Ein Schatten krabbelt über die Fassade. Schließt alle Türen, Tore und Fenster. Lässt nichts rein und nichts raus. Alles fest geschlossen und getrennt. Die Hoffnung auf der einen Seite und die Realität auf der anderen. Keine Möglichkeit, dass sie je aufeinandertreffen. So ist der Schein. Doch da, ganz klein ein Spalt. Nur wenig Abstand. Kaum zu sehen und doch da. Nicht bemerkt von dem Schatten, der weiterzieht und mit vielen Beinen alles schließt. Und dieser Spalt ist die Möglichkeit, dass Hoffnung und Realität aufeinandertreffen. Einen Berührungspunkt haben können. Und durch diesen Spalt strömen sie aufeinander zu. Reißen dabei immer mehr Öffnungen in die Fassade. Türen, Tore und Fenster reißen auf. Gerissen von der Strömung die alles um sich rum mitschlingt. Der Schatten hat Mühe sich festzuhalten. Versucht noch zu retten was zu retten ist. Den Fehler rückgängig zu machen. Doch es ist zu spät. Die klare, unschuldige Hoffnung, die sonst immer strahlt, trifft auf die unreine, verkommene Realität, die alles mit ihrer Dunkelheit zu verschlingen droht. Die Hoffnung besteht nicht lange gegen die Realität. Schon bald ist ihr Licht erloschen und alles in Dunkelheit. Der Schatten eilt zu den Resten. Versucht nicht sich mit den Beinen zu verheddern. Als er ankommt sieht er sich der Folge ihres Fehlers gegenüber. Eine einzige Sekunde der Unachtsamkeit hat gereicht, um alles zu zerstören. Das Licht was immer in noch so düsteren Zeiten leuchtete, das Unschuldige was alles erst lebenswert machte. Die Hoffnung ist gestorben und nun muss der Schmerz, der bisher als Schatten im Hintergrund war, ihren Platz einnehmen, bis eine neue Hoffnung entsteht.
Kommentar:Geschichten zu schreiben ist nicht einfach! Das verlangt sehr viel wissen von der Sprache! Und alle Schreiber haben deswegen mit Kurzgeschichten angefangen. Um so ein Gefühl für die Sprache zu entwickeln! Und da bist Du auf dem richtigen Weg! Klaus
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]