8. Wunder gibt es immer wieder


Die Welt ist voller Wunder, gesehene und ungesehene. Nicht nur die christliche Mythologie ist voll davon, sondern auch alle anderen Kulturkreise. Nicht zu vergessen: der gemeine Alltag! Denken wir nur einmal an das Wunder der Liebe...

Oder ist es etwa kein Wunder, daß sich auch abgrundtief hässliche Menschen, absolut verbrecherische Kreaturen, oder auch gänzlich einfältige Zeitgenossen "lieben" können?! Sie geben sich einfach hin und gut isses. Natürlich könnte man jetzt auf die Idee kommen, daß sich total schöne Menschen, die dazu auch noch sehr intelligent sind, die Liebe – aus Vernunftsgründen – so schwer machen können, daß dabei nichts mehr zustande kommt. Dieses Wunder z.B. wird meistens gar nicht als solches erkannt.

Dann der Straßenverkehr...dort begegnet man fast tagtäglich dem Wunder der schieren Unmöglichkeit: Ein Radfahrer biegt aus einer Seitstraße in eine Hauptverkehrsstraße ein, ohne zu schauen ob da was kommt – und es passiert nichts! Doch auch andersherum sind kleine Wunder zu verzeichnen. Jemand übersieht, völlig unnötigerweise iregndetwas und schon ist "es" passiert! Es könnte natürlich auch sein, daß ein Schicksalsengel eine Person in einer völlig harmlos aussehenden Situation unaufmerksam sein lässt: Bums!

Da steht vielleicht einer ganz unbedarft an einer Fußgängerampel und träumt vor sich hin. Selbstsicher machte er einen (seinen letzten) Schritt, weil er glaubt die Straße sei frei und sofort wird er von einem Auto erfasst und durch die Luft geschleudert...

Bisher außen vorgelassen wurden jedoch die Wunder des Glaubens. Da kann es sein, daß einer, mir nichts, dir nichts und sonst auch niemandem, an nichts Bestimmtes denkt und plötzlich erscheint ihm sein Idol: Ein Heiliger, eine Heilige. Auf diese Weise kann nahezu alles geschehen: Es wird ein Todkranker gesund, ein geliebter Mensch kommt unvermittelt auf den Liebenden zu und ist bereit zur Vereinigung, oder es passiert gar nichts, nur das Idol steht da und spricht, bzw. schweigt und es muss eine Kapelle gebaut werden.

Logischerweise sind da aber auch noch die Wunder aus den heiligen Büchern. Einer steht von den Toten auf, ein anderer reitet in den Himmel – wo immer der auch vermutet wird. Ein Weitere reitet nur übers Wasser, einer geht darauf spazieren, gebietet einem Sturm Einhalt oder tut sonstwas ganz Tolles. Man hat, was Wunder angeht, parktisch die "freie Wahl".

Es gibt aber auch sehr pragmatische Wunder. Man weiß von einem buddhistischen Mönch, der seit 150 Jahren nicht verwest, obwohl er schon so lange tot ist! Und das hat der auch noch prophezeiht! "Grabt mich nach 30 Jahren wieder aus und ich werde nahezu so aussehen wie jetzt" soll er vor seinem Ablenben verkündet haben. Und was soll man dazu sagen?! - es hat gestimmt! Das kann man jetzt glauben oder nicht, doch wenn man es nicht glaubt braucht man eine unglaublich unlogische Logik, um sich das erklären zu können.

Wer also nicht an Wunder glaubt, der ist ein armer Mensch! In seinem Leben ereignen sich nur Arbeit, Fortpflanzung (wenn er Glück hat), vielleicht ein paar sonstige Eindrücke auf Reisen und weiter nichts. So jemand hat die inneren Stimmen überhört, seine Eingebungen übersehen, sogenannte "unnatürliche" Erscheinungen ignoriert und Dinge, die er/sie sich nicht erklären konnte einfach verdrängt!

Denn in jedem von uns schlummert das Talent Wunder zu erleben, da jeder von uns ein Flimmergespenst in Zeit und Raum ist. Unsere Quanten sausen wild durcheinander im Universum herum, unsere Atome sind so weit auseinander, daß man, aus der Perspektive eines solchen fast schon glauben könnte sie gehörten gar nicht zusammen und alles was wir sehen ist praktisch genommen bereits Vergangenheit wenn wir es gedanklich verarbeiten können. Jeder unserer Augenblicke ist quasi Erinnerung. Eine Erinnerung woran?

An die Zukunft vielleicht auch? Existieren wir in einer Erlebniszone in der alles möglich ist? Zeit und Raum gibt es ja nur unterhalb der Lichtgeschwindigkeit – "außen herum", oder zwischen den Augenblicken befindet sich das "Nichts". Man könnte beinahe auf die Idee kommen wir seien nur eine Illusion... Wenn wir aber eine Illusion wären, dann könnte es unter uns doch eventuell Indiduen geben, die gelegentlich "aufwachen" und über sich selbst, oder die Welt hinaussehen. Dann jedoch würden ihnen die Wunder des Lebens zwischen Sein und Nichtsein "über den Weg laufen". Sie müssten sich dann nur noch eingestehen, daß sie eines gesehen, gehört haben, einem zum Opfer gefallen sind, oder eines erzeugen konnten das ganz erstaunlich ist.

39. Gebot: Sei offen für alles was ist, zu sein scheint oder nicht zu sein scheint.
40. Gebot: Werde nicht selbst dahingehend zu einem Wunder, indem du dir Interessantes vorenthältst!

Die neue Religion 8

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Die neue Religion 8"

Re: Die neue Religion 8

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 05.03.2023 11:45 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
ja, Wunder gibt es immer wieder ... aber wo?
Mit Interesse gelesen.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Die neue Religion 8

Autor: Sonja Soller   Datum: 05.03.2023 12:15 Uhr

Kommentar: Ja, lieber Alf,
ich weiß schon lange, dass es Wunder gibt!!!
Über Wunder spricht man nicht, sonst sind es keine Wunder nicht!!

Nein, ich kann nicht übers Wasser, aber im alltäglichen Leben ist mir schon so manches "Wunder" begegnet.

Sehr aufschlussreich geschrieben!Gerne gelesen!!

Herzliche Sonntagsgrüße aus dem wunderbaren Norden, Sonja

Re: Die neue Religion 8

Autor: Eleonore Görges   Datum: 05.03.2023 13:04 Uhr

Kommentar: Es sind schon tolle und auch außergewöhnliche Gedanken, die du dir machst, aber absolut überdenkenswert.
Man sollte stets für alles offen sein, ansonsten verpasst man "das Leben".

Wie sang schon Katja Epstein?: "Wunder gibt es immer wieder" - und sie hat recht damit, man muss sie nur erkennen und das kann man nur, wenn man für alles offen ist, wenn der Geist hungrig ist.
Wunder sind oft so unspektakulär, dass sie nicht erkannt werden.

Liebe Grüße
Eleonore

Re: Die neue Religion 8

Autor: Alf Glocker   Datum: 05.03.2023 13:30 Uhr

Kommentar: Liebe Freunde, ich bedanke mich und entschuldige mich zugleich, da ich momentan außerstande bin ausführlicher zu antworten

Liebe Grüße
Alf

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