hier in der Einsamkeit ... Was sollte da schon groß passieren?
Dann schritt er, am Geländer Halt suchend den Steg entlang. Durch den reißenden Fluss spritzte immer wieder reichlich Wasser zu ihm hinauf und ließ den Steg glitschig werden. Dazu begann der Steg, unter seinem Gewicht bedenklich zu schwanken. »Das wird nicht leicht!«, rief er den Mädchen zu.
»Du musst uns getrennt rüberbringen, fürchte ich«, rief Isa und hielt ihm die Hand hin. »Zu dritt wird es uns bestimmt dahinraffen.«
»Wie heißt Ihr eigentlich? Ich will doch wissen, mit wem ich es zu tun habe.«
Er sah die beiden mit einem seltsamen Glitzern in den Augen an. »Das wird dir noch vergehen«, dachte Sella. »Ich bin Gabrielle, das ist Isabelle. Und wer bist du?«
»Gefreiter Jan«, kam es recht zackig. »Für Euch Jan.«
Isa sah zu Selle. »Du gehst zuerst.« Ihre Augen bedeuteten: Wie immer.
Gabrielle ließ sich vom Söldner über den wackeligen Steg geleiten. Dann holte Jan Isabelle. Gabrielle nahm seine Waffe. Schwer lag das kalte Metall in ihren Händen. Sie zielte auf Jan, der Isa voran über den Steg leitete.
»Was machst Du denn da?«, rief Jan entsetzt, während er in den Lauf seiner Waffe sah. »Leg das Ding weg!« Er und achtete nicht mehr auf Isa. Diese folgte ihm, hielt sich am Geländer fest und stieß ihren Fuß zwischen seine Beine. Der Söldner stöhnte laut auf, krallte sich ans Geländer und sah entgeistert, wie Gabrielle in aller Seelenruhe seine Waffe entsicherte. Das Letzte, was er hörte, war das Lachen zweier unschuldiger Mädchen. Dann fiel er lautlos in die tosenden Fluten. »Die Überraschung ist geglückt.“

(Manuela.Jackel.9)

Eine Weile standen die beiden Mädchen unschlüssig da. Dann, wie auf Kommando, knieten sich beide auf den Boden und beteten. Sie beteten jede für sich, denn sie waren unterschiedlichen Glaubens.
„Beten wird euch auch nicht helfen!“ spottete der Söldner von der anderen Seite. „Aber wenn eine von euch die andere ins Wasser stößt, werde ich der einen den Weg freigeben."
Isabelle sah Gabrielle an. Gabrielle sah Isabelle an.
Die wies mit der Hand den Flusslauf hinunter. „Schau mal!“ Sie hatte die Stromschnellen eine Weile beobachtet. „Da vorne macht der Fluss eine Biegung. Wenn wir vorsichtig hindurchwaten und dort an Land gehen, sind wir außer Sichtweite des Söldners.“
Gabrielle zögerte einen Moment, nickte dann aber.
Sie zogen Schuhe und Strümpfe aus. Gabrielle stopfte alles hektisch in ihren Rucksack. „Zerdrück das Plakat nicht,“ mahnte Isabelle. Dann half sie ihrer Mitstreiterin, den Rucksack wieder aufzusetzen. Das Wasser war eiskalt und die Steine glitschig. Gabrielle sah immer wieder ängstlich zu dem Söldner hinüber. Sie hatte Gerüchte gehört. Menschen aus Isabelles Glaubensgemeinschaft standen in dem Ruf, mit den Söldnern gemeinsame Sache zu machen. Einige hatten wohl tatsächlich Andersgläubige in den Fluss gestoßen, um sich selbst den Weg freizukaufen. Konnte sie Isabelle vertrauen?
Plötzlich erklang die einschmeichelnde Stimme des Söldners über das Wasser: „Isabelle, verbünde dich nicht mit den Ungläubigen!“
Vor Schreck glitt Gabrielle aus und wäre beinahe von einer Stromschnelle davongerissen worden. Eine starke Hand hielt sie im letzten Moment fest.
„Bist du ok?“ brüllte Isabelle durch den tosenden Lärm. „Ja!“ Gabrielle gelang sogar ein kleines Lächeln. Sie klammerte sich an Isabelles Hand, als sie weiter wateten. Schon kam das Ufer näher. Der Söldner konnte sie hier nicht sehen, doch einige Leute standen bereits auf der anderen Seite und schienen auf sie zu warten. Doch sie streckten nur Gabrielle ihre Hände entgegen, um ihr aus dem Wasser zu helfen.
„Die Andere soll umkehren!“ riefen sie. „Von denen haben wir hier schon viel zu viele!“ Jetzt sah Isabelle ängstlich aus. „Vielleicht kehre ich besser um. So kommst wenigstens du durch.“
„Auf gar keinen Fall!“ Gabrielle schüttelte den Kopf so energisch, dass ihre blonden Locken flogen. Sie zog Isabelle weiter den Fluss hinunter, bis keine Menschen mehr zu sehen waren. Hier war alles voll Schlamm und sie mussten sich eine steile Böschung hinaufquälen. Es dauerte noch über eine Stunde bis sie den Versammlungsort gefunden hatten. Tausende Menschen standen bereits dort, Moslems, Christen, Juden und bestimmt auch ein paar Atheisten, die aber heute auch irgendwie gläubig und glücklich wirkten. Ein bekannter Politiker begann gerade eine Rede mit den Worten: „Wir glauben alle verschieden. Aber wir glauben alle gemeinsam an ein Leben ohne Gewalt!“ Die Menge jubelte. Isabelle stieß Gabrielle in die Rippen: „Das Plakat! Hol schnell das Plakat raus!“ Das Plakat hatte gelitten. Ganz zerrupft sah es aus. Wasser rieselte herunter, als sie es gemeinsam ausrollten. Aber die Botschaft war immer noch deutlich zu lesen:

FÜR DEMOKRATIE UND FREIHEIT

Gabrielle und Isabelle sahen sich wieder an. Ihre Gesichter waren noch schlammbeschmiert und ihre Haare nass. Aber sie lächelten beide.

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Gerade weil es hier oben auf dem Hügel so ruhig war, hörte man das Staunen, das durch die Reihen ging. Was konnte jetzt noch Besseres kommen? Diese 3 Autorinnen hatten das Maß ganz schön hoch gelegt. Begeisterte Gesichter strahlen ihnen entgegen, als sie die Bühne wieder verließen und sich in die hinterste Reihe setzten. Als sie gerade mit Fragen zu ihren Geschichten bombardiert wurden, sorgte Enrico schon wieder für Ruhe, da bereits die drei nächsten Autorinnen in den Startlöchern standen. „Jetzt darf ich ganz herzlich begrüßen: Pia Koch-Studiger, Kerstin Hebauf und Eliza Thorne!“. Und da waren sie. Eine vermutlich vorhandene Aufregung konnte man kaum wahrnehmen. Sie schienen sich ihrer Sache sehr sicher zu sein, wo sie doch in der letzten Woche das Publikum vollkommen überzeugen konnten. Nicht mehr und nicht weniger erwartete man auch jetzt von ihnen.

(Pia Koch-Studiger)

Gemäß ihrem Temperament brach Isabelle einen Streit vom Zaun. Sie begann auf Gabrielle einzuschlagen. Gabrielle hingegen rief mit lauter Stimme, Isabelle solle sich doch nicht so anstellen, nur weil sie den eigenen Namen schöner fände als den ihren. Deswegen müsste man nicht mit den Fäusten aufeinander einschlagen. Isabelle hämmerte nur umso wilder auf Gabrielle ein und drängte sie Schritt um Schritt zurück in Richtung Steg. Gabrielle wich sich duckend und argumentierend zurück und befand sich plötzlich auf dem Steg. Jetzt schlug Isabelle umso wilder nach Gabrielle, die sich mit immer lauter werdender Stimme zu wehren versuchte.
Der Söldner am Ende des Steges wusste nicht, was er von der Sachlage halten sollte. Er rief den beiden Streithälsen zu, sofort ans Ufer zurückzuweichen. Auch wenn seine Stimme laut war und weit hallte, die Frauen schienen ihn nicht zu hören. Sie nahmen überhaupt keine Notiz von ihm. War dies eine Ausnahmesituation? Sollte er schießen? Sollte er Verstärkung anfordern? Bei diesem Gedanken kam er sich lächerlich vor. Zwei Frauen sollte er doch allein aufhalten können! Die schienen für ihn nicht gefährlich zu sein. Die hatten nur Augen für einander und ihren Streit.
Inzwischen befanden sich Isabelle und Gabrielle bereits mitten auf dem Steg und näherten sich unbeirrt dem Söldner. Immer noch schlug Isabelle nach Gabrielle. Ihre Bewegungen wurden immer grösser und heftiger. Zu Füssen des Söldners brach Gabrielle zusammen und flehte ihn an: „Bitte hilf mir! Isabelle spielt verrückt. Sie denkt, ich dürfte mich nicht Gabrielle nennen. Wegen der Endung „Elle“, was Französisch „Sie“ bedeutet.“ Sofort schrie Isabelle dazwischen: „Ich habe viel das größere Anrecht auf diese Endung im Namen! Außerdem hat er noch eine viel tollere Bedeutung mit der Endung „Belle“, die „Schöne“. Ich werde es nicht zulassen, dass du dich weiterhin so nennst wie du es tust!“ erklärte Isabelle, tunlichst Gabrielles` Namen vermeidend.
Der Söldner wandte sich hilflos von der einen zur anderen. Das war ihm noch nie begegnet, dass man sich wegen so etwas Banalem die Köpfe einschlagen konnte! Diese Situation überforderte den Söldner vollkommen. Und jetzt wollte Gabrielle auch noch von ihm, dass er den Streit schlichten oder gar für sie Partei ergreifen solle. Hilflos schlug er vor, die beiden sollten doch den Kommandanten um Rat fragen. Die kämpferische Isabelle wollte er zurückhalten, damit der armen geschlagenen Gabrielle kein weiteres Leid mehr zugefügt würde. Und er beschrieb Gabrielle den Weg zum Lager.
Gabrielle war bereits seit fünf Minuten unterwegs und befand sich jetzt außer Sichtfeld des Söldners und Isabelle. Am Steg spielten sich inzwischen dramatische Szenen ab. Isabelle ließ sich nicht so einfach zurückhalten. Sie wollte sich dem harten Griff des Söldners entziehen. Dieser wiederum sah keinen Grund, Isabelle zu fesseln. Er wollte lediglich nicht, dass Gabrielle durch Isabelle etwas geschehen würde. Nachdem er bereits einige Kratzer abgekriegt hatte, ließ er Isabelle laufen. Bis sie Gabrielle eingeholt hätte, wäre diese bereits beim Kommandanten in Sicherheit, so überlegte es sich der Söldner.
Isabelle rannte so rasch sie konnte. Nach einer Wegbiegung wurde sie von einem leisen Rufen aus den Büschen aufgehalten. Gabrielle hatte dort auf sie gewartet. Lachend fielen sie einander in die Arme. Sie staunten, wie dieser Trick mit den Namen immer wieder aufs Neue funktionierte. Nun aber nichts wie los, quer durch das Buschgebiet! Gut, dass sie jetzt auch wussten, wo der Kommandantenposten zu finden war! Den galt es zu meiden.

(Kerstin Hebauf)

Die beiden Damen schwiegen eine Zeit lang und gingen weiter.
teilweise mussten sie das Flussufer verlassen, um auf dem Weg zu bleiben.

Sie genossen nun die Sicht auf das fruchtbare Gelände, auf dem
hier oben an der Nordsee saftige
Weiden sowie Kornfelder miteinander abwechselten.
Isabelle deutete auf einige Häuser, die sie nun sahen und
begann zu erzählen. ,,Wie auch auf den anderen Inseln
rundherum dominiert hier noch das friesische Landhaus mit
dem schmalen Giebel, siehst du?
Als Kind habe ich lange Zeit in solch einem Haus gewohnt."
Kind. Das Wort hallte in Gabrielle wider.
Was wäre denn, wenn sie so täte als bekäme sie ein Kind,
als wäre sie schwanger. Es müsste doch was zu finden geben,
was sie unter ihr langes Shirt stecken konnte, um einen
Babybauch erscheinen zu lassen!
Und wenn ich als Schwangere diesen Söldner anhimmele
und sage, ich müsse an das andere Ufer, dann....
,,Schau mal, eine Kirche, und dahinter eine
Windmühle“, rief Isabelle, die über eine schmale Treppe
auf den Deich gestiegen war und dort entlanglief.
"Ich habe jetzt keine Ruhe, mehr. Mir ist was eingefallen Isabelle,
lasst uns zurück zum Fluss gehen, wir wollten doch rüber!"
Ach, willst du nun doch den Knüppel verwenden oder meinst du immer noch,
das mit Worten erledigen zu können?" "Wirst du gleich sehen!"
Auf einer Weide hatte Gabrielle das gefunden,
wonach sie gesucht hatte: Reste von Heuballen aus lockerem Gras. Sie begann,
sich Heu unter ihr Shirt zu stopfen und einer schwangeren Frau immer
ähnlicher zu sehen. Isabella schaute neugierig zu, bis sie aufgeklärt wurde.
"Und, sehe ich nicht echt schwanger aus?" meinte Gabrielle zu ihr. "Ok, ich denke schon, dann lasst uns mal schnellstens weitergehen, ich sehe da vorne dunkle Wolken. Wär nicht gut, wenn dein Heu unterm Shirt nass wird."
"Ja, es kann ja nicht mehr allzu weit sein!"
Kurz darauf
kam bereits ein dumpfes Dröhnen, das beunruhigend zunahm. Wo vor
einem Augenblick noch atemlose Stille war, erhob sich
ein wütender, staub-beladener Wind. Es krachten
Donnerschläge aus der Nähe, Blitze leuchteten am Horizont
auf und große Tropfen begannen zu fallen.

Glücklicherweise hatten die beiden rechtzeitig eine kleine
überdachte Bushaltestelle aus Holz erreicht, wo sie Unterschlupf fanden.
Sekunden später sah man nicht mehr als gerade
herab strömendes Wasser, vom Blitzlicht grell erfasst und
man hörte mächtiges Rauschen, von schmetternden
Donnerschlägen übertönt.

,,Was meinst du, wie lange wir hier noch ausharren müssen?",
meine Isabella zu Gabrielle.
Letztere schaute durch ein kleines
Fenster der linken Holzwand , sah aber nichts als Wassermassen, die gegen das seitliche Glas
schlugen. ,,Warte noch ein Weilchen, die Wettervorhersage
sprach von Schauern, zur Zeit können wir unmöglich weiterlaufen."
Mitunter jedoch hörte sich das Rauschen
leiser an. Jetzt ging auch Isabella zum
Fenster und konnte einen hellblauen Streifen am Horizont
erkennen, seine Konturen so klar wie abgeschnitten. Es schien,
als wolle der Himmel darüber das graue Wolkenkleid
zerfetzen. Die Zwei schauten sich gegenseitig an und
wussten, dass die Chance gekommen war, die ungemütliche
Haltestelle zu verlassen.
Kaum hatten sie den Fluss an der Überquerungsmöglichkeit erreicht, nahm Gabrielle Blickkontakt zum Söldner auf und zeigte auf ihren Bauch. Obwohl sie sich in Deutschland befanden,
begann Gabrielle, ihr Französisch auszuprobieren, dann englisch zu reden.
Und zu schauspielern, als ob sie Wehen hätte. Der Söldner schwieg und gab den
beiden freundlich ein Zeichen, den Fluss überqueren zu können. Als Dank drückte Isabelle ihm einen soeben abgepflückten Getreidehalm in die Hand und die beiden rannen weiter, leise in sich hinein lachend.

(Eliza Thorne)

Isabelle starrte ihre Freundin an und bückte sich aber wieder, um einen Stein aufzuheben.
Denn die Worte von Bel überzeugten sie nicht. So bedächtig und ruhig Gabriele war, so unkontrolliert und vorschnell war Isabelle. Es lag einfach in ihrem Wesen und wieder einmal musste Gabi sie von einer Dummheit abhalten.
„Das kannst du nicht machen. Er hat uns nichts getan“, zischte ihr Gabi mit Nachdruck zu.
Isabelle zuckte die Achseln und wog den Stein in ihren Händen – noch lange nicht bereit ihr Vorhaben aufzugeben.
„Du willst den Stein wirklich werfen.“ Bitterkeit lag in Gabis Stimme und sie sah ihre Freundin streng an.
„Es bleibt uns nichts anderes übrig, wir müssen hinüber. Die Zeit läuft uns davon.“
„Man hat immer eine Wahl“, Gabi hielt Bel zurück und ging vor ihr über den Steg.
Sie schreckte zurück, als sie das Grauen im Fluss sah. Ein Sturz wäre der sichere Tod.
Sie sprach den Söldner mit fester Stimme an:
„Guten Tag!“
Dieser schreckte herum und richtete sich bedrohlich auf. Ein massiger Kerl blickte den Mädchen entgegen.
Mit leerem Blick sah er auf sie herab. Der Söldner war schon so lange hier, das er aufgehört hatte die Tage zu zählen. Langeweile und mangelnde Gesellschaft hatten aus ihm einen wortkargen und mürrischen Charakter gemacht. Er war gefangen in seiner selbst.
Seine Worte dröhnten den Mädchen um die Ohren: „Halt, der Steg ist versperrt – euer Weg hat hier ein Ende!“
Überrumpelt sprach Gabi nur zögernd weiter: „Aber wir müssen hinüber“.
Isabelle mischte sich ein: „aus dem Weg – lass uns vorbei!“
Über so viel Dreistigkeit konnte der Söldner nur schmunzeln.
Es war seine elendige Aufgabe diesen Steg zu bewachen und noch nie hat jemand gewagt so mit ihm zu sprechen.
„Es geht um Leben und Tod“, wollte ihn Gabi überzeugen.
„Darum geht es doch immer“, winkte der Wächter ab.
Jedoch hatte er schon lange keine Gesellschaft mehr und wollte darauf nicht verzichten, denn was die beiden von ihm nicht wissen konnten war, dass er an diesen Steg gebunden war. Durch eine List wollte er sich diesem Fluch entledigen.
„Nun gut ich gebe euch ein Rätsel auf und wenn ihr es löst, so lasse ich euch passieren.Wenn ihr es aber nicht löst, so müsst ihr an meiner Stelle den Steg bewachen.“
„Das kann nicht euer Ernst sein“, Bel ging aufgebracht einige Schritte auf ihn zu.
Gabi hielt sie am Arm zurück und willigte in den Handel ein.
Siegesgewiss lächelte der Söldner und sprach:
„Es läuft und hat keine Beine,
es gibt viele und doch nur eine.
Wer zu viel hat, kann's nicht verschenken;
wer zu wenig hat kann's nicht beschränken.
Bald geht es langsam , bald geht es schnell;
mal ist es dunkel, mal ist es hell.
Was ist es? Ihr habt zwei Versuche.“
Gabi dachte fieberhaft nach, während Isabelle hektisch auf und abging. Ungeduldig fragte sie Gabriele immer wieder nach der Antwort, doch die überlegte in Ruhe.
„Es gibt keine Lösung“, meinte Isabelle, deren Nerven blank lagen.
Heftige Lachsalven schüttelten den Söldner. In den Ohren von Isabelle klang es wie ein donnernder Berg. Die beiden Mädchen erzitterten.
„Nein“, dröhnte es. „Ihr habt noch einen Versuch.“
Gabis Verstand suchte nach der Lösung und es lag ihr auf der Zunge.
Sie schloss die Augen und ging das Rätsel wieder und wieder durch.
„Wer zu viel hat, kann's nicht verschenken-“, grübelte sie.
Ungeduldig ergänzte der Söldner das restliche Rätsel.
Unbeeindruckt blickte Gabi in den reißenden Fluss und es schien ihr als wäre er noch wilder und ungezähmter geworden.
Plötzlich fiel es ihr ein. Der Fluss, er stand für....
„Die Zeit. Die Zeit – das ist die Lösung!“
Der Söldner schrie wütend auf, führte sich auf wie ein giftiger Zwerg und verfluchte die Mädchen. Er sah sich seiner Chance beraubt und wollte Gabi packen.
Isabelle jedoch stellte sich zwischen sie und stieß den Wächter weg, sodass er strauchelte. Er stand nun am Rand des Stegs. Blanker Wahnsinn befiehl ihn und er wollte sich auf sie stürzen.
Doch plötzlich packte ihn etwas und riss ihn mit sich in die reißenden Fluten.
Die beiden Mädchen kreischten entsetzt und blickten dem Grauen hinterher.
Der Fluss wurde noch wütender, bäumte sich auf und trat wie ein wütendes Pferd nach dem Steg.
Schnell eilten Isabelle und Gabriele an das sichere andere Ufer.
Kaum dass sie einen Schritt darauf gesetzt hatten, wurde der Steg von der Strömung fortgerissen.
Mit grausiger Faszination beobachteten sie, wie er in den Fluten verschwand.
Sie atmeten erleichtert auf, jedoch lag ihnen der Schrecken noch in den Knochen.
Sie blickten sich gegenseitig in die Augen.
Sie laßen beide darin dasselbe Gefühl: Hoffnung. Dass sie ihren Verfolgern doch noch entkommen und zu ihren Familien zurückkehren konnten.
Der Fluss wandelte sich vom reißerischen Wolf in ein sanftes Lamm und ließ keine Ahnung von seinen ehemaligen, reißenden Gewalten zu.

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Alle Leute standen sofort von ihren Sitzen auf und klatschten. Auch Katharina, Manuela und Rose hatten sie dabei im Blick. Das war wundervoll gewesen. Dieser magische Ort schien das Beste aus allen Autoren heraus zu holen. Unfassbar schöne Kurzgeschichten hatten sie dort eben gehört. Und wie sie alle wussten, war das ja noch nicht alles. Eine neue Autorin mit dem Namen Jennifer K. wartete noch auf ihren Auftritt genauso wie die wundervolle „Invisible bond writer“. Diese Zwei waren jetzt an der Reihe. Jennifer würde diesen Abend heute als Letzte beenden. Eine große Verantwortung war das, wenn man neu in die Gruppe integriert wurde. Würde sie die Zuschauer überzeugen können von ihrem Talent? Oder würde man sie direkt wieder nach Hause schicken?

(The invisible bond writer)

Isabelle hörte ihr Blut in ihren Adern pulsierte, wie der Zeiger der Uhr, der ihnen davon rannte. Sie mussten in die Stadt und der einzige Weg führte über diesen Steg. In zwei Stunde kann es schon zu spät sein. Sie brauchen unbedingt Penicillin, die sie am Hauptmarkt, bei den alten und einzigen Apotheker fanden. Wir werden es nicht schaffen. Tränen rannten Isabelles Wangen runter. All die Hoffnung wich aus ihren Körper. Sie setzte sich ans Ufer des Flusses, spritzte sich ein wenig Wasser ins Gesicht, um die Aussichtslosigkeit wegzuwischen. Bis ein Schrei von Gabrielle sie aus ihren Gedanken holte. "Schau mal, da vorne!!“ Isabelle richtete sich auf und sah das Gabrielle mit ihren Finger zu den Söldner zeigte. Isabelle verstand nicht, sie standen immer noch 5 Man in vier Reihen, mit versteinerte Mimik da, ohne sich zu rühren. Isabelle strengte ihren Blick an und jetzt verstand sie, was Gabrielle meinte. Ihre kleine Schwester rannte auf den Steg, doch sie kam nicht weit den fünf Söldner kreuzten ihre Schwerter, so das es kein vorbei kommen gab. Ehrfürchtig ging sie einen Schritt zurück, dicht gefolgt von Isabelle. Gabrielle schrie über die ersten Köpfe hinweg „ Hey Georg, kennst du uns den nicht? Komm bitte, wir brauchen deine Hilfe?“ Auch Gabrielle fing an, zu schluchzen. Es bewegte sicht nichts, kein Echo, nur die Blicke der Kaltblütigkeit, die den anfänglichen Lichtblick eindämmte. "Komm, ich weiß du kennst uns!“. Ein Söldner erhob sein Schwert und richtete es auf die Brust von Gabrielle, er führt es leicht an ihrer Brust hinab bis sie einen festen spitzen Druck in ihrem Bauch spürte. Isabelle griff Gabrielle an der Hand und wollte sie wegziehen doch in der Zwischenzeit hatten sich auch zwei Söldner hinter Isabelle aufgetürmt. Es gab kein Entrinnen. Sie waren verloren. Dann hörten Sie ein Raunen in der Menge der Söldner. Bei der Stadtmauern kämpfte sich in der zwischenzeit ein Blondschopf, in einer Rüstung durch die Söldner hindurch, bis er bei den Mädchen angelangt war. Isabelle erkannte sofort das Gesicht aus Kindertagen. Als Kinder waren Sie unzertrennlich, stundenlang spielte sie im Wald und waren für jeden Unsinn bereit z. B. versteckten Sie immer Mamas Wäsche oder Haushalsgegenstände. Man, war die da immer sauer und schimpfte sie. Jetzt wird nicht mehr in der Lage sein je ein Wort noch gegen Sie zu erheben. „Was macht ihr denn hier, der König lässt keinen in die Stadt, vor der Angst, das die Pest Einzug hält?!“. Isabelle sagte hastig mit einer metallischen Stange im Rücken, die ihre Hände gewaltsam zusammen drückte. „Unsere Mutter liegt mit hohen Fieber in unser kleinen Holzhütte, sie wird sterben wenn sie nicht bald Antibiotikum bekommt.!“ Georg mustert sie gleichgültig, doch dann erkannte Isabelle ein Blitzen in seinen Augen – war es trauer? Dann brüllte er in seiner tiefen Stimme „ Lass Sie gehen, das sind Freunde von mir, Sie tun nichts.“ Keine Minute und die Bedrohung zog sich zurück. "Ihr habt eine halbe Stunde, dann seit ihr wieder hier, ansonsten kann ich euch nicht mehr raus lassen.“ Die Geschwister liefen, was das Zeug hält und sie schafften es sogar in 20 Minuten. Dann rannten sie durch denn Wald, bis sich die Häuser ihres Dorfes in einer Lichtung trafen. Die Leute des Dorfes hatten sich vor ihre, Haus versammelt. In ihren Gedanken hörte Gabrielle und Isabelle die Todesglocke läuten. Geknickt gingen sie in das Schlafgemach ihrer Mutter, um sich zu verabschieden. Doch ihre Mutter atmete schwach und lag Schweiß gebadet in ihrem Bett. Mit dem Antibiotikum ging es ihr von Stunde um Stunde besser, bis nach einigen Tagen wieder voll genesen war.

(Jennifer K.)

,,Vielleicht gibt es einen versteckten Weg",sagte Gabrielle mit einem traurigen Gesichtsausdruck.
,,Mach dich nicht lächerlich. Wir haben doch schon alles abgesucht."
Sie wusste das Isabelle Recht hatte doch sie kann keinen Menschen verletzen. Sie war planlos. In solchen Momenten wünschte sie sich dass ihre große Liebe noch leben würde. Er war ein toller Mann der immer einen Plan B hatte und mit jeder Situation klar kam. Er wüsste bestimmt was zu tuen ist.
,,Schatz? Was soll ich tuen? " ,dachte sie aber es kam ihr vor als ob sie mit ihm reden würde.
Wärme breitete sich in ihrem Körper aus. Sie dachte an ihn und fing an zu weinen.
Isabelle schaute sie an. ,,Weinen bringt uns auch nicht weiter ! "
Das wusste sie auch doch sie konnte es nicht stoppen.
Diese Wärme...
,,Es fühlt sich an wie damals als er mich in den Arm nahm. ",sagte sie leise.
,,Gabrielle! Das ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür! "
,,Wir werden keine Gewalt anwenden.", sagte sie ohne vorher darüber nachgedacht zu haben.
Es war als ob ein Geist sie lenken würde. Sie lief zu dem Steg. Isabelle versuchte sie aufzuhalten doch es war zu spät. Sie weinte immer noch und lief zu dem Söldner. Der Söldner machte sich zum Kampf bereit bis er bemerkte dass sie weinte. Sein normalerweise kaltes Herz wurde warm und er fragte sie ob alles in Ordnung sei.
Sie guckte ihn verletzt an und nickte.
Er fühlte sich schlecht ein so hübsches Mädchen so zu sehen, obwohl er nicht mal wusste wie sie heißt oder was sie will.
Er nahm seinen Helm ab und bemerkte dass dieses Mädchen ihm unheimlich bekannt vor kam.
Sie stand reglos da und weinte. Ihr nicht vorhandener Plan war schief gegangen.
,,Warum weinst du? " ,fragte der Söldner vorsichtig.
Mit einer zitternder Stimme antwortete sie:
,,Weil ich etwas verloren habe was mir viel bedeutet hat und nichts auf dieser Welt mir das wieder zurück geben kann." Sie blickte weinend zu Boden.
,,Gabrielle?"
Es dauerte einen Moment doch dann blickte sie zu ihm auf.
,,Von wo- ?"
,,Ich bin Christophers Bruder"
Sie schaute ihn erstaunt an. Dieser Söldner war der Bruder ihrer verstorbenen Liebe.
,,Er hat dich geliebt", sagte er.
,,Ich ihn auch" ,flüsterte sie weinend.
,,Du möchtest rüber, oder?"
Sie nickte. Er nahm vorsichtig ihren Arm um sie zu lenken doch für Isabelle ,die alles aus der Ferne beobachtete sah es gefährlich aus.
Sie sah einen spitzen Stab und griff danach.
Sie rannte leise zu ihnen.
Die Beiden hatten ihr den Rücken zugewandt doch Gabrielle bemerkte Isabelle ,die schon ausgeholt hatte und handelte schnell. Sie schupste den Söldner zur Seite und der Stab traf sie nicht weit von ihrem Herz entfernt.
Der Schock saß bei allen Dreien tief.
Gabrielle sank auf die Knie. Ihr Hemd färbte sich rot.
,,E-es tut mir so leid" stotterte Isabelle voller Schuldgefühle.
,,Ich suche sofort nach einem Arzt!"
,,Nein."sagte Gabrielle.
Beide waren verwundert. ,,Ich gehe dorthin wo ich hingehöre. Und zwar zu ihm. Es ist in Ordnung. Es ist mein Schicksal."
Gabrielle schaute den Bruder ihrer großen Liebe an.
,,Bring sie in Sicherheit. Sie ist ein wichtiger Mensch für mich. Der einzige der mir nicht genommen wurde.",sagte sie mit einer immer schwächer werdenden Stimme.
Er nickte und antwortete mit Stolz: ,,Ich werde sie mit meinem Leben beschützen."
Isabelle umarmte sie weinend und vorsichtig.
,,Auf Wiedersehen" ,flüsterte Gabrielle mit einem Lächeln der die Zeit scheinbar still stehen ließ.
Ihr Geist verließ die Erde doch ihre Seele schien Isabelle so nah wie nie zuvor zu sein.
Die Nacht war davor einzubrechen und es war Zeit los zulassen also nahm der Söldner Isabelle an die Hand und ging mit ihr fort.
Dieses Erlebnis würde niemand mehr vergessen.

_____________


Und die Menge raste und tobte. Ein Lachen war auf dem Gesicht von Jennifer zu sehen. Man hatte sie mehr als aufgenommen. Sie fühlte sich hier wohl. Auch „The invisible bond writer“ hatte es mal wieder verstanden, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. So war das richtig. Begeisterte Gesichter, die sofort auf die verschiedenen Autoren einstürzten und ihnen Fragen stellten. Auch die Presse war da und interviewte die neue Autorin Jennifer K. sowie die anderen Autoren von „Autorentod“. Es war ein gelungener Abend geworden. Enrico bedankte sich für die Aufmerksamkeit und ging selbst von der Bühne, um mit den anderen Autoren anschließend noch zu feiern.

Seralgo Refenoir

PS: Der Eingangstext wurde am 19.01.2015 noch einmal überarbeitet.


© Seralgo Refenoir


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Kommentare zu "''AUTORENTOD'' - DIE 2.LESUNG DER AUTOREN (AB SOFORT ABSTIMMEN!!!)"

Re: ''AUTORENTOD'' - DIE 2.LESUNG DER AUTOREN (AB SOFORT ABSTIMMEN!!!)

Autor: sonnentropfen   Datum: 19.01.2015 9:17 Uhr

Kommentar: Liebe Autoren und Autorinnen

Als ich die PN von Seralgo um ca. 23 Uhr mit der Information bekam, dass eine Kurzgeschichte in Reimform möglich war, lag ich schon im Bett.

Viel Spass noch allen weiteren Teilnehmer/innen

Re: ''AUTORENTOD'' - DIE 2.LESUNG DER AUTOREN (AB SOFORT ABSTIMMEN!!!)

Autor: Pia Koch-Studiger   Datum: 19.01.2015 9:39 Uhr

Kommentar: Toll, wie Seralgo wieder eine Geschichte rund um die angekündigte Autorenlesung geschrieben hat! Ich liebe es, wie er das Ambiente, die Stimmung, die hier herrscht hinzaubert, ausschmückt.
Etwas irritiert war ich, als ich im Text plötzlich vom "in die Stadt gehen müssen" gelesen habe. Sofort schaute ich nach, ob ich da etwas übersehen hätte im Ursprungstext, den es fortzuführen galt. Seht doch selber:

"Und so standen Gabrielle und Isabelle auf der einen Seite des Flusses und wussten nicht, was sie tun sollten. Es gab einen Steg, der sie über den reißenden Fluss bringen konnte, aber dieser war auf der anderen Seite von einem Söldner bewacht. Isabelle suchte sofort den umliegenden Boden ab, um einen Gegenstand zu finden, mit dem sie sich anschleichen und ihn kurzerhand K.O schlagen konnten. Gabrielle hingegen war damit überhaupt nicht einverstanden. Sie würde niemals Gewalt anwenden wollen. Sie war der Meinung, dass man ihm nur verständlich machen musste, warum es für sie so wichtig war, diesen Fluss zu überqueren. Und zwar nicht mit Fäusten, sondern mit Worten. Und so schauten sie einander an und überlegten, wie sie diese Situation am Besten handhaben sollten."

Schreibe eine Kurzgeschichte mit ca. 500 Wörtern (+100 Wörter sind erlaubt), die an die oben beschriebene Situation von Gabrielle und Isabelle anknüpft. Ihr erzählt also die Geschichte ein Stück weiter und gebt den Lesern die Antwort darauf, wie sie schlussendlich über den Steg gelangen konnten.

Re: ''AUTORENTOD'' - DIE 2.LESUNG DER AUTOREN (AB SOFORT ABSTIMMEN!!!)

Autor: Pia Koch-Studiger   Datum: 19.01.2015 9:44 Uhr

Kommentar: Kommentar: Toll, wie Seralgo wieder eine Geschichte rund um die angekündigte Autorenlesung geschrieben hat! Ich liebe es, wie er das Ambiente, die Stimmung, die hier herrscht hinzaubert, ausschmückt.
Etwas irritiert war ich, als ich im Text plötzlich vom "in die Stadt gehen müssen" gelesen habe. Sofort schaute ich nach, ob ich da etwas übersehen hätte im Ursprungstext, den es fortzuführen galt. Seht doch selber:

"Und so standen Gabrielle und Isabelle auf der einen Seite des Flusses und wussten nicht, was sie tun sollten. Es gab einen Steg, der sie über den reißenden Fluss bringen konnte, aber dieser war auf der anderen Seite von einem Söldner bewacht. Isabelle suchte sofort den umliegenden Boden ab, um einen Gegenstand zu finden, mit dem sie sich anschleichen und ihn kurzerhand K.O schlagen konnten. Gabrielle hingegen war damit überhaupt nicht einverstanden. Sie würde niemals Gewalt anwenden wollen. Sie war der Meinung, dass man ihm nur verständlich machen musste, warum es für sie so wichtig war, diesen Fluss zu überqueren. Und zwar nicht mit Fäusten, sondern mit Worten. Und so schauten sie einander an und überlegten, wie sie diese Situation am Besten handhaben sollten."

Schreibe eine Kurzgeschichte mit ca. 500 Wörtern (+100 Wörter sind erlaubt), die an die oben beschriebene Situation von Gabrielle und Isabelle anknüpft. Ihr erzählt also die Geschichte ein Stück weiter und gebt den Lesern die Antwort darauf, wie sie schlussendlich über den Steg gelangen konnten.

Re: ''AUTORENTOD'' - DIE 2.LESUNG DER AUTOREN (AB SOFORT ABSTIMMEN!!!)

Autor: Seralgo Refenoir   Datum: 19.01.2015 12:20 Uhr

Kommentar: Hallo Pia :)
Erstmal liebe Grüße an Dich! Du hast hier vollkommen recht! Ich hatte den Satz "Sie müssen in die Stadt gehen" nirgends erwähnt. Als ich die Rahmengeschichte für die Autorenlesung geschrieben habe, ist mir dieser Satz dazwischen gerutscht. Ich werde ihn gleich entfernen! Mach Dir also keine Sorgen, du hast alles richtig gemacht! :)

Liebe Grüße,

Seralgo

Re: ''AUTORENTOD'' - DIE 2.LESUNG DER AUTOREN (AB SOFORT ABSTIMMEN!!!)

Autor: Netty   Datum: 20.01.2015 21:48 Uhr

Kommentar: Mit abstimmen meinst du, hier im Kommentar dir schreiben, was einem am besten gefällt? Darf man nur eine Geschichte/Autor nennen?
Ach jetzt sehe ich, dass andere es auch im Kommentar gemacht haben
Ich stimme für die Zeilen von Kerstin Hebauf

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