Er liebt Sie.
Nein. Nicht sie. Sie.
Sie steht am Fenster.
Tränen benetzen ihre Wimpern. Sammeln sich in ihren Augenwinkeln.
Rinnen stumm ihre Wangen hinab.
Sie versucht zu begreifen.
Unfähig, sich zu bewegen. Unfähig, klare Gedanken zu fassen. Das, was sie begreifen will, ist nicht greifbar.
Er ist Teil ihres Lebens. Doch dieser Teil ihres Lebens existiert nicht. Nicht real. Sie fühlt sich von ihm magisch angezogen. Und hofft.
Hofft immer wieder, dass er diese Bindung endlich auch spürt.
Interesse an ihrem Leben zeigt. Manchmal sehen sie sich. Zwangsläufig. Freiwillig. Gezwungenermaßen freiwillig.
Wenn er geht, verlässt er sie nicht. Er geht nur. Sie haben keine Beziehung. Also kann er sie ja nicht verlassen. Eine Beziehung von der sie träumt.
Dort am Fenster.
Tränen rinnen stumm ihre Wangen hinab.
Sie steht am Fenster.
Er liebt Sie. Und nicht sie.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]