Komisch.

Es scheint nichts mehr übrig zu sein.
Alles verschwunden.
Zurück bleibt nur eine einzige, gähende Leere. Schwarz leuchtend, in seiner ganzen Herrlichkeit.

Wo ist nur alles hin? Verschlungen; Von dem schwarzen Loch?
Dem in meiner Brust?
Oder dem in meinem Kopf?

Einfach weggespült.
Ein Meer aus schwarzem, weitem Nichts.

An seinen Ufern peitschen Wut und Verzweiflung ihre armseelig schwachen Wellen an.
Sie sind nicht mehr wichtig.
Bereits selbst ein Teil des Nichts.
Bedeutungslosigkeit.

Es sind mehr Gedanken an etwas, das da gewesen ist, da sein sollte, noch immer, als das Wissen um ihre Existenz.

Alle Gedanken darum: Verschwendet. Sinnlos vergeudete Energie.
Der Versuch ein Problem zu lösen, das nicht mehr besteht.
Nie bestanden hat?
Selbst produziert wurde?
Einbildung war?

Egal.
So vieles: Egal.

Und da ist es aber, diese Achterbahn, dieser ewige, sich wieder und wieder und wieder und wieder wiederholende Kreis von Gedanken, Gefühlen, Aufwallungen von Emotionen, Begierden, Wünschen, Träumen, Hoffnungen, Ängsten, Agressionen, Zorn, Hass, Einsamkeit, Bedürfnis nach allem...

und Nichts.

Einfach nur
Nichts.

Ich sitze an seinem Ufer.
Die Wellen umspielen meine Beine.
Lecken wie gierige Flammen an ihnen hoch.
Weder kalt noch warm, einfach nur da.

Es ist wirklich komisch.
Dinge die da zu sein scheinen.
Und doch keine Konturen haben.
Ein einziger Schatten.

Der schwarze Sand, er liegt einfach nur platt unter mir.
Unter den schwarzen Wellen.
Unter dem schwarzen Himmel.

Meinen schwarzen Gedanken.


© Lorenz H. P.


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