Der Abendhimmel ist heute so wunderlich blau,
als könne er mein ganzes Glück noch vermehren.
Dann wird er schwarz und ich weiß es genau:
mein Dasein ist ein einziges Michwehren!
Da war wie ein Schutz vor der Last "Wirklichkeit"
mein starkes Gefühl „Ich-hab-was-zu-machen“,
stand wie ein Panzer, wie ein Schildkröten-Kleid.
Es galt doch mein Seelenbild zu bewachen.
Denn ich wollte nicht sterben, solange ich war,
solange mein Herz schlug, für meine Sinne.
Nun ist diese Nacht wieder so sternenklar
und ich meine, daß ich nicht mehr gewinne.
Der Krieg ist vorbei. Der Feind viel zu groß!
Ich habe so manche Schlachten gewonnen.
Immer weitere Kämpfe ließen mich nicht los…
Sie waren beendet – und wieder begonnen!
Es hört ja nicht auf! Solange wohl nicht,
bis ich zu schwach bin zum dämlichen Siegen.
In welchem Spiegel seh‘ ich mein Gesicht,
ohne mich vor lauter Lachen zu biegen?
Meine Gedanken flieh‘n zu den Sternen hinauf!
Dort möchte ich endlich in Sicherheit sein.
Noch hoffe ich schüchtern – aber worauf?
Um ein Bollwerk zu schaffen bin ich zu klein!
Doch das tut nichts zur Sache, ich stehe bereit!
Die heftigen Angriffswellen branden erneut.
Der Himmel ist riesig – für mich endlos weit.
An ihm hab ich mich schon öfter erfreut!
Kommentar:Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt
und Wege entstehen nur dadurch, dass man sie geht.
Auch den ersten Stein zu setzen für eine neue Mauer
ist es solange man lebt, nie zu spät!
noé
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.