Es war einst mal ein Politiker.
Wo er herkam das weiß keiner mehr.
Er berief in seinem Land einst die Reporter zu einer Konferenz.
Die Reporter kamen herbei wie wilde und große Fans.
Er ließ verkünden, dass es um die Lage der Nation ginge.
Die Reporter wussten nicht was da käme, es gab tausend Dinge.
Sie saßen alle aufgeregt und zappelig im Konferenzsaal.
Als der Politiker begann zu sprechen er tönte der Beifall:

"Es geht heute nicht um irgendwelche Wirtschaftskrisen.
Es geht auch nicht um Banker, selbst nicht die Fiesen.
Wir reden heute auch nicht über die Staatsverschuldung
oder über die angemessene und richtige Kriegsopferhuldung.
Wir reden heute auch nicht über mein eigenes Privatleben.
Ich werde heut trotzdem der Klatschpresse viel Fraß geben.
Ich rede heute über unsere "schöne" und "tolle" Medienkultur.
Ich sage ihnen meine Meinung und das unzensiert, pur.

Stimmungsmacherei, wenn man von Steuerverschwendung spricht.
Wer hat zu Hause Jeans, einen Hometrainer, Bücher, dass er benutzt nicht?
Wer hat nicht schon mal durch falsche Beratung Geld verloren.
Auch wir Politiker sind nicht mit Weisheit geboren.
Wer von ihnen hat noch nie seine Geldbörse verbummelt.
Doch wird gleich an unseren Stuhlbeinen gefummelt.
Wie der normale Mensch machen wir auch Fehler und Patzer,
Doch die Medien trommeln auf, weil es nicht sind unsere Piaster.

Die Zeiten als der König, der erste Mann im Staat war, sind lange her.
Doch ertönen die Beschwerden von Verschwendung noch überall her.
Wenn wir mal wieder "unnütz" durch die Staaten reisen.
Dann will uns die Presse am liebsten in Stücke reißen.
Wer fuhr noch nie zu einen unnützen Bewerbungsgespräch.
Man hatte danach nur unnütze Kosten und Pech.
Dann kommt das Gerede, dass das andere Verhältnisse wären.
Ich sage, dass stimmt nicht und hört auf euch sinnlos zu beschweren.

Ihr schaut nur noch auf die Fronten von all unserem Tun.
Alles was dahinter liegt lasst ihr besonnen ruhen.
Eure Unabhängigkeit habt ihr verloren in eurem Wettbewerb.
Ihr seit nicht mehr als die meisten Politiker wert.
Die Politiker, welche lassen sich noch von Firmen bezahlen,
sollte man meinen sie würden in der Demokratie mit Quallen baden.
Doch von den selben Firmen werdet ihr genauso bezahlt!
Man holtzt ihn nicht ab in dem man wohnt in jenem Wald!

Ihr seid schon lange nicht mehr der Demokratie vierte Macht.
Über euch haben schon längst alle Korrupten und Firmen gelacht.
Wir Politiker. Ja wir machen gewiss Fehler und das manchmal zu viel.
Aber ihr spielt doch nur noch ein krankes Spiel.
Euer Handeln ist kaum noch von guten Absichten für das Volk geprägt.
Ihr werdet geleitet von Interessen und habt euch gleich bei allen festgelegt.
"Wer die Pressefreiheit fordert, der will sie missbrauchen.",
Diesen Satz muss ich mir von Herrn Goethe schlauchen.

Viele Politiker haben ihre Seele verkauft an die falschen Leute.
Aber eure Seelen sind nicht verkauft, sondern sind nur noch Beute.
Ich habe meine Verfehlungen und sehe sie auch ein.
Ich stecke so manches Gute auch in falsche Schubladen rein.
Doch dieses musste gesagt werden wegen dieser Medienhetze.
Was ihr tut ist die Vergewaltigung der Freiheit der Presse.
Mit diesem Akt habe ich all meine Chancen auf ein hohes Amt verbaut.
Doch ich werde es nie bereuen, anstatt mich freuen. Ich hab mich getraut.

So sehen wir uns heute wohl das letzte mal auf einer Konferenz.
Fahre heute das letzte mal nach Hause in meinem Staats-Benz.
Zum letzten mal werde ich auf so einer Veranstaltung ins Mirko sprechen,
Dass ich es aber tat, dafür werdet ihr euch sicherlich rächen.
So habe ich nun für heute genug gesagt.
So habe ich nun für heute genug gewagt.
Ich werde dies heute gewiss noch schlimm büßen.
Doch empfangt sie noch meine Abschiedsgrüße."

Als der Politiker seine Rede beendete blieben alle stumm.
Alle Reporter sahen sich hilflos um.
Sie hatten mit allen gerechnet aber nicht mit dieser Tat.
Sie suchten mit ihren Blicken bei den anderen Rat.
Man weiß nicht was mit dem Politiker geschehen war.
Doch tausende Reporter auf der Welt kündigten in diesem Jahr.
Es war einst mal ein Politiker.
Wo er herkam das weiß kein Reporter mehr.


© PeKedilly 2010


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Beschreibung des Autors zu "Ein Politiker spricht"

Als ich auf die Idee kam mit den Balladen und sie hier durchsetzte, war diese Ballade, mit einer der ersten die ich geschrieben habe. Sie ist mittlerweile 4 Monate alt und jetzt hat sie ein Grad der Perfektion erreicht, für dieses schwierige Thema, dass ich es endlich reinstellen kann.

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