Fahrt von Berlin nach Mainz im Januar 2016
In der Nacht leuchteten Autoscheinwerfer mir in 50- bis 100 Meter Abstand entgegen.
Lichtquellen, gelblich, weiß sausten heran, vorbei, aus meiner Sicht.
Ruhig, schneller als wir, zogen Lastwagen vorbei, Lieferwagen, in die Nacht.
Unser Licht aus dem Autobus schien auf die vorüberziehenden Autos.
Zweimal leuchteten abseits rote Lampenstraßen, wie für Flugzeuge.
Schneegestöber setzte ein, verschneite meine Sicht, weiße Flecken lagen am Rand der Bahn.
Ein Schild zeigte einen Fluss an, die Elbe.
Bald danach hörte es auf zu schneien.
Ab 2 Uhr fuhren uns wieder Lastwagen entgegen.
Auf einem Schild stand „Suhl“.
Flughäfen leuchteten , Fabriken, Namensschilder: „Baumhauer“.
Eilhauer hieß einer meiner Lehrer in den Jahren vor 1961 in der Schule in der Dunckerstrasse,
vermutlich ein gut informierter Mathematiker.
Er ging auch in den Westen, hörte ich.
Wir Passagiere schliefen im Bus, ich dämmerte für mich hin, der große Kaffee vom Busbahnhof am
Funkturm in Berlin hielt mich wach.
In Leipzig hatte ich die „Runde Ecke“ gesehen, Hochhäuser, jemand hatte vielleicht
hörbar, „das ist der Ring!“ gedacht.
Schließlich sah ich die Universitätskirche wieder.
Der Bus hatte sich zuvor in engen Leipziger Straßen verfahren. Nachtarbeiter räumten
Gitter auf oder ab, lachten sich an, uns nach.
Junge Leipzigerinnin und Leipziger waren eingestiegen, schliefen bald. Studenten
vielleicht, Arbeiter und junge Frauen, die in Frankfurt möglicherweise anschafften.
Der Laser hatte sich überschlagen, für mich, mit sexistischen Ausführungen im
Zusammenhang mit den beiden müden Frauen.
Hätte zur Kölner Domplatte gepasst, an Sylvester, der Text.
Dann fuhr der Bus nach Westen. Ab vier Uhr fuhren Personenautos uns entgegen..
Um fünf oder sechs Uhr in der Früh standen links von der Bahn, ferne, grau, weißlich
Hochhäuser, über einen guten Teil des Horizontes,
und trugen ihre Lichter.
Auf dem Weg zum Hauptbahnhof verfuhr der Bus sich wieder, durch ein Hotelviertel.
Fast alle Passagiere stiegen in Frankfurt aus.
Der Bus fuhr danach nach Mainz.
© hartmut
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