Im Stadtpark fielen schon die Blätter,
Zeit erfüllt von Melancholie.
Auf der Parkbank hingekauert,
weinend, schluchzend, so sah ich sie.
Ihre schmerzerfüllten Augen,
zogen mich in ihren Bann.
Und mit leiser, sanfter Stimme,
fing sie zu erzählen an:
"Als ich damals wurd' geboren,
standen die Sterne wohl nicht gut.
Denn sogar die eig'nen Eltern,
hassten mich, ihr eigen Blut.
War kein Wunschkind, bin nur passiert,
war im Leben nur im Wege.
Liebe hab ich nie erfahren,
doch wohl Schimpfe, doch wohl Schläge!
Der Alkohol, er floss in Strömen,
war wohl unser bester Freund.
Falsche Freunde kamen, blieben,
stundenlang hab ich geweint.
Auf einmal lagen da die Spritzen,
und mein Arm, er wurd' vernarbt.
Niemals hätt' ich damit begonnen,
hätt' meine Seele nicht gedarbt!
Man zerrte mich in dunkle Häuser,
sperrte mich in Räume ein.
Und betrunknen, fetten Männern,
musste ich zu Willen sein.
Dies, mein Herr, war meine Jugend,
nie genossen, nie gekannt.
Immer aus dem Reich der Liebe,
in das Schattenreich verbannt!
Irgendwann, da spürte Mutter,
dass sie doch liebte, mich, ihr Kind.
Und sie spürte, tief im Herzen,
wie das Leben doch zerrinnt!
"Ich will nun gehen, gehn für immer,
bin für alles nun bereit."
Und mit kleinen, kurzen Schritten,
ging sie in die Dunkelheit.
Am nächsten Tag hat man sie gefunden,
ihr Gesicht so friedlich, wie einst im Mai.
In den Händen hielt sie einen Zettel,
darauf stand nur ein Wort: "Vorbei!"
Schatten ziehen durch die Gassen,
durch alte Häuser pfeift der Wind.
Und eine alte, verwirrte Mutter,
sucht immer noch ihr armes Kind.
Ihre Stimme, sie hallt traurig,
durch das alte Häusermeer.
Doch sie wird ihr Kind nie finden,
denn es hört sie nimmermehr!
Kommentar:Wieder so ein Trauriges. Aber mit einer sehr schönen Satzmelodie, Gustl.
Ich kriege es aber nicht auf die Reihe: Die junge Frau weint. Die Mutter "macht ihren Frieden" mit ihr und geht dann hinaus in die Nacht. Man findet sie tot mit einem Zettel. Und trotzdem irrt sie durch die Gassen und ruft ihr Kind, das jedoch sie nimmermehr hören kann. Warum nicht? Weil die Mutter tot ist?
Darf ich das so interpretieren, dass der Geist der alten Mutter die Tochter sucht? Warum kann der Geist sie nicht finden... Irgendwie...
Erklärst du es mir bitte?
noé
Nicht nur den Vögeln allein
dürstet es nach Frühlingswarmen Sonnenschein.
Auch wir Menschen wollen nach so finsteren Tagen
endlich wieder luftig bunte Kleider tragen.
Im Haus der anderen Gedankenwelt
Tränen verlassen mein Gesicht.
Ein Tribut für die Welt, für die Schmerzen und das Leid, die sie verursacht.
Doch Tränen vertrocknen und ihre Salze würzen [ ... ]
Ich will
Dich in den Arm nehmen.
Und
Dir deinen Schmerz nehmen.
Kann ich nicht,
Weiß ich.
Auch,
Weil ich selbst genug habe.
Weißt du eigentlich,
Was du mir [ ... ]