Der tote Mann im Meer




Wer ist er?

In einer Nacht,
sichtlich aufgebracht...
sah man diesen Mann.

Mutig und tapfer auf den Klippen stand er,
voller Kraft, denn er war sein eigener Herr...
Blickte strotzend über den Horizont,
ein Bein auf Fels abgestützt, ja, das war gekonnt!

Wie es dazu kam?
Bis vor kurzem war sein Herz noch warm,
doch es passierte bald,
da wurde sein Herz.. Eisig kalt.

Seine Frau hat ihn verlassen,
sie hatte wohl Angst noch so einiges zu verpassen,
er langweile sie ja so sehr,
wie ein stiller See,
statt wie dem trotzendem Meer.

Nach dem Streit packte er seine sieben Sachen,
darüber kann er doch nur lachen,
den Whisky in der Hand,
und ganz außer Rand und Band,
stürmte er zum Meer hinunter
um sich zu beweisen,
mitunter,
das ER nicht langweilig ist,
so wie du Schatz, es bist.

Es war schon dunkel und bewölkt,
der Strand nicht mehr bevölkt,
die Sterne haben sich versteckt,
und der Mond ist längst verreckt.

Das macht dem Mann doch nichts aus,
leise wie eine Maus,
streunert er den Strand entlang,
und niemals wird ihm bang,
mit seinem Whisky in der Hand,
ganz außer Rand und Band.

Jetzt entdeckt er gerade das Kind in sich,
naja, vielleicht ist er auch ein bisschen dicht,
doch jetzt will er sein wie ein Sturm,
nicht wie ein kleiner Wurm,
so nieder gemacht von seiner Frau,
der alten Sau!

Also steht er da,
auf des Berges höchster Spitze,
in seinem Herzen glüht nicht mal mehr Hitze,
außer vielleicht wegen seiner Wut,
sie erhöht seinen Mut,
nachts auf dem Rand der Klippen zu stehen,
anstatt einen Schritt zurück zu gehen!
Naja vielleicht ist es auch der Whisky,
der macht jeden mal zu unpassenden Zeiten etwas risky....

Euphorisch streckt er sich dem Meer entgegen,
machtvolle Gedanken werden ihn grad hegen,
„Ey“ schreit er, „Meer!“
„Was du tust ist doch mau,
genau wie meine Frau, die alte Sau!“

Nun wird das Meer aber wütend,
ist immerhin kein See,
so liebevoll hütend,
sondern eine raubende Macht,
was hat er sich nur dabei gedacht?

Das Meer packt den Mann an der Hand,
schleudert ihn an die Wand,
spült ihn unter sich nieder,
immer und immer wieder...
Sich quälend und schreiend versucht er Luft zu bekommen,
doch ist ihm das Leben längst entronnen,
Der Mann bekommt einfach keine Luft,
riecht nur noch den lieblichen Duft,
seiner Frau...
der alten Sau.

Am nächsten Morgen wird er dem Strand entgegen getrieben,
die allgemeine Panik der Menschen war sofort gestiegen,
darunter stand die EINE seiner Frauen,
sie konnte ihren Augen nicht trauen,
die Nacht hat sie mit einem anderen verbracht,
wegen der Langweile, wisst ihr,
und was hats ihr gebracht?

Nun, mit fürchterlichen Tränen in den Augen,
kann sie ihrem Leid garnicht trauen,
was hat er nur gemacht?
Was hat er sich dabei gedacht?
Eine Probe sollte es sein,
er sollte ihr zeigen,
du bist für immer mein!

Tja der Plan ist wohl in die Hose gegangen,
sein Leben längst vergangen,
das passiert wenn man mit der Liebe spielt
und mit dem Schicksal anderer dealt..

Er war doch die Liebe ihres Lebens,
anscheinend war der Kampf doch vergebens,
der Dummheit mancher Frauen,
kann man eben manchmal nicht trauen.

Als Strandgut nun geendet,
so wird seine Geschichte beendet,
traurig und lieblos,
er war doch nur für fünf Minuten trieblos...

Was ist nun die Moral der Geschicht?
Sie erschließt sich nicht aus diesem dummen Gedicht.
Sie soll dir nur eines sagen,
wenn du gelangweilt bist,
dann kannst du es ruhig wagen,
deine Lippen zu bewegen,
nehm nicht gleich den Degen,
denn dann kommt wer vielleicht nie wieder zurück.


© Elisa Schmidt


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