«Es ist nicht mein Bild, vor dem sich die Leute fürchten, sondern es sind ihre eigenen Bilder in ihren Köpfen.»
Er ist wahrscheinlich der am meisten gehasste und missverstandene Künstler der Gegenwart: Gottfried Helnwein. Für mich ist er einer der Besten. Seine hyperrealistisch anmutenden Gemälde treffen uns genau da, wo wir uns nicht schützen können – im Unterbewusstsein.
William S. Burroughs sagte über ihn: «Es ist die Aufgabe des Künstlers, die Erfahrung des überraschten Erkennens hervorzurufen: dem Betrachter zu zeigen, was er weiß, aber nicht weiß, dass er es weiß. Helnwein ist ein Meister des überraschten Erkennens.»
Und wenn dieses Erkennen besonders weh tut, schlägt das Establishment besonders hart zurück: Helnwein verherrliche Gewalt, Nazi-Propaganda, Kindesmissbrauch. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall.
In der aktuellen Diskussion um seine Kunst-Installationen in Gmunden hat sich Gottfried Helnwein jetzt in einem offenen Brief zu Wort gemeldet. Ich zitiere:
«Dass die traditionell kunstfeindlichen FPÖ Politiker meine Arbeit attackieren und die sofortige Entfernung der Bilder fordern würden, überrascht mich nicht, es hätte mich eher erstaunt, wenn sie es nicht getan hätten.
Dass sich aber auch die Journalistin eines Blattes, das sich als traditionell Links versteht, dieser Kunstattacke anschloss, ist schon amüsant.
Wenn Sie nur ein bisschen recherchiert hätten, wäre Ihnen aufgefallen, dass sich kein Künstler nach 1945 mit seiner Arbeit so kritisch, so radikal und unermüdlich mit dem Holocaust und dem unseligen Erbe des ‘Tausenjährigen Reiches’ auseinander gesetzt hat, wie ich. Seit 50 Jahren ist meine Arbeit ein einziger Appell gegen Gewalt, vor allem gegen die Gewalt gegen Kinder und gegen das Vergessen.»
Die Fernsehglotze mach ich kaum noch an,
weil ich mir den Mist nicht mehr reinziehen kann,
jeder Sender giert nach den meisten Quoten,
die halten uns alle für [ ... ]
Ich gebe Inseln!
Sieh mir in die Augen.
Und Du siehst die Inseln der Zeit.
Blicke ohne Zeit.
Sätze ohne Zeit.
Tage ohne Zeit.
Liebe ohne Zeit.
Und Du bist die Insel.
Die [ ... ]
Still liegt das weite Blau vor uns. Wir lauschen dem Wind.
Er trägt unsere Zeit davon und bringt sie niemals wieder zurück.
Halte mein Herz ganz fest und tanze mit mir zu Liebeslieder.
Der [ ... ]
Blumen öffnen ihre Blüten
in der heißen Mittagsglut,
sowie Mauerreste, wilder Wein,
laben sich am Sonnenschein,
auch uns Menschen tut es gut,
träumen von den Sonnenmythen.