Gestern bin ich durch Videos und Texte im Internet darauf gestoßen,
dass eine Persönlichkeitsstörung an der ich leide unter Therapeuten wohl als nervig gilt und schwer behandelbar ist. Und genauso habe ich mich immer behandelt gefühlt.

Es geht um die unsichere oder ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung.
Dass ich daran leide, wusste ich nach meinen ersten beiden Therapien noch nicht einmal, was ich total enttäuschend finde. Erst in einer Tagesklinik einer Universitätsmedizin wurde mir das diagnostiziert. Es macht mich wirklich wütend, dass Therapeuten einfach nur da sitzen und einem dumme Ratschläge geben, wie "ja sie müssen mehr auf ihre Ängste zugehen" oder "tun sie etwas, das ihnen gut tut". Das hilft mir überhaupt nicht und dafür kassieren die Unsummen. Allerdings weiß ich auch nicht, wie es ist, wenn man sich jeden Tag die Leiden der Menschen anhören muss. Aber damit muss man doch wohl als Therapeut umgehen können.
Ich finde übrigens auch diesen Ausbildungsweg zum Therapeuten unsinnig. Erstmal studiert man jeden möglichen Kram der Psychologie, die ja aber darauf ausgerichtet ist sämtliche psychologische Phänomene wissenschaftlich zu betrachten und dass man dann damit weiter an der Universität bzw. in der Wissenschaft arbeitet. Und maximal ein Modul fällt dann unter die klinische Psychologie. Erst danach wird man zum Therapeuten - nach weiteren 3 Jahren - ausgebildet. Zumal diese Zulassungsbeschränkungen dermaßen übertrieben sind, dass diejenigen die sich dafür interessieren sowieso nicht in den Studiengang kommen, sondern nur die Kids, die zu Hause keine schwierigen Umstände hatten und sich 100% auf die Schule konzentrieren konnten. Außerdem was sagen die Noten aus.. diese Kinder sind doch darauf getrimmt die Leistungen in hohem Maße zu erbringen, die andere von Ihnen erwarten. Ich halte es für viel sinnvoller Leute in diesen Job zu bringen, die wissen, was es bedeutet wenn es einem schlecht geht.
Mich regt dieses System auf und darum schreibe ich das hier.

Man wird in den Therapien auch einfach fallen gelassen. Wenn sich nichts durch diese "fantastischen" Ratschläge der Therapeuten ändert, die mir nichtmal sagen, was ich genau habe, dann ist es ihnen auch egal und man soll woanders hingehen.

Es ist so schade, dass ich im Inneren überzeugt bin weniger wert zu sein.
Ich habe einfach nie das Potential entfalten können, das ich in mir trage, durch bestimmte Umstände. Und auch dieses Leistungsdenken hat mich runtergezogen, weil ich dann auch nicht gut in der Schule war und durch die Depressionen/Störung immernoch studiere. Das zieht sich ja alles dadruch hin und ich muss Zeit und Energie in Dinge investieren, die für andere einfach vorhanden bzw. normal sind.

So, fertig gewütet/gejammert, jetzt suche ich wieder nach Lösungen..


© Sokrates


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