Er liebt Sie.
Nein. Nicht sie. Sie.
Sie steht am Fenster.
Tränen benetzen ihre Wimpern. Sammeln sich in ihren Augenwinkeln.
Rinnen stumm ihre Wangen hinab.
Sie versucht zu begreifen.
Unfähig, sich zu bewegen. Unfähig, klare Gedanken zu fassen. Das, was sie begreifen will, ist nicht greifbar.
Er ist Teil ihres Lebens. Doch dieser Teil ihres Lebens existiert nicht. Nicht real. Sie fühlt sich von ihm magisch angezogen. Und hofft.
Hofft immer wieder, dass er diese Bindung endlich auch spürt.
Interesse an ihrem Leben zeigt. Manchmal sehen sie sich. Zwangsläufig. Freiwillig. Gezwungenermaßen freiwillig.
Wenn er geht, verlässt er sie nicht. Er geht nur. Sie haben keine Beziehung. Also kann er sie ja nicht verlassen. Eine Beziehung von der sie träumt.
Dort am Fenster.
Tränen rinnen stumm ihre Wangen hinab.
Sie steht am Fenster.
Er liebt Sie. Und nicht sie.


© S.K. 20.01.2014


3 Lesern gefällt dieser Text.







Kommentare zu "Nur ein Blick aus dem Fenster"

Re: Nur ein Blick aus dem Fenster

Autor: noé   Datum: 22.01.2014 18:17 Uhr

Kommentar: Sehr traurig.
noé

Re: Nur ein Blick aus dem Fenster

Autor: IDee   Datum: 06.04.2015 15:56 Uhr

Kommentar: Traurige Vorstellung, dennoch sehr schön und einfühlsam geschrieben. Könnte gerne mehr sein.
Beste Grüße
IDee

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