Irgendwann werde ich sehen, was aus meinen Hoffnungen wird. Geduldig erwarte ich, was sich beständig bewegt, entwickelt, was reift oder untergeht. Das Leben betrachten, um mich herum. Ich fühle mich wie ein Blatt, das von einem Fluss getragen irgendwann an einem Ufer seine Reise beendet.

Irgendwann entstand auch meine früheste Erinnerung, blass und durchscheinend. Und Erinnerungen folgen, die irgendwann Jetzt waren. Unendlich viele Bilder, übereinander projiziert wie ein immer und immer wieder belichteter Film.

Irgendwann verlieren alle Bilder der Erinnerung ihre Struktur, laufen ineinander, wenn es kein Jetzt mehr gibt. Dann gibt es keine Erinnerung und keine Hoffnung mehr.


© Leandra


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Kommentare zu "Irgendwann"

Re: Irgendwann

Autor: Angélique Duvier   Datum: 08.06.2022 16:25 Uhr

Kommentar: Sehr Gefühlvoll und mit viel Tiefe geschrieben!

Liebe Grüße,

Angélique

Re: Irgendwann

Autor: Jürgen Skupniewski-Fernandez   Datum: 09.06.2022 9:41 Uhr

Kommentar: Es ist die entsprechende Haltung und der Umgang mit den Dingen im Leben. Du wirst dich noch wundern, wenn plötzlich deine verschwommenen Bilder klar und deutlich aus dem Unterbewusstsein sprudeln.

Viele Grüße - Jürgen

Re: Irgendwann

Autor: elvira_gedichte   Datum: 11.06.2022 7:44 Uhr

Kommentar: im verneigenden Dank, liebe Leandra, ein schöner Wortklang auf dem Zirkel des ewigen Wandels, innigst Elvira

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