Man ist mir auf den Fersen – lauernd!
Die Erde schreit nach meinem Leib!
Ich flüchte, bis ins Mark erschauernd -
und sorge mich um den Verbleib!

Man fordert von mir stark zu sein!
Zwar bin ich (leider?) gar kein Tier,
doch der Instinkt sagt: sei gemein –
du bist ein Wesen, jetzt und hier!

Man lässt mir einfach keine Wahl!
„So nimm dir doch was du begehrst!“
Schlag dich mit Muskeln und verbal –
du überlebst, wenn du dich wehrst!

Man zeigt mir Wollust und Begierden
und macht mir klar: das ist die Welt.
Es gibt so viele schöne Zierden –
du strebst nach dem was dir gefällt.

Man wird dich am Schluss erreichen!
Der Tod setzt allem krass ein Ende!
Dann, erst dann sollst du erbleichen –
zuvor nimm dich in beide Hände!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "In beide Hände"

Re: In beide Hände

Autor: noé   Datum: 13.02.2014 7:13 Uhr

Kommentar: Man kann ja schließlich nicht aufhören zu leben, bis der Tod einen abholen kommt. Da sollte man die Haltestelle nicht vorverlegen, sondern sehen, wie man die Zeit bis dahin in einem Luxuszug verbringen kann. Kopf einziehen und den Tod belauern, wann er denn wohl in welcher Gestalt um welche Ecke biegt - ist das Lebensfreude?
BiSi

Re: In beide Hände

Autor: noé   Datum: 13.02.2014 7:25 Uhr

Kommentar: P.S.: Ich würd' mal sagen: Guter Ratgeber!
Big Sis

Re: In beide Hände

Autor: Alf Glocker   Datum: 13.02.2014 7:49 Uhr

Kommentar: Dank!
CrazBro

Re: In beide Hände

Autor: ulli nass   Datum: 13.02.2014 9:39 Uhr

Kommentar: ein bisschen Paranoia schadet nicht - mir gefällt das Gedicht und die
letzte Zeile ist ein guter Appell.
ulli nass

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