10. Geschichte: Gott Rabmanquarfitzkarbälohlagul und die Schulnoten


Auf der Suche nach guten Noten im Schulfach "Religion" begebe ich mich auf die Suche nach einem Leitfaden für meine arme Seele...
Dabei komme ich an vielen Fallen vorbei, die aufgestellt wurden, um arme Seelen einzufangen und ihnen ihre Identität abzuschwatzen, denn mit anderen "Identitäten"als der ihren können die Herrscher der Welt – das sind Menschen die ihren Gott gefunden haben, auch wenn er düster und vertrauensunwürdig ist, nichts anfangen.
Aber das macht nichts, denn sie geben an vielen Stellen armen Seelen einen fragwürdigen Halt im Nichts der Vorspiegelungen, der Lügen und der Verführungen. Dort lässt sich's der Pöbel so gut gehen wie es ihm erlaubt wurde.

Man stößt dabei auf die Wunder des Kapitalismus, wo die Arbeitsmoral mehr gilt als die gewöhnliche Moral. Das ist zwar nicht ganz so schlimm wie das sogenannte "Paradies der Werktätigen", den Kommunismus also und nicht ganz so in der absoluten Verkommenheit verklärt wie das "Rote Buch", aber es genügt, um aus freien Menschen die nicht wissen was Freiheit wirklich ist Nullen zu machen, die mit sich selbst nicht viel anzufangen wissen, mit denen "man" allerdings sehr viel anfangen kann.

In diesem Augenblick kommen wir, Rabmanquarfitzkarbälohlagul und ich, an einer Hundeschule vorbei, wo gerade diverse Zwei- und Viebeiner bei der Sache sind. Dort wird der Gehorsam einstudiert, das geniale Welrkzeug für Wesen die zum Sklaven geboren wurden.
Das kluge Herrchen versucht dem wahrscheinlich weit dümmeren Hund etwas beizubringen was für beide Seiten nützlich sein soll. Dabei kommt es weder darauf an, daß der Sklave (Vierbeiner) versteht was die lustigen Spielchen von "Platz" und "Geh". "Lauf im Kreis", oder "Bring mir den Gegenstand" genau zu bedeuten haben, noch, daß das Herrchen oder Frauchen eine innige Freundschaft zum untergeordneten Partner aufbaut, sondern nur ums Gehorchen.

Insgesamt ist das ein Ritual, welches von der Weisheit des Nützlichen geprägt, dem Leben eine gewisse Note der Geborgeheit verleiht, die überall viel mehr gilt als das tiefe Verständnis füreinander.
Ich blicke vertrauensvoll zu meinem Gott Rabmanquarfitzkarbälohlagul auf! Dabei versuche ich zu ermitteln was er denkt. Aber mein Gott denkt nicht. Er erwartet, daß ich diesen Part übernehme, dann stellt er mir meine ganze verfügbare Intuition und meinen Geist zur Verfügung.
Er spricht: "Ich bin kein Herr, kein Gott – verhehre mich nicht mehr als du denken kannst, aber suche mich, also uns, in der Zeit, die dir, also uns, gegeben ist, um zu erfahren was Erkenntnis ist, also ich bin! Dann wirst du alles finden was dir zugestanden war!"

ich erschauere und wende mich sofort wieder von der Hundeschule ab! Ebenso wende ich mich von allen Herren und Herrchen, von allen Damen und Dämchen ab und versuche wahrlich, ich sage euch, fürderhin keine guten Noten mehr in Sachen Glaubensbildung zu finden, denn dort ist kein Himmelreich!
Das überlasse ich Vierbeinern, die von mir aus auch gegegentlich ausgebildet werden müssen um den Menschen zu dienen und den Menschen, die von mir aus, ausgebildet werden sollen um anderen Menschen zu dienen, um in einer größeren Gemeinschaft etwas ganz Bestimmtes zu erreichen, das ebenfalls Ausdruck einer allgemeinen Identität ist...

Auf diese Weise können vielleicht einmal ferne Himmelskörper erreicht, oder vermutlich auch die Lichtgeschwindigkeit, die eigentlich eine Zeitgeschwindigkeit ist, überwunden werden, damit verstanden werden kann was das Universum ist. Ob dabei "Gott" gefunden werden kann ist jedoch zu bezweifeln, da wir "ihn" in uns tragen – sofern wir keine guten Noten in Schufächern wie "Religion" erhalten haben. Dazu ergeben sich weitere Gebote:

43. Gebot: Suche dich niemals in der Ausführung von Befehlen – dort ist kein Gott!
44. Gebot: Sei aufrichtig wenn du etwas nicht verstehst, aber mach keinen Unsinn draus!

Die neue Religion 10

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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