Auf der Schwelle
des Alleinseins und der Trennung
einmal die Wahrheit
über mich selbst.
Etwas, was du sonst nie über mich erfahren hättest...
Ich bin nämlich heimlich, verstehst du?
Wollte nicht, dass du weißt,
wie schwarz ich bin...
wie zerrüttet, wie zerrissen und wie krank.
Zerreiße mich und kratze,
ritze und blute.
Kratze wieder auf, vorhandene Wunden
sind schneller wieder offen.
Der Druck schneller raus.
Der Schmerzrausch eher da.
Meine Aggressionen
sind unhaltbar!
Ich zerberste
innerlich!
Könnte schreien,
kreischen, Zähne fletschen.
Doch ich lächel
dich nur an....
Kennst mich gar nicht.
Was du weißt:
Das ist die mit den Depressionen,
die immer heult,
die so empfindsam ist,
die so schwach ist,
dir aber stark zur Seite steht.
Die sich selbst vergisst....
Und wenn sie alleine ist,
dann frisst sie.... bis das Herz fast still steht.
Von der Anorexie bis zur Bulimie dauerte es ein paar Jahre.
Bin froh, wenn du nicht da bist...
Dann schlinge ich alles rein, was ich mir sonst verbiete...
Bin ja so diszipliniert.... und so schlank, weil ich so auf mich achte...
Ha ha ha!
Weil ich so kotze, was das Zeug hält
und du nichts davon merken sollst!
Ich bin so perfekt,
dass ich zusammen breche.
Mich selber hasse
und bestrafe
dafür, dass ich so bin wie ich bin....
Die Wahrheit ist:
ich bin schlecht!
so schlecht!
Nicht lebensfähig
und nicht normal...
Wahrscheinlich brauch ich Hilfe....
Doch was mach ich ohne meine Krankheit?
Dann hab ich ja gar nichts mehr,
was mir gehört...
Das bin ich:
Essgestört - von der Anorexie zur Bulimie -
Borderline - vom Selbsthass zur Selbstverstümmelung.
Von Null auf Unternull...
Kommentar:Der letzte Satz: Von Null auf Unternull... gefällt mir besonders gut. Es ist einfach auf den Punkt gebracht. Das Leben mit Borderline.. so ist es.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]