wie fange ich an... Eigentlich fange ich lieber gar nicht an.... Weil ich ja nicht anfangen wollte... Und weil ich ja nicht wollte das es anfängt. Ich wollte ein Ende. Ein Ende das ich nicht will.

Wie kann ich das Ende wollen, wenn ich mich nach dem Anfang sehne. Und überhaupt. Will ich das wonach ich mich sehne?

So sitze ich seit Stunden, starre auf diese Facebookseite, mit dem breiten Grinsen im Header und halte mich brav an die verbindliche Absprache. Ich beweise wie stark ich sein kann. Wie diszipliniert. Wie gut ich meine Gefühle im Griff habe.

Das große Mädchen trifft eine Absprache und hält sich daran. - Sie starrt versteinert auf das Bild im Header und bewegt sich nicht. Manchmal blickt sie heimlich aus dem Fenster. Schaut, ob sich draussen ein einsamer Skater verirrt haben könnte, der Ihre Blicke streift.

Leere in ihrem Kopf. Leere auf der Straße. Leere im Herzen. ...Leer und haltlos starrt sie weiter.
Die Finger im Anschlag auf der Tastatur. Sobald sich ein Gedanke regt, ihn festzuhalten. Ihn nicht mitzuteilen. Denn sie ist ja diszipliniert. Das hat sie versprochen. Das steht sie durch.

Es war ja ihre Idee.

Wie viele 100te Male will sie ihn noch zum letzten mal berühren? Wie oft will sie ihn nur ein letztes mal noch ansehen? Wie oft kann man sich eigentlich an einem Tag danach sehnen, zufällig auf ihn zu treffen, während man völlig Teenagerlike, heimlich, seine Runden um sein Wohnhaus dreht?

Was ist falsch daran seinem Herzen zu folgen? Wenn das Herz nicht weiß was gut ist,.. worauf verlasse ich mich dann noch?

Du weißt nicht wie liebenswert du bist. Du hast keine Ahnung wie viele kleine Gesten mir sagen das du liebst. Das du so wundervoll bist ,wie du es selbst nicht ahnst. Niemand hat gesagt das es leicht wird. Niemand hat versprochen das du es verstehst.

Wer versteht das er nie verstehen wird, hat wirklich verstanden.

Nimm mich, halt mich. Halt mich noch ein 100stes letztes Mal fest. Lass mich ein 100stes Mal nicht los. Lass nicht los. Lass mich nicht fallen.

Ich falle,...
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In jedem Moment in dem sich unsere Blicke kreuzten, blieb die Zeit stehen.
So wie jedes Mal, wenn ich Ihn auf dem Sportplatz sah. Dieser unerwartete Moment. Ein abweisendes Lächeln schenkte er mir. Zu groß der Schmerz der Trennung. Ich durfte ihn nicht so ansehen. Das hatte ich mir verboten. Er gehört zu den giftigen Früchten. Saftig. Absolute Suchtgefahr.

Es sind diese verregneten Novembertage die mich an unseren Sommer zurückerinnern. Jedes mal wenn ich Ihn da sah, blieb mein Herz stehen. Ich strahlte ihn an. Jedes mal spürte ich wie mein Herz nach Ihm schrieh. Ich durfte nicht. Ich hatte es mir verboten. Er zählt zu den gefährliche Früchten.
In mir der Wunsch nach Nähe. Ein unverbindliches Hallo bringe ich immer über meine Lippen. Wenn ich so tue als würde es mir nichts ausmachen, merkt er es mir nicht an.

In mir tobt ein Sturm aus Leidenschaft.

Während ich raus schaue in die verregnete Novembernacht, ,... Ausschau halte nach dem einsamen Skater, der ab jetzt hier nicht mehr seine Runden drehen wird. Wir lassen los. Das haben wir uns schon zu oft versprochen, seit diesem Sommer.

Wir brauchen uns nicht. Wir sind frei. Wir lieben alle Welt. Wir ersetzen uns. Jeder ist ersetzbar! Ich brauche dich nicht! Wozu auch? Ich kann doch jeden so ansehen! Ich kann doch jeden so lieben.

Gut!

Und dann sehe ich diesen Mann an, dem ich meine Liebe versprach. Und ich versuche mit aller Kraft dieses Versprechen einzuhalten. Und ich starre,... Ich starre leer in seine Augen. Und ich starre. Und er fragt mich wo ich bin. Denn ich starre leer. All meine Fülle ist irgendwo da draussen, irgendwo in dieser verregneten Novembernacht ,- und sehnt sich nach dem einsamen Skater, dem ich nichts versprach. Der mir nichts verspricht.

Der Skater,...der mich ersetzt, ... den ich ersetze.
Ohne Erfolg.

Getrieben vom Wunsch der Freiheit zieht es mich zu ihm hin. Einsam starre ich ,...

und ich erinnere mich an diese warmen Sommertage,.. ganz unverbindlich, bei einem Fussballspiel.

Ganz unverbindlich auf eine Runde skaten, Ganz unverbindlich und heimlich,.. ganz heimlich verschwinden meine Blicke in seinem Feld. Ganz heimlich verliere ich mich in seinem Blick. Ganz heimlich, merkt er vielleicht nicht wie tief ich versunken bin,..

Und wenn sich unsere Blicke kreuzen,... mein Herz still steht,.. die Welt zu drehen aufhört,...
wenn seine Berührung die einzige ist die mich berührt.

Sitze ich in einer verregneten Novembernacht am Klavier,.. singe,.. so wie ich es erst mit Ihm in dieser einen Nacht gesungen hatte. Weine, wie ich es erst in dieser einen Nacht schon tat. Spiele wieder dieses Lied,..diesmal.. allein........ohne seine Finger auf dem Klavier.
https://www.youtube.com/watch?v=NTNp1IbNLzA


© apasionar


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Kommentare zu "verregnete Novembernacht"

Re: verregnete Novembernacht

Autor: noé   Datum: 14.11.2014 12:09 Uhr

Kommentar: Bis jetzt:
Drei Taschentücher.
Das ist alters-unabhängig
und zieht mir die Haut bei lebendigem Leibe ab
in Streifen
und Zeitlupe
noé

Re: verregnete Novembernacht

Autor: apasionar   Datum: 14.11.2014 12:11 Uhr

Kommentar: eu :(

Re: verregnete Novembernacht

Autor: Uwe   Datum: 15.11.2014 14:07 Uhr

Kommentar: Bin tief beeindruckt. Auch davon, dass du viel verstehst, davon, was du nicht verstehst!
(Spielst du auch BACH? Den kann man auch nicht bis in´s Letzte verstehen...)
Gruß Uwe

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