Alles Das vergeht

Wenn ich durch das Fenster mit den gestreiften Vorhängen
in den kräftigen rotgoldenen Schein des Sonnenuntergangs schaue,
erblicke ich
mit einem mal nicht mehr die Sonne

sondern ich sehe einen sterbenden Feuerball,
er glüht vor Energie, leuchtet vor Leben,
doch er verglüht, langsam und unaufhaltsam
und er brennt vor tiefem Schmerz

Es schneidet sich wie ein stumpfes Messer aus ihm,
ein dumpfer drückender Schmerz
und das Leiden quilt unaufhörlich aus ihm heraus
es geht immer weiter
er hat schon längst jeden klaren Gedanken hinter sich gelassen,
und es macht ihn wahnsinnig

Jetzt wo es einmal begonnen hat, er es rauslässt und endlich an die Oberfläche dringt, merkt er das es kein Ende haben wird und für ewig so weitergehen
doch er weiß auch, das er das nicht mehr aushalten kann
und so er wünscht sich nichts lieber, als endlich loslassen
vergehen
und sterben.

Es ist wie eine schmierige schwarze Eisenkette, die er nun hinter sich herziehen muss und die Last des Knäuls am Anfang der Kette wird nur noch schwerer
Wie gerne würde er vergessen

In schwindeliger Trance, der Bewusstlosigkeit nahe, leuchten auf einmal Lichter im dunklen Universum seines Kopfes auf,
und er fragt sich, ob dieser Schmerz wohl für immer bleiben wird...

Mit dem Untergang der Sonne verdunkelt sich der Himmel,
die Nacht erwacht, umschließt ihn tröstend, betäubt seinen Schmerz
und schließt ihn in sich ein
als er verglüht zu tausend kleinen Gestirnen die nun klein und kalt am Rande des Universums flakern
eisige Scherben in der großen Dunkelheit


© Robert Lier.scripts


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(Kategorie Ballade)

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