Preis der Versuchung

Da geht sie hin, die schöne Maid.
Sie weckt in mir Verrücktgefühle!
Ich träum‘ von „der Gelegenheit“,
doch spür ich ihre strenge Kühle.

Im hohen Stolz reckt sie das Haupt,
noch hat sie keinen Blick für mich,
der mir ein Hoffnungsbild erlaubt.
Im Herzen fühl‘ ich einen Stich!

Doch Fantasie erstrebt bereits
die „Blumenwiese“ ihrer Haut.
längst hat sie mich mit ihrem Reiz
durch alle Tiefen aufgetaut.

Der Himmel gibt mir eine Chance:
sie stolpert und ich fang sie auf!
Ich seh‘ sie an als wie in Trance
das nimmt mein Sehnen gern in Kauf.

Wir reden fröhlich vor uns hin,
wir tauschen viele Freundlichkeiten.
Ganz leicht ist dieser Anbeginn –
in dem die Sympathien gleiten.

Wir essen, trinken, schau’n uns an
und wir erkennen bald warum,
wir hier, als eben Frau und Mann,
uns trafen – und wir werden stumm!

Nicht lange mehr und wir befinden
uns voller Lust und liegend auch –
was wir wohl näher nicht begründen –
in einem Bett, so ist es Brauch!

Ihr Anblick macht mich fest und reich,
ich staune, denn sie hat Figur!
Auf einmal ist mir alles gleich,
ich hör‘ die Stimme der Natur…

Wie sie sich windet, wie sie stöhnt –
was kann es Größeres noch geben?!
Mein Leben hat mir dies gegönnt!
Ich wähne mich im Glück zu schweben.

Ich gratuliere mir zum Sieg,
die Kraft fährt mir in Mark und Bein
und meine Seele ruft: nun flieg!
(In eine Elternschaft hinein.)

Ich weiß, ich muss mich gehen lassen!
Das Schicksal nehme seinen Lauf!
Dann denke ich: das könnt‘ euch passen
und höre mit dem Blödsinn auf!

© Alf Glocker

Gefällt mir!Gefällt mir nicht mehr!

4 Lesern gefällt dieser Text.

noé
axel c. englert

Varia Antares

Diesen Text als PDF downloaden

Kommentare zu "Preis der Versuchung"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.