Tot ist seine Tochter und nicht nur das.
Sie wurde auch geschändet nur aus Spaß.
Ihr zartes Leben fand ein grausam Ende.
Wo die Liebe war ist jetzt nur noch Hass.
Sinnlos all die sinnleeren Trostspenden.

Tot ist seine Tochter und das warum?
Eine laute Frage, doch alles bleibt stumm.
Wo ist der Täter, Wer ist der Täter.
Wer macht sein Leben plötzlich völlig dumm?
Sag wer es ist, werdet zum Verräter.

Die Polizei hat ihn, diesen üblen Mann.
Ganz bald ist er mit seiner Strafe dran.
Er war bisher ganz und gar unauffällig.
Er war der nette Nachbar von nebenan.
Seine DNA bei ihr, er ist fällig.

Der erste Prozesstag kommt doch sehr schnell.
Für ihn soll nicht mehr scheinen die Sonne hell.
Im Vater nur großer Hass und Verachtung.
Des Täters Stimme ist wie Hundegebell.
Kein Mensch mehr zu finden in der Betrachtung.

Der Prozess zieht sich dahin, Tag um Tag.
Die Tochter liegt mittlerweile im Sarg.
Der Staatsanwalt legt Indizien vor.
Der Täter weint, zittert und erzählt nur Quark.
Der Vater durchschaut den jämmerlichen Tor.

Endlich wird das hohe Recht gesprochen:
„Ich kann nicht sagen, sie haben´s verbrochen.
So muss ich sie nun, mit Zweifel freisprechen.“
Hat er etwa nicht die Lügen gerochen?
Der Vater weiß, er wird, muss sich rächen.

Der Racheplan ist gar schnell aufgestellt.
Der Vater will Rache und keinen Held.
Ganz schnell, kurz und sauber soll es gehen.
Wenn schon alle gegen ihn sind auf der Welt.
Er muss büßen für dieses Vergehen.

Die gerechte Nacht ist nun schließlich da.
Der furchtbare Mörder kommt grad aus der Bar.
Nur noch ein kurzer hasserfüllter Satz.
Danach macht er seine gerechte Tat war.
Nun ist auch er Tod, wie sein einziger Schatz.

Er geht selbstzufrieden zurück ins Haus.
Das dunkle Blut an sich macht ihn nichts aus
Er kann jetzt in dieser Nacht gut schlafen.
Den seine Seele warf den Schmerz einfach raus,
Er ist im sicheren, schützenden Hafen.

Am nächsten Tag warmes Brötchen und Tee.
Die Welt ist wieder in Ordnung, ist okay.
Er schlägt die Morgenzeitung freudig auf.
Doch dann wird er bleich und kalt wie der Schnee.
Da ist etwas unglaubliches drauf -

Man hat den Täter. Man hat ihn gefunden.
Nicht er, dieser hat sein Mädchen geschunden.
Die Verurteilung nur noch Bürokratie.
Doch plötzlich gehen sie auf die Wunden.
Er ist überwältigt so stark wie noch nie.

Der tote Mann zu recht freigesprochen.
Er war ehrlich, hat sie nicht gebrochen.
Der Vater er war zu ungeduldig.
Nun hat er selber etwas verbrochen.
Nun ist er Täter, selber schuldig -


© PeKedilly 2012


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Kommentare zu "Schuldig"

Re: Schuldig

Autor: osami   Datum: 30.06.2012 17:43 Uhr

Kommentar: Ein sehr starkes Gedicht !!! Nur ein kleiner Tipp am Rande: Wie ist jemand? ToT - Was ist am Ende umsonst? Der ToD - Viele Grüße!

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