Die Erinnerung ist wie eine langsam heilende Wunde, in der sich jedoch ein Dorn befindet. Solang dieser Dorn in der Wunde steckt kann sie nicht heilen. Im Gegenteil. Sie entzündet sich Tag für Tag mehr, bis man letzten Endes an ihr erliegt. Den Dorn einfach heraus ziehen? Eine gute Idee, doch leider unmöglich. Er wird in die Wunde gedrückt. Von anderen, die den Ernst der Lage nicht erkennen oder die Gefahr ignorieren. Sie halten fest an dem Dorn. Sie fühlen den Schmerz den er auslöst ja nicht. Noch nicht. Denn was sie nicht wissen; der Dorn enthält ein Gift. Beim einen wirkt es schnell beim anderen langsam. Doch es wirkt. Ich sah diesen Dorn zu lange als Freund an. Pflegte ihn als er für mich noch nicht ein bösartiges Ding war, sondern noch eine schöne Blume. Eine rote Rose. Leider sehen die anderen nur diese Rose und glauben nicht was ihnen über diese erzählt wird. Sie legen Sie auf die Wunde. Drücken sie hinein. Doch mit jedem Stück, das sie sie tiefer hinein drücken vergiften sie sich selbst immer mehr. Doch für die Genugtuung,wie die Erkenntnis darüber, was sie angerichtet haben, wie sie sich selbst ins Verderben gestürzt haben, trotz der Warnungen, in ihren Augen aufblitzt und sie die Wahrheit sehen lässt, wird diese wohl leider zu spät kommen.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]