Ein Schöner Gedanke 2008

Es ist eine Lust zu leben!
ich bin glücklich
ich bin der unendlichen Kraft dankbar
für meine Existenz und versuche,
mich ihren Wirkungsfeldern anzupassen

Gibt es nicht wunderbare Menschen!
Habe ich nicht Kontakt zu herrlichen
Seelen gefunden?
Kann ich nicht lieben?
Werde ich nicht wahrhaft geliebt?

Ich bin dankbar für jede Liebe und überzeugt,
dass Lieben den Wert des Lebens
in einem hohen Grade ausmacht,
den Sinn unseres Seins als Mensch,
dem hochbegabten Wesen der Evolution

Alles möchte ich dafür tun,
dass ich weiterhin lieben kann,
liebenswürdig und liebesfähig bleibe
lange, lange, lange,
möglichst bis zum Ende

Vielleicht ist es die Liebe, die bleibt,
die ewig lebt,
wenn wir schon körperlich
nicht mehr wir sind.

Ein schöner Gedanke

Es sind immer die anderen Menschen,
die uns glücklich machen,
wenn wir etwas für deren Wohlfühlen tun.
Jede Tat, die wir für andere getan,
die anderen gut tut,
fühlt sich auch für uns gut an

Tut sie das nicht,
dann ist es an der Zeit,
unsere Lebensmaximen zu überprüfen,
unser Denken und unser Handeln.

Denn jeder gute Gedanke,
den wir versenden,
alle echten guten Wünsche,
die wir übermitteln ?
besonders solche,
die uns keinen materiellen Nutzen
versprechen
stellen das Beste dar,
was wir auch für uns selbst,
für unsere inneren Werte
tun können

Sie, er, es soll sich freuen können,
wenn es, er, sie an uns denkt.

So einfache Regeln
können unser Leben
unglaublich bereichern

Ich möchte fünf Flugenten sein,
dann könnte ich beobachten,
wie ich zusehen, dass ich zuschaue
wie ich hinter mir her fliege,
so weit treiben es die Kölner
Witzfiguren Tönnes und Scheel,
wenn sie über das Weiterleben
nach dem Tode nachsinnen.

Fünf Klone von mir
würden danach streben,
mit dir und dir und dir und dir
und dir zu leben

Das ist vielleicht eine der größten
noch vorhandenen Unvollkommenheiten
des Systems Mensch
und vieler anderer realer Wesen,
dass sie körperlich nur einmal da sind.

So gesehen, wäre Schizophrenie ein Fortschritt
in dieser Richtung?

Seelisch kann das sowieso ganz anders sein.
Roda Roda meinte, man müsste wenigstens
einmal so zur Probe leben können und dann
noch einmal richtig.
Goethes Faust spricht von zwei
widerstrebenden Seelen in seiner Brust

Hesses Steppenwolf bringt es auf
glatte dreizehn solcher Zugkräfte
an der Seele, die jede in eine andere
Richtung ziehen
ich bin bescheidener und wäre mit drei
einzelnen, selbständigen Seelen
mit zugehörigem Geist und Körper
in mir schon völlig zufrieden

Man könnte sich noch wohler fühlen,
als im jetzigen Evolutionszustand
als Einzelgänger, Einzelwesen,
man könnte richtig
dreifach glücklich sein
aber, wenn man ehrlich ist,
eben auch dreifach traurig

Freuen wir uns deshalb demütig
über den einfacheren Jetztzustand,
er birgt
bei richtigem Gebrauch
genügend Möglichkeiten
zum Glücklichsein

2008


© Erschienen in NEUERE GEDICHTE BoDVerlag 2010


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