Zieht man Konsequenzen aus gemachten Erfahrungen dann engt man immer
auch den Entscheidungsspielraum zukünftigen Handelns ein.(ulli nass)


© ulli nass


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Kommentare zu "Konsequenzen"

Re: Konsequenzen

Autor: noé   Datum: 16.01.2014 14:12 Uhr

Kommentar: Aber was heisst das: Dass man keine Konsequenzen mehr ziehen soll?
noé

Re: Konsequenzen

Autor: ulli nass   Datum: 16.01.2014 14:53 Uhr

Kommentar: nö,Noè. Das heißt einfach für mich nur,daß Konsequenzen immer auch
Festlegungen darauf sind, etwas zu tun oder zu lassen. Damit strukturieren sie das Feld zukünftiger Möglichkeiten im Sinne von Reduzierung der theoretisch möglichen Optionen. Keine Sorge ,ihr Wirkungspotenzial ist überschaubar.Es bleibt nahezu unendlicher Handlungsspielraum.Aber zu viel an Konsequenz führt schon zu Einschränkung von Freiheit,Autonomie etc
Der Gedanke kam einfach so heute Morgen und ich schreibe in dieser
Rubrik bisher immer ganz spontan - ich denke dann hinterher nach.
liebe Grüße
ulli

Re: Konsequenzen

Autor: noé   Datum: 16.01.2014 15:04 Uhr

Kommentar: Nach Deiner These - wie ich sie verstehe - wird gelebte Konsequenz zu einem luftabschnürenden Korsett, je weiter das Leben voranschreitet - ein wenig verlockender Gedanke. Klar lernt man (bestenfalls) aus Fehlern, in der Konsequenz vermeidet man sie zu wiederholen. Aber manchmal lebt man sie doch auch sehenden Auges ganz bewusst noch einmal (oder immer wieder - so wie ich es schon gemacht habe)...
Egal, soll sich jeder seine eigenen Gedanken machen zu Deinem Text eigentlich also ein Nachdenk-Text, kein Gefühls-Text).
Das ist es doch, was der Dichter will, oder? Zum Nachdenken anregen?
(Eine erneute Volte: Wenn man nach-denkt, hat einer ja schon vor-gedacht. Aber wenn Du bei Deinem eigenen Text auch erst nachher nach-denkst...?)
noé

Re: Konsequenzen

Autor: ulli nass   Datum: 16.01.2014 15:40 Uhr

Kommentar: so können wir das stehen lassen - danke Noé
bei kreativen Prozessen spielt unser Denken oft eine nachgeordnete
Rolle . . .schrieb das mal in einem größeren Zusammenhang auf. Nicht mit dem Anspruch,alles erklären zu können. (Gedichte erscheinen manchmal nicht als etwas willentlich Gestaltetes und Geformtes, sondern sie ähneln dann vielmehr Gefundenem – das bereits existierte, bevor der Schreiber es aufspürte. Damit wären sie nicht als besondere Leistung des Autors zu werten, als Ergebnis angestrengten Strebens, sondern das Niederschreiben eines Gedichtes entspräche eher einem sensiblen Detektieren von bereits Bestehendem. Ein Dichter wäre diesem Verständnis folgend eher Medium und Vehikel für den Prozess verborgener Leistungen des Unbewussten, die in Sprache überführt werden- dies erfordert feinfühlige Antennen eine aktive Synthese von sich Öffnen und kreativem Gestalten. Dieser Vorgang ermöglicht es, Informationen aus dem Bereich verborgener geistiger Aktivität aufzunehmen und in Verbindung zu setzen mit der aktuell gegebenen Wirklichkeit – dabei kann Neues entstehen. Der gesamte Vorgang scheint manchmal in keiner Weise planbar und entzieht sich weitgehend der willentlichen Beeinflussung. Er vollzieht sich mühelos und ohne große Anstrengung - oft ohne wesentliche Interaktion mit unserem Intellekt. Erst danach, wenn das bis dahin nicht Existierende als vollkommen neue Legierung unterschiedlichster, primär nicht sprachlicher Gehirnaktivitäten neue Form gefunden hat und in die vereinfachenden Symbole der Sprache transformiert wurde ,wird das Ergebnis zum Objekt der realen Welt und erst dann der kritischen Betrachtung des Künstlers zugänglich – usw. ) kann man sicher auch anders sehn - muss jetzt los. sei herzlich gegrüßt ulli

Re: Konsequenzen

Autor: noé   Datum: 16.01.2014 17:16 Uhr

Kommentar: d'accord
Gedichte/Texte wecken mich auf, wenn sie fertig sind.
noé

Re: Konsequenzen

Autor: ulli nass   Datum: 16.01.2014 20:10 Uhr

Kommentar: ... nur so ähnlich.Kunst im weitesten Sinne kann nie nur Formgebung und Gestaltung sein.Der Mensch ist ein Implizites und Explizites Wesen.Das heißt, wir sind viel mehr, als wir von uns Wissen-immer.Hast Du die Zeit zu denken, wenn Du im Gespräch bist? Du redest und Du bist es dann ganz authentisch, aber Deine Formulierungen sind meist schneller als Du sie jemals denken könntest.Es kommt aus Dir - reflektieren kannst Du das Gesagte oft erst hinterher.Das Gleich gilt
für das Sehen, das Urteilen etc. (mein Hobbies seit 30 Jahren leider
Erkenntnistheorie/Neurophilosophie/Evolution/Philosophiegeschichte . .
ganz schlimm . . .) aber ich bedaure nichts. Das Können, das durch intensive Übung des Talents sich Entwickelnde, ist in Dichtung,Musik, Philosophie im Denken die conditio sine qua non . . . Bauchgefühl (eine ärgerliche oberflächliche Metapher) reicht nicht, da muss Substanz sein. Kreativität ist dann die Fähigkeit,einen Gehirnzustand(Bewußtseinszustand) zu erzeugen (vergleichbar der Meditation), der Alltags-Barrieren(Filter) des Fühlens und Denkens überwindet. Es eröffnen sich dann quasi von alleine neue
Möglichkeiten . . . für mich ist es ein gutes Gefühl, immer wieder zu erleben, dass ich manche Türen öffnen kann. Das entstehende Ergebnis ist qualitativ unbefriedigend, aber ich kenne die Methode.
ich hoffe, Du kannst etwas damit anfangen.

ulli

Re: Konsequenzen

Autor: noé   Datum: 16.01.2014 23:31 Uhr

Kommentar: Jeder, wie er mag, Ulli.
noé

Re: Konsequenzen

Autor: ulli nass   Datum: 16.01.2014 23:53 Uhr

Kommentar: so mag es sein, liebe noè.
ulli

Re: Konsequenzen

Autor: ulli nass   Datum: 19.01.2014 13:49 Uhr

Kommentar: noè,
k.f. v. Weizsäcker in 'Die Tragweite der Wissenschaft' (S. 90)
"eine Entscheidung öffnet einen Weg und verschließt andere Wege. Indem sie eine Erfahrung aufschließt, schneidet sie mich daher zugleich von gewissen anderen Erfahrungen ab".
Ich musste dabei an meine Definition von 'Konsequenzen' denken.
p.s. :ich glaube, ich werde mich demnächst von dieser Plattform verabschieden.Die Konzeptionslogik ist mir zu nahe an Facebook, irgendwie.Ich lasse es dich vorher wissen.
ulli

Re: Konsequenzen

Autor: noé   Datum: 19.01.2014 14:06 Uhr

Kommentar: DAS wäre wirklich nett von Dir!
Facebooknutzerin bin ich nicht, daher kann ich dazu nichts sagen...
noé

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