Ein Schatten krabbelt über die Fassade. Schließt alle Türen, Tore und Fenster. Lässt nichts rein und nichts raus. Alles fest geschlossen und getrennt. Die Hoffnung auf der einen Seite und die Realität auf der anderen. Keine Möglichkeit, dass sie je aufeinandertreffen. So ist der Schein. Doch da, ganz klein ein Spalt. Nur wenig Abstand. Kaum zu sehen und doch da. Nicht bemerkt von dem Schatten, der weiterzieht und mit vielen Beinen alles schließt. Und dieser Spalt ist die Möglichkeit, dass Hoffnung und Realität aufeinandertreffen. Einen Berührungspunkt haben können. Und durch diesen Spalt strömen sie aufeinander zu. Reißen dabei immer mehr Öffnungen in die Fassade. Türen, Tore und Fenster reißen auf. Gerissen von der Strömung die alles um sich rum mitschlingt. Der Schatten hat Mühe sich festzuhalten. Versucht noch zu retten was zu retten ist. Den Fehler rückgängig zu machen. Doch es ist zu spät. Die klare, unschuldige Hoffnung, die sonst immer strahlt, trifft auf die unreine, verkommene Realität, die alles mit ihrer Dunkelheit zu verschlingen droht. Die Hoffnung besteht nicht lange gegen die Realität. Schon bald ist ihr Licht erloschen und alles in Dunkelheit. Der Schatten eilt zu den Resten. Versucht nicht sich mit den Beinen zu verheddern. Als er ankommt sieht er sich der Folge ihres Fehlers gegenüber. Eine einzige Sekunde der Unachtsamkeit hat gereicht, um alles zu zerstören. Das Licht was immer in noch so düsteren Zeiten leuchtete, das Unschuldige was alles erst lebenswert machte. Die Hoffnung ist gestorben und nun muss der Schmerz, der bisher als Schatten im Hintergrund war, ihren Platz einnehmen, bis eine neue Hoffnung entsteht.


© Emilia H.


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Beschreibung des Autors zu "Der Tod der Hoffnung"

Bei der Überschrift bin ich mir nicht sicher. Falls jemand einen besseren Vorschlag hat, kann er/sie diesen gerne schreiben




Kommentare zu "Der Tod der Hoffnung"

Re: Der Tod der Hoffnung

Autor: humbalum   Datum: 06.03.2019 12:34 Uhr

Kommentar: Geschichten zu schreiben ist nicht einfach! Das verlangt sehr viel wissen von der Sprache! Und alle Schreiber haben deswegen mit Kurzgeschichten angefangen. Um so ein Gefühl für die Sprache zu entwickeln! Und da bist Du auf dem richtigen Weg! Klaus

Re: Der Tod der Hoffnung

Autor: Emilia G.   Datum: 06.03.2019 12:44 Uhr

Kommentar: Danke Klaus. Es ist aufbauend eine positive Rückmeldung zu bekommen. Emilia

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