Wer reitet so spät durch Nacht und Sturm?
Es ist der Rößler mit seiner Reform.
Er hat das Gesetz wohl in dem Arm,
Er fasst es sicher, er hält es warm.
Meine Reform, was birgst du bang dein Gesicht?-
Siehst, Rößler, du den Lobbyisten nicht!
Der Lobbyist mit Geld und Macht?-
Meine Reform, es ist die tiefste Nacht.
?Du liebe Reform, komm, geh mit mir!
Gar schöne Gesetze, hab ich hier,
Manches Geld liegt noch in den Taschen.
Lass uns es holen aus den Flaschen.?
?Rößler, Rößler, und hörest du nicht,
Was der Lobbyist mir leise verspricht?-
Sei ruhig, bleibe ruhig, meine Reform,
In dürren Blättern säuselt der Sturm.
?Willst feine Reform du mit mir gehen?
Meine Bosse sollen dich warten schön,
Meine Bosse führen die Pharmaindustrie.
Und kassieren und schöpfen wie noch nie.?
Mein Rößler, mein Rößler und siehst du nicht dort.
Lobbyists Bosse am düsteren Ort?-
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau.
Es scheinen des Brüderle Haare so grau.-
?Ich liebe dich, mich reizt dein schöner Inhalt.
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!?
Mein Vater, mein Vater, jetzt formt er mich um.
Der Lobbyistenkönig bringt mich um!-
Dem Rößler grauset´s, er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Ding,
Erreicht das Parlament mit Mühe und Not;
In seinen Armen die Reform war tot.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]