Träumerisch sind „tausend“ Jahre
vor meiner Seele ausgegossen
und ich betrachte, ich erfahre,
ferne Tage, die verflossen.

Tränen steigen mir ins Auge,
sehe ich doch Freunde wieder
und ich bade in der Lauge
längst verklung’ner Liebeslieder.

Themen lassen mich nicht ruh’n –
weiß ich denn, was Wirklichkeiten
mit mir machen? Opportun
war ich nicht. Ich wollte streiten!

Todesmutig bin ich, wahrhaft frech,
gegen die Phalanx gezogen.
Wer mich angriff hatte Pech!
Ich war grausam! Ungelogen.

Traurig machen mich die Weisen,
an denen mich das Leben maß.
Heute höre ich die leisen
Töne durch ein Herz aus Glas.

Tabellarisch bleibt nun haften,
was ich durch mein Leben spürte,
das mich – Heil in Wissenschaften –
doch romantisch nur verführte.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "T-Bird"

Re: T-Bird

Autor: Ree   Datum: 20.04.2014 13:16 Uhr

Kommentar: "Themen lassen mich nicht ruh’n –
weiß ich denn, was Wirklichkeiten
mit mir machen?"

Auf diese Stelle wurde ich besonders aufmerksam, Alf, denn sie erklärt die Unruhe, an der wir alle, glaub ich, mehr oder weniger leiden ..
Es ist für mich so, als ob deise Wirklichkeiten mir Fragen stellen und mich zu einer Antwort zwingen oder herausfordern: in Gedanken - als Erkenntnis oder in meinem Handeln, sodass ich sie/mich entsprechend verändern kann.

Dein Gedicht bewegt mich wieder! :)
L.G. Ree

Re: T-Bird

Autor: noé   Datum: 20.04.2014 19:49 Uhr

Kommentar: "...Heute höre ich die leisen
Töne durch ein Herz aus Glas...."
Danke für diese Zeilen, die gehen mir 3 cm unter die Haut, mein lieber Bruder...
Deine Big Sis
(Ein Dichter ist angekommen, wenn man ihn zitiert. [noé])

Re: T-Bird

Autor: Alf Glocker   Datum: 21.04.2014 8:25 Uhr

Kommentar: Liebe Leute... ich habe gesucht, aber ich finde keine Worte zu Euren Kommentaren.

Seid einfach bedankt!

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