Alles, alles muss ich haben,
niemand darf es mir versagen,
als Mensch höchst individuell,
verlangt es mich mein Wollen schnell.
Ich darf besitzen, darf verlangen,
bevor der Tag gänzlich gegangen,
alles mein, was ich begehre,
dass die Welt mich hoch verehre.
Alles, alles muss ich haben,
am Genuss mich schnell zu laben,
ich bin ein wahrer Weltenmann,
dass ich schnell bekommen kann,
was für das Wohlbefinden gut,
erlange ich mit schnellem Mut,
was ich gestern bei mir trug,
ist für heute nicht genug.
Alles, alles muss ich haben,
werde dafür alles wagen,
und ich muss auch alles wissen,
will nichts und niemanden vermissen,
die Welt ein Dorf und ich darin
dass ich wahr, wahrhaftig bin,
nichts entgeht dem Argusblick,
nichts versäumt, außer dem Glück.
Alles, alles muss ich haben,
ich nehme auch die milden Gaben,
was kostenlos ist ein Geschenk,
dass ich nicht an morgen denk´,
ganz umsonst lässt keine Wahl,
auch wenn ich es morgen zahl´,
denn heut´ bin ich der Herr der Welt,
der ins Rampenlicht gestellt.
Alles, alles muss ich haben,
keine Dinge, die mich umgaben,
nur mehr und Neues ist jetzt in
dass ich ein Teil moderner bin,
geflutet von der Welten Reize,
geschult in dem Gefühle Geize,
treib ich auf des Lebens Flut
sehne mich nach Hab und Gut.
Alles, alles muss ich haben,
nicht die Menschen, die mich umgaben
in meiner fröhlich Ungeduld,
steh´ ich in keiner Schuld,
neues Leben, das mich befeuert,
neue Liebe, die ich beteuert.
Doch morgen schon, was niemand ahnt,
das Leben neue Wege bahnt.
D´rum alles, alles muss ich haben,
sie sind wie süße Honigwaben,
warm und sicher, köstlich weich
machen sie mein Leben reich.
Eine wundervolle Welt,
die mehr verspricht, als dass sie hält,
kann es mir egal doch sein,
ich lebe gern in diesem Schein.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]