War’s mir nicht immer Lust und Trick,
mich leichten Träumen hinzugeben?
Es war die Flucht aus einem Glück…
die andern nannten es ihr „Leben“.

Beeindruckt hat mich das noch nie,
was auf mich zukam. Alles blieb
für mich nur im Wieso, im Wie,
das mir der Wind ins Stammbuch schrieb.

Ich war nicht fassbar – nicht geheuer
war mir die Welt. Ich gab sie auf!
Mir war’n nur Fantasien teuer.
Sie trugen mich zum Licht hinauf!

Von ihnen konnte ich nichts kaufen!
Man schlug mich – wohl aus Unverstand –
und ich wollte amoklaufen!
Doch ich versiegte nur im Sand!

Unlesbar sinken meine Spuren, tief
aus der Zeit, die mich gebar.
Und dieser Geist, der mich nicht rief,
weist auf und flüstert deutlich klar:

nicht Lust, nicht guter Wille zeigt
mir einen Weg aus Gram und Pein.
Doch dort, wo alle Einsicht schweigt,
steh ich mit meinem Wunsch allein:

mich der Versuchung hinzugeben,
die da besagt „du sollst dich lieben“,
das bringt mir ein erfülltes Streben,
das einfach ist und dumm geblieben!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Die Versuchung"

Re: Die Versuchung

Autor: noé   Datum: 03.03.2014 9:03 Uhr

Kommentar: Diese Versuchung ist legitim und Du stehst mit Sicherheit nicht allein da mit ihr. Manche schaffen darüber hinaus sogar den Spagat, diese Versuchung auch auf andere auszuweiten. Und Spuren in der Zeit können nur diese hinterlassen. Vielleicht ist das eine lebbare Möglichkeit für eine lebbare Zukunft, CrazBro...
besorgte BigSis

Re: Die Versuchung

Autor: Alf Glocker   Datum: 03.03.2014 13:58 Uhr

Kommentar: Nun ja: es steht ja auch schon in der Bibel..."Du sollst deinen Nächsten lieben wie er sich selbst" oder so...
CrazBro

Re: Die Versuchung

Autor: noé   Datum: 03.03.2014 14:34 Uhr

Kommentar: ...oder sie sich selbst? ;o))
BiSi

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