Zu oft

Es wird bei dir schon irgendwie gehen. Wie oft schon bekam man diesen aufmunternden Satz zu Ohren? Und wie wenig hatten solche gut gemeinten Worte in diesem Moment genützt?
Wie oft prallten sie einfach ab?
Zu oft.

Wie oft hatte man erneut den glauben gefasst?
Der einen heimlich irgendwann durch die Hintertür verlassen hatte und sich nur noch mit einem schelmischen Grinsen davon schlich? Zu oft.

Wie oft hast du dich gefragt, was passieren würde, wenn du heute einfach gemütlich liegen bleibst?
Wie oft hast du in den Spiegel geschaut und hast dich nicht gemocht? Zu oft.

Wie oft hättest du die Zeit zurückgedreht, falls dies möglich gewesen wäre? Zu oft.

Wie oft,
gehofft?
Zu oft.
Zu oft.
Zu oft.

Wie oft hast du aus einem schlechten Tag trotzdem noch das Gute überwiegen lassen? Zu wenig.

Wie oft hatte sich die kleine blaue Welt erstaundlicherweise wieder weiter gedreht, als sie in einem Moment still stand. Sehr oft sogar.

In dieser Gesellschaft ist nichts normal und wir sind alle ein Teil davon!

Wie oft war jemand für dich da?
Wie oft hat man dir schon gesagt,
wie toll du wirklich bist?
Wie oft wurdest du in die Arme geschlossen?
Wie oft hast du heute eigentlich schon gelacht, auch wenn es nur ein kleines Schmunzeln war?
Eigentlich zugegeben recht oft.
Und wie oft warst du dir schon bewusst, wie wenig du diese einen bedeutungsvollen Dinge schätzt?

Und wie "wenig" hatte es dich gestört, als jemand dich verletzt hatte.
Wie "wenig" hatte es dich gekümmert, als es jemandem schlecht ging.
Viel zu oft.

Wie "wenig" hast du gemerkt, dass du nicht existieren und funktionieren sollst,
sondern einfach mal all den Stress langsam zu Boden fallen lassen. Leider viel zu wenig.

Wie wenig wäre es nur ein kleines Dankeschön auszusprechen
und wie viel es trotzdem aus machen würde?

Immer diese vielen anstrengenden und durchlöchernden Fragen, die wir uns ständig aufbinden und die uns ruhelos ans Bett fesseln.
Oft reicht uns kein ja und kein nein.
Oft fehlt uns gerade das passende Wort, auf diesem Planeten welcher so oft nur aus Vielleichts besteht.
Oft scheint es so als gäbe es keine Lösung.

Was wäre wenn wir,
währenddessen aus einem, es wird bei dir schon irgendwie gehen, stattdessen eine Umarmung machen würden?
Was wäre wenn wir wirklich einfach mal gewissenlos im Bett weiter schlummern?
Was wäre wenn wir die Situationen einfach mal akzepzieren und nicht ständig hinterfragen?

Und wie oft hast du heute eigentlich schon gelacht, auch wenn es nur ein kleines Schmunzeln war?
Und wie oft warst du dir schon bewusst,
wie wenig du diese einen bedeutungsvollen Dinge schätzt?
Viel zu wenig.

Wie oft,
gehofft?
Zu oft.
Zu oft.
Zu oft.

© Sprachlos

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Angélique Duvier
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