Wer bei Ebbe - über Arngast wandert,
betrachtet den Brunnen im Watt verwundert.
Ein Relikt aus lang vergessenen Tagen. Einst spielten hier Kinder - auf festem, sicherem Land,
bis mit schwarzen Segeln- ihr Lachen für immer verschwand.
Ein dunkles Schiff am Horizont! Zerfetzt die Segel - das Tauwerk fort,
vermodert die Planken – kein Mensch an Bord.
Zu spät erkannten sie´s - mit Schaudern!
Düstere Legenden -eilten ihm stets voraus. Verflucht das Schiff - mit Mann und Maus. Der bloße Anblick - bringt verderben!
Verdammte Seelen! -auf hoher See gefangen,
seit hundert Jahren - nicht vor Anker gegangen.
Doch nun - kehrten sie zurück!
Mit ihrer Landung, brach - schweres Wetter und tosendes Meer, wie eine Furie - über die Insel Arngast her! ... zerschmetterte alles - mit wild, schäumender Flut -
schliff´ die Frieseninsel - in blinder, rasender Wut.
Ihre verdorbenen Seelen – endlich befreit!
Die Insulaner indes -verschlang der Nordsee feuchter Schlund.
Nur ihr Brunnen aus Torf - überstand im tiefen Grund.
Vermächtnis und Mahnung zugleich!
Wenn sich heut`, bei Ebbe drin -ein freundlich, blauer Himmel spiegelt,
lass´ dich vom Trugbild täuschen; nicht – sonst ist dein Schicksal schnell besiegelt!
Beschreibung des Autors zu "Blick zum Horizont - Das Geisterschiff"
Die Ballade entstand als Inspiration zum Freilichttheater in Dangast und verbindet das Schicksal der untergegangenen Insel Arngast (der Brunnen im Watt existiert wirklich) mit den Legenden des Fliegenden Holländers und den realen Gefahren bei einer Wattwanderung (vor der auflaufenden Flut kann man nicht weglaufen).
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]