Ich sitze vor dem Strafgericht.
Der Richter groß und er spricht:
?Sie sind, werden heute angeklagt!
Plädieren sie auf schuldig??
?Mir hat niemand den Vorwurf gesagt...
So sag ich besser nichts...?

Der hohe Mann des Gerichtes
beugte sich drohend nach vorn.
?Sie wollen doch nicht des Richters Zorn?
Meinen sie ich habe des Gemütes schlichtes??
?Hohes Gericht, nein gewiss doch nicht.
Nur keiner verscheuchte das Dunkel durch Licht.?

Der hohe Mann wurde langsam rot.
Er schien immer zu zu wachsen:
Ich verurteile sie gleich zum Tod!
Ich habe satt ihre elendigen Faxen!
Sie erzürnen das Gericht!
Schwindet nun das Dunkel durch das Licht??

Ehrlich fühlte ich mich nur unwohl.
Und Licht war nirgends zu sehen:
?Ich weiß nicht was das hier soll!
Warum muss ich hier stehen!
Ich habe mir nichts vorzuwerfen!?
Doch tat sich die Lage nicht entschärfen.

Der Richter schien gleich ganz zu kochen:
?Er hat auf unschuldig plädiert, gesprochen.
Aber alle haben gerade gesehen,
wie sie mich lassen als Narren stehen
und da Lügen sie hier nur so rum?
Halten sie etwa die Geschworenen für dumm?

Aufeinmal war ich von ihnen umgeben.
Sie wirkten wie Zombies kaum am Leben.
Sie sahen mich alle böse und gierig an.
Sie standen alle irgendwie unter Bann:
?Doch stehe ich heute zum erstenmal hier.
Wie konnte ich sie je blamimieren??

Der Richter began zu Pfeifen wie ein Kessel.
Sein ganzes Wesen aufeinmal entfesselt:
?Sie treiben es wirklich und schlicht zu bunt.
Geben mir jede Minute noch einen Grund.
Hinter Gitter verschwindet heute ihre Fratze!?
Es macht Peng, der Richter platzte.

Ich war schon guter Dinge, ich wär´ frei.
Doch in Wahrheit war es nicht vorbei.
Ein neuer Richter nun an seiner Stelle war.
Kein bisschen toll und wunderbar.
Er wirkte ernst und hat gesagt:
?Wegen Mord werden sie angeklagt!?

Den Tod des Richters meinte er.
Es zu erraten fiel mir jetzt nicht schwer.
?Da wohl alle Beweise vorhanden sind.
Wird das Urteil gesprochen gar geschwind.
Sie werden zum Tode verurteilt
Gehängt, geköpft, gevierteilt!?

Ich schrie noch ganz laut: ?Nein!?
Doch es war vorbei mit dem Sein.
Schon lag mein Kopf auf dem Schafott.
Ich betete leise hoch zum guten Gott.
Er soll mir doch noch Gnade schenken
Und das Beil an mir vorbei lenken.

Dann sah ich den explodierten Richter.
Die Menschen umgaben ihn wie ein Trichter.
Er sprach zu mir ganz vernünftig und nett:
?Du hast mich angeprangert und betest jetzt zu mir
Jetzt wo es geht ins Erdenbett?
Du bist doch nur ein Ungetier.?

Ich verstand was er da zu mir sagte,
dass er solche Sätze wagte?
Die Hoffnung raubte er mir oft.
Deswegen habe ich ihn angezofft.
Ihm hatte ich wieder Leid zu verdanken.
Ich war mit mir zufrieden die Glieder sanken.


© PeKedilly 2011


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