Cool-Man

Cool-Mann

"Guten Morgen Finchen….Aufstehn, ein neuer Tag beginnt!....Und schau mal aus dem Fenster. Es hat heute Nacht geschneit – alles ist in Zuckerwatte getaucht. Genau pünktlich zum Advent!"

Fine reibt sich die Augen. Die Sonne kitzelt Fines Nase. Fine zieht die Bettdecke über den Kopf. Mama ist immer so laut und fröhlich, wenn sie Fine wecken kommt. Sie reckt und streckt sich und entscheidet sich, ihre Augen nun doch endlich zu öffnen. Ihr noch müder Blick wandert durch das Zimmer – da sitzt Micha im Regal…so, wie immer.
"Bestimmt hat ihn Mutti wieder zurückgesetzt…", denkt Fine noch…. Da fällt ihr ein, was Mama gerade eben gesagt hatte. Es hat geschneit. Fine hüpft aus dem Bett zum Fenster und tatsächlich! Eine glitzernde weiße Schneedecke hat sich auf die Wiesen und Bäume gelegt und den Garten in eine wunderschöne Märchenlandschaft verzaubert. Fine ist begeistert.

"Mama, Mama, da können wir ja heute Schlitten fahren, einen Schneemann bauen, Schneebälle werfen."
"Ja klar, Fine….Aber jetzt ist keine Zeit dazu. Wir müssen uns beeilen und zur Kita."
Fine wär am liebsten jetzt raus in den Garten gerannt. Sie hätte so gerne einen Schneemann gebaut – so einen richtig lustigen mit kullerrundem Bauch, Mütze, Schal und Besen und natürlich mit großen Knopfaugen, einem lachenden Mund und einer dicken lustigen Mohrübennase.
"Ach Mama, lass uns einen Schneemann bauen, so einen richtig lieben freundlichen Schneemann, der dann abends in mein Fenster schaut."
"Tut mir leid Fine, das wird jetzt nichts…vielleicht am Nachmittag, jetzt müssen wir los. Ich habe Termine und viel zu tun."
Fine ist etwas traurig. Wenn Mutti sagt, dass sie Termine hat, hört sie das gar nicht gern. Dann kann sie betteln, wie sie will. Mutti bleibt dann dabei, dass die Termine wichtig sind und dann hat sie auch keine Zeit für Fine. Fine kann Termine also nicht leiden.
Ein Schneemann am Fenster würde Micha bestimmt auch gefallen. Fine musste also heute schnell nach hause und konnte es kaum erwarten, bis sie abgeholt wurde. Ungeduldig zappelte sie am Fenster, stürmte Papa entgegen, und rief ihm zu:
"Und jetzt Papa, bauen wir einen Schneemann!"
Papa wehrte ab. "Tut mir leid Fine, keine Zeit heute und Mutti hat auch noch Termine. Du wirst wohl heute mal ganz lieb sein müssen und dich allein beschäftigen müssen. Am besten in deinem Zimmer. Ihr habt doch heute schon draußen im Schnee gespielt." Fine war sauer. Sie würde mit Micha darüber zu reden.

Fines Eltern wundern sich. Fine wollte heute gleich nach dem Essen ins Bett. Sie wollte nicht einmal ihre Abendgeschichte hören und hat auch gleich nach dem Gute-Nacht-Kuss die Augen geschlossen.
Am Nachmittag hatte sie einen lustigen Schneemann gemalt Also war sie auch mit wichtigen Dingen beschäftigt.Und Micha hat ihr vom Regal aus zugesehen, hat sich mal vorgebeugt, den Kopf schräg gehalten und geschmunzelt. Micha schien mit Fines Idee zufrieden zu sein. Nun, da Fines Eltern gute Nacht gesagt hatten, begann Fines und Michas Wunderzeit.

Micha kletterte von seinem Regal und betrachtete zufrieden Fines Zeichnung.
"Der wird für dich sein, damit du tagsüber nicht allein bist."
"Hmmmmmmmm, das ist ja ein lustiger Kerl.Schnell zieh deine Sachen an. Wir schleichen einfach nach draußen und beginnen mit der Arbeit."
Fine war natürlich begeistert. Sie schlich ganz leise in die Küche , um eine Mohrrübe zu besorgen, Micha mopste inzwischen Papas gestreiften Schal und die passende Mütze. Die beiden feixten sich fröhlich zu und schlichen aus dem Haus. Nun ging es an die Arbeit. Micha sah so lustig aus, als er die Schneekugeln rollte. Fine war für die Arme und das Gesicht zuständig. Micha stapelte die großen Schneekugeln ordentlich auf und nahm Fine auf die Schulter, damit sie Mohrrübe, Kohlestücke, Mütze und Schal ordentlich platzieren konnte. Da stolperte Micha und beide plumpsten in den Schnee. Sie mussten laut lachen, haben aber schnell die Hände vor den Mund gehalten. Schließlich wollten sie nicht entdeckt werden

Da ertönt plötzlich ein Pfiff.
Micha und Fine zuckten zusammen und lauschten aufgeregt in die Stille.
"Wer ist da…?",fragt Fine ganz aufgeregt und versteckt sich hinter Micha.

Da ist der Pfiff wieder – und …welch ein Wunder! Der Schneemann beginnt mit dem Kopf zu wackeln und …singt.
"Ich bin der Coool-Mann….jäh, jäh jäh…". Fine erschrickt.
"Sei bloß leise – sonst werden wir alle Drei entdeckt…und das gibt Ärger", flüstert Fine dem Schneemann aufgeregt zu. Aber, das war wohl schon zu spät. Im Haus ging das Licht an, Papa war auf dem Weg. Schnell huschten Micha und Fine ins Haus zurück. Grade so geschafft.
"Upps, das war knapp….schnell, husch ins Bett. Dein Papa wird sicher auch gleich nach dir schaun."
Eins zwei drei, war Fine im Bett verschwunden. Kaum hatte sie die Bettdecke hochgezogen, öffnete sich die Tür. Papa warf einen kurzen Blick zu Fine und verschwand. Ein Glück! Er hatte nicht hören können, wie Fines Herz pochte, nicht gesehen, dass auch Micha unter die Bettdecke geschlüpft war. Beide kicherten. Sie hörten von draußen Cool-Man leise vor sich singen und stimmten ein…..
Ich bin der Cooooool-Man... Jäh, jäh , jäh…

23.11.2011 Martina Büchner

© Martina Büchner

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Beschreibung des Autors zu "Cool-Man"

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