11. Geschichte: Wer nur glaubt verliert augenblicklich den Kontakt zu Gott


Gott ist nicht immer so groß wie es dir scheint. Er kann auch ganz klein sein – nur ebenso groß wie du selbst, wenn du nicht unbedingt bestens geeignet bist die Natur und ihren Geist zu erkennen. Aber das ist kein Beinbruch, denn wenn du dies erkennst bist du ihm näher als alle hohen Würdenträger des Glaubens, die, ungeachtet ihrer wirklichen Intelligenz, mit ihrem unnützen Wissen, eben mit dem Gott prahlen, denn sie gar nicht kennen...und seien sie noch so gebildet! Das macht nichts?

Das ist Missbrauch! Und alle sehen zu, wie sie bei allem zuschauen, damit sie Gott nicht finden können (müssen), denn wer Gott findet der bekommt von den Menschen eins aufs Maul, wenn sein Gott Rabmanquarfitzkarbälohlagul heißt. Der hat nämlich keine aus der Luft gegriffenen Ansprüche und ist außerdem nur dann vorhanden wenn man ihn sucht. Aber dann geht das ganze Leben täglich von neuem los...denn die Suche nach Gott ist die Suche nach sich selbst. Diese Suche aber sollte möglichst noch vor dem Ableben begonnen werden.

Der Ungläubige hat es da viel leichter. Er hört in sich hinein und wenn grade kein miserables Wetter ist, oder wenn grade miserables Wetter ist, wenn der Betrachter betrachtet und Eins und Eins zusammenzählt, oder aber gar nichts denkt, dann kann ihn der Betrachtende hören, den großen Gott Rabmanquarfitzkarbälohlagul und mit etwas Glück gelingt es seine Sprache ins Irdische zu übersetzen, denn Gott spricht nicht in Buchstaben!!

Er spricht in Gedankenwellen, in Intuitionen, in Ideen und Blitzen, die weder aus Wolken noch aus Büchern kommen, da sie direkt und nicht auf Umwegen mit dem SEIN verbunden sind. "Lasst das SEIN in euch wirken und wahrlich, ich sage euch, dann werdet ihr mich gefunden haben!", meint Rabmanquarfitzkarbälohlagul, nur nicht ganz so geschwollen! Denn Gott ist nicht großssprecherisch, sondern konsequent: Wenn man ihn nicht finden will, dann lässt er diejenigen, welche nicht auf seinen Spuren wandeln, ewig ins Leere laufen!
Und: Er liebt die Bescheidenheit! Er verurteilt keinen Dummen, der keine Antworten auf seine Fragen entwerfen, überprüfen und verifizieren kann. Dumme dagegen, die sich, nach dem Absolvieren eines umfangreichen Studiums plötzlich für allwissend, weil hochgebildet halten, belehrt er nicht, sondern er lässt sie sein was sie sind, damit sie als Warnung für andere gelten können.

In solchen Kreaturen gibt es keine unendlichen Weiten die noch nie ein Mensch betreten hat, denn dafür ist vor lauter Stolz gar kein Platz mehr! Sie fliegen auch nicht wie Vogelfreie am Himmelszelt der Vorstellungskraft herum, denn sie stehen mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen mit denen sich Geld verdienen lässt.
Rabmanquarfitzkarbälohlagul verteilt keine Freifahrtscheine für Besserwisser, er adelt niemand seiner Verdienste wegen und er braucht keine Interpretatoren der Wahrheit, die leider in mindestens so vielen Varianten vorkommt wie es Verblendungen auf Erden gibt. Er bevorzugt den Naturmenschen, der selbstverständlich auch hochgebildet sein darf, aber nicht muss: Wichtig ist immer der Begriff "Natur", weil der freies Denken bedeutet!

Wer das beherrscht, der kann verstehen was vorgeht...auf welcher Ebene er sich auch immer befindet. Doch jede dieser Ebeben ist höher als der höchste, sprich "aktuellste" Stand eines Wissens, das die Färbung der Zeit und ihrer Strömungen nicht loswerden kann. Denn nur "Er", Gott Rabmanquarfitzkarbälohlagul weiß wie die "Wahrheit" gewöhnlich entsteht... Ein kleiner Erdenbewohner lauscht irgendeiner Lehre, dann fragt er sich wie viel ihm diese (oder eine andere) Lehre einbringen kann – und schon entsteht eine "Wahrheit", fernab jeder tatsächlichen Wahrheit, die dem Leben zugrunde liegt. Man muss sie, die Wirklichkeit eben nur in die richtigen Worte fassen und jeden als intolerant bezeichnen, der die Übersetzung der eigenen Gedanken in Worte als abwegig bezeichnet. Draus ergeben sich folgende Gebote...

45. Gebot: Sag niemals keinem wer du nicht bist und unrein ist jedes Stadtquartier
46. Gebot: Wer niemals lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er keine Wahrheit spricht
47. Gebot: Du darfst einfach nicht durchschaut werden!

Zusatzbemerkung: Wie jeder bereits bemerkt haben dürfte, handelt es sich hier um Gebote, die nicht von Gott Rabmanquarfitzkarbälohlagul erlassen wurden, sondern frei erfunden sind.

Die neue Religion 11

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Die neue Religion 11"

Re: Die neue Religion 11

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 29.03.2023 10:47 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
wahre Worte. Kontakt zu Gott ... schwierig.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Die neue Religion 11

Autor: Jens Lucka   Datum: 29.03.2023 18:20 Uhr

Kommentar: Lausche man also stehts auf sein Inneres.

Gruß, Jens

Re: Die neue Religion 11

Autor: Alf Glocker   Datum: 29.03.2023 19:37 Uhr

Kommentar: Ihr habt beide recht liebe Freunde!

LieGrü
Alf

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