Die neue Religion 9

9. Rabmanquarfitzkarbälohlagul und die Religion des Nichtglaubens
 
Woran erkennt ein Menschlein den Sinn seines Lebens? Es hat vermutlich einen Geschlechtstrieb, ein wenig bis gar keine Phantasie und aber einen unerschütterlichen Glauben an sich selbst... Warum? Nun, vermutlich weil es aus seiner Sicht ganz plötzlich vorhanden war und ist und für die Zeit seines Daseins bleibt. Vorhanden – wo? "Auf der Welt" stellt es fest. Was ihm vorläufig genügt, aber nur vorläufig, denn ein bisschen Angst steckt ihm, ab dem Zeitpunkt seines irgendwie erwachenden Bewusstseins in den Knochen.

Außerdem führen ihm brutale Ereignisse vor Augen, daß es auch sterblich ist! Nun beginnt es nachzufragen warum das so ist, was "danach" passiert und wo es herkam, aber keiner kann ihm eine passende Antwort darauf geben, fast keiner! Denn da lungern gewisse Leute in seinem Dunstkreis herum, die vorgeben alles zu wissen, weil sie von einem gehört haben, der ein großer Verblender war.

Dieser hatte ihnen erzählt was es mit Leben und Tod so auf sich hat. Man nennt sie "Priester" und sie sind gefürchtet, weil ihnen etwas befohlen Mystisches anhaftet.
Ihre geistige Zuflucht wird "Ritual" genannt und eben die Ausübung solhcer Rituale sollen für sie und damit auch für ALLE jenes Wissen ersetzen das jenen fehlt, die sich nicht selber erklären wollen was richtig und gut ist. Diese, von einem Oberverblender, oder auch Vertreter eines ehemaligen Oberverblenders auf Erden, sind einerseits zu feige sich auf sachliche Diskussionen über ihr Idol einzulassen und andererseits zu primitiv-autoritär, um ihre einmal erworbene Machtposition einfach so – zugunsten der Vernunft – aufzugeben! Und sie reden und reden und reden...

Erfunden wurde für sie: das Christentum, das Judentum, der Hinduismus, der Islam, der Buddhismus, der Shintōismus, der Sikhismus und der Taoismus. Daneben gibt es noch sehr viele Spielarten und Glaubensbekenntnisse, die man unbedingt kennen muss? Müssen wir nicht erst einmal uns selber genauer erkennen, bevor wir uns unter die Fittiche von Weltanschauungssystemen begeben?! "Wer bin ich und wie ist die Welt!" sollte es heißen.

Fragen wir uns ganz ehrlich: „Woran möchten wir glauben?“ Und „Was ist eigentlich eine Religion?“ Der Begriff „Religion“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Sorgfalt“, oder „Auf etwas achtgeben“. Gemeint sind dabei zunächst einmal Vorzeichen und, oder Vorschriften. Kommen sollten diese Vorzeichen und Vorschriften aus transzententalen Bereichen. Es sollten jedoch auch übernatürliche Kräfte im Spiel sein.

Damit trete ich an meinen Gott, bzw. Nichtgott Rabmanquarfitzkarbälohlagul heran und versuche ihn auszufragen. Er schweigt! Doch nach einiger Zeit beginnt sich in mir eine Mashine bemerkbar zu machen, die direkt aus der Intuition in das bewusste Denken übergeht und da formen sich, nach und nach, Antworten heraus...
Die Lehren einer Religion, ob etabliert oder nicht, sind nicht beweisbar – sie erwarten eine Lösung, oder die Offenbarung des Spirituellen im Realen, im Leben also. Das bedeutet so viel wie Kraft zu schöpfen aus der Hoffnung auf den Beistand höherer Mächte. Jeder Mensch weiß instinktiv ganz genau, daß er den Anforderungen des täglichen Lebens nicht wirklich gewachsen ist. Er tut nur so!

Die Griechen stellten sich diese „höheren Mächte“ recht menschlich vor. Ihre Götter ließen den Philosphen eine Menge Raum zur freien Entfaltung des Denkens neben der Religion. Doch muss Religion und freies Denken immer sauber getrennt werden? Muss man Skeptiker oder Religionskritiker sein, um sich die Suche nach der Wahrheit generell zu erlauben? Oder lässt sich die Religion auch mit dem freien Denken verbinden?

Auch dazu schweigt sich Rabmanquarfitzkarbälohlagul gründlich aus, gibt aber durch sein Schweigen zu erkennen, daß ich auf dem richtigen Weg bin.
Ist es möglich innerhalb eines „Symbolischen Realismus“ nach Zeichen der Spiritualität im Kosmos zu forschen und sich dabei als Mensch selbst mitzunehmen, auf eine Reise in die Unendlichkeiten der Phantasie?

Die Vorstellungskraft ermöglichte einst dem zentralen Geist der Schöpfung uns zum Leben zu erwecken – warum also sollten wir nicht mit Hilfe dieser, von Gott mitgegebenen Vorstellungskraft, auf seinen Spuren wandeln?! Phantasie und Geist sind vielleicht eins...?
Die Religion und vielleicht vor allem diese neue Religion der alles umfassen wollenden Phantasie kann Wertvorstellungen doch auch grundsätzlich beeinflussen! Sie kann brauchbare Werte erschaffen, die zwar immer schon vorhanden waren, aber nie entdeckt wurden. Warum? Weil die hendelsüblichen Religionen bisher meist in die Beschräktheit bornierter Ideologien ausarteten.

Deshalb:
41. Gebot: Glaube niemandem, der niemand respektiert, der glaubt, daß sein Glaube falsch sei!
42. Gebot: Üb immer Treu und Redlichkeit dir selbst gegenüber

© Alf Glocker

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