Sag mir doch was wirklich ist.
Die Geschichte ist schon tot!
Sie sei mir, unbekannt, gegrüßt.
Ich stelle mich der Heute-Not.

Daß ich Hunger hab ist echt,
daß mir Liebe fehlt das stimmt.
Atmen, Trinken, das Geschlecht,
das ist alles was mich krümmt.

Die Vergangenheit - Luftblase,
ist sie überhaupt gewesen?
Geschichte, das ist eine Phrase.
Man reitet auf dem Hexenbesen.

Mach nur deinen Ritt ins Blaue.
Was du siehst, das ist Vision!
Unhaltbar: das Ungenaue –
nur eine Lust-Komposition…

für ein Wesen das sich denkt.
Da kommt alles vor und mehr.
Glücklich wer sich Träume schenkt,
denn die Zeit ist manchmal schwer.

Schwer, im Sinne von nur Sorgen,
von Tristesse und Angst und Leid.
Wann kommt das ersehnte Morgen?
Ja, wann ist es denn „soweit“?

Nie! Vielleicht auch grade jetzt!
Wer weiß schon was Würfel sagen?
Du bist in dein Ich versetzt
und musst es alleine tragen.

Deshalb traue allem – wenig
und erwarte dir ein Fest!
Opfer deiner Sinne – König,
der sich gerne fangen lässt!


© Alf Glocker


3 Lesern gefällt dieser Text.




Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Das Fangenspiel"

Re: Das Fangenspiel

Autor: noé   Datum: 07.04.2014 7:19 Uhr

Kommentar: Wie auch immer - carpe diem!
noé

Re: Das Fangenspiel

Autor: Ree   Datum: 07.04.2014 16:22 Uhr

Kommentar: "Ich stelle mich der Heute-Not."

Ja! Und wenn ich das tue, stelle ich mich gleichzeitig allen dreien, glaub ich ..: der erlebten Vergangenheit (die in das heute fließt), der Gegenwart (die mich gerade enthält) und der Zukunft (die ich erahne). Nur sehr selten gelingt es mir sie zu trennen .. Doch du hast recht: das Vergangene soll möglichst wenig Gewicht bekommen. Dein Gedicht hat mich daran wirksam erinnert, - danke Alf. :)

L.G. Ree

Kommentar schreiben zu "Das Fangenspiel"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.