Die Wolken steigen den Berg hinauf –
sie sind zuerst wie Geister, so leicht!
Der Wald beobachtet still ihren Lauf –
den Gipfel haben sie bald erreicht!

Dort streichen sie, in weißlichen Fahnen,
den blauen Himmel fedrig entlang.
Sie lassen uns andere Welten erahnen.
Der Wind beginnt mit leisem Gesang.

Er flüstert etwas, in ganz sachten Böen,
dann wächst er an, wird bald zum Gebrüll.
Wenn wir uns wieder im Gewittersturm sehen,
verstecken wir klamm unser kleines Gefühl.

In Schluchten und Tälern toben die Launen,
die sich, wie die unseren, heftig entfalten
und uns bleibt nur noch kindlich zu staunen,
bei solch ungehemmten Naturgewalten.

Dann beruhigt sich der Wille gefährlich zu sein,
die Erde tut nun, als sei nicht viel gewesen.
Wir blicken uns an und entstehen zum Schein
auch völlig neu – als ganz harmlose Wesen.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Harmlose Wesen"

Re: Harmlose Wesen

Autor: noé   Datum: 08.06.2014 22:22 Uhr

Kommentar: Könnte fast traumhaft klingen.
BiSi

Re: Harmlose Wesen

Autor: Alf Glocker   Datum: 09.06.2014 11:54 Uhr

Kommentar: Danke BiSi
CraBro

..aber die zwischenmenschlichen Stürme mag ich nicht so

Re: Harmlose Wesen

Autor: noé   Datum: 09.06.2014 11:59 Uhr

Kommentar: Wer schon?
noé

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