Eine Nacht im März

Es war Ende März. Du bist die beste Freundin einer sehr guten Kollegin und Freundin. Wir waren zusammen verabredet zu dieser Party mit unserer gemeinsamen Freundin, ihrem Verlobten und anderen Kollegen. Es war schon länger klar, dass wir uns an diesem Abend kennen lernen würden. Unsere Freundin hat jeweils vor uns von dem anderen geschwärmt. Allerdings waren wir uns einig das dieses Treffen freundschaftlich sein sollte.
An dem Abend trafen wir uns beim Verlobten unserer gemeinsamen Freundin. Wir tranken ein wenig und gingen später zusammen zu der Party. Wir haben uns gut verstanden, haben ab und zu kurz geredet. Ich denke wir waren uns beiderseits sympathisch, ich fand dich natürlich auch attraktiv, aber es war noch nichts besonderes.
Nachts wollten wir heim - es war ausgemacht, dass du auf dem Sofa unserer Freunde schläfst. Ich wollte mich zum Bahnhof bringen lassen, um mit dem Zug nach Hause zu fahren. Du hast aber vorgeschlagen, dass ich doch auch auf dem Sofa schlafen kann und du kein Problem damit hättest.
Also lagen wir da, ein Zimmer neben uns unsere Freunde. Wir waren beide nicht wirklich müde, redeten Stunden lang. Teils über belanglose Sachen, aber auch etwas tiefgründigere Dinge aus unserem Leben. Irgendwann lagen wir mit unseren Gesichtern zueinander nur wenige Zentimeter auseinander. Wir schauten uns immer wieder in die Augen, lächelten uns während unserer Gespräche immer wieder an und mit der Zeit berührten sich auch unsere Hände. Das hat sich so gut, so richtig und so vertraut angefühlt. Ich fühlte mich dir in dieser Nacht so nah und ich denke, dass es für dich ähnlich war. Zumindest haben mir das deine Körpersprache, deine Gestik und Mimik, die Art mit mir zu reden und mich zu berühren gezeigt.
Am nächsten Morgen frühstückten wir zusammen mit unseren Freunden. Dass wir uns gut verstanden haben, hatten sie wohl auch bemerkt. Dass wir durchaus gute Freunde sein könnten, da waren wir uns denke ich auch einig.
Allerdings lässt mich die Nacht nicht los. Immer wieder denke ich an unsere Gespräche und intensiven Momente. Dabei springt mir das Herz fast aus der Brust. Was mir selbst fast schon zu kitschig klingt aber einfach der Wahrheit entspricht. Ich nehme die Gedanken über all hin mit. Eigentlich ist es ein schönes Gefühl daran zu denken, aber leider hast du mir zu verstehen gegeben, dass für dich lediglich eine Freundschaft in Frage kommt. Ob du einfach nicht bereit für etwas neues wärst oder ob du dir mit mir definitiv nichts Ernstes vorstellen kannst, weiß ich nicht wirklich.
Ich weiß nur, dass es mich innerlich fast zerfrisst. Ich liege daheim, seufze vor mich hin und kann nicht klar denken. Ich schaue mir deine Bilder auf Facebook an und bin hin und weg von diesem bezaubernden Lächeln. Ich hätte so gerne, dass du mich so süß anlächelst. Ich habe noch nie so schnell so etwas für einen Menschen gefühlt. Ich traue mich auch nicht wirklich dir das zu sagen. Aber irgendwo muss ich hin mit den Gedanken. Deshalb schreibe ich diesen Text. Während ich ihn schreibe geht es mir besser, ich denke zwar die ganze Zeit an dich aber es tut einfach gut sich mitzuteilen, obwohl es in diesem Moment ja niemand liest oder hört.
Ich glaube in dir brennt irgendwo ein Licht. Ich habe Hoffnung, dass es vielleicht wirklich eines Tages für mich brennt. Ich weiß nur nicht wie ich das anstellen soll. Wir haben uns erst einmal gesehen, soll ich dich jetzt dauernd anschreiben und fragen was du machst? Vielleicht nervt dich das ja. Sollen wir zusammen als Freunde Zeit miteinander verbringen? Gerne, aber wahrscheinlich hätte es immer einen Beigeschmack, da du weißt, dass für mich mehr dahinter steckt.
Ich weiß nur, daß du irgendwas mit mir gemacht hast. Was genau kann ich dir nicht sagen. Du hast eine Sehnsucht in mir geweckt nach Liebe, Zärtlichkeit, Gefühlen aber auch eine Sehnsucht dich wieder zu sehen. Ich weiß nicht ob du diese Zeilen jemals lesen wirst. Wahrscheinlich findest du es übertrieben - verständlich, wir haben uns ja nur einmal gesehen bisher. Ich kann es ja auch noch nicht so wirklich einordnen aber ich habe das Gefühl, dass etwas Großes zwischen uns hätte entstehen können. Ich hätte gerne die Chance gehabt, dir das zu zeigen...


© B94


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