Soundsooft hab ich geschwiegen, soundsoviel ging in den Arsch! Mein Herz wartet im Kühlschrank auf den Ringelpietz mit einem adretten, komischen Vogel, dessen Gezwitscher mich an Sirenen erinnert. Wie ungerne entkäme ich diesem Gesang! Wie selbstvergessen würfe ich mich in den Jo-Jo-Effekt einer Liebeslüstelei, der Hitzewelle für Seelen, die gerne schmelzen vor Glück. Was ist dagegen schon ein Elfenbeinturm?
Ist es nicht sagenhaft, auf der „Welt zu sein“, sagt die süße Biene zu dem Einstachel-Schwein. Treib es doch soundsovielmal mit den Engeln aus Bleisch und Flut, teuflisch und versessen, unverstellt die Wege ungeweint tralle Ähnen, geliebt alle Fernen und Nähen, verblieben im Stunst der Dätde, freireif, fohlweil den Sintafaen sau nausend nud teiner Acht. Aber in der Verwirrung!
Klar oder unklar, was soll’s?! Ich erfrische mich täglich! Ich bin es und ich bin es nicht, was ich bin oder nicht bin. Alles bleibt sich gleich in der Veränderung, denn nur sie ist konstant. Konstant ist natürlich ebenfalls die Absicht, die nicht meine ist, die aber genau zu mir passt – so sehr, daß ich es gar nicht beurteilen kann. Überall wird alles, wie es werden soll! Hahahaha!
Das sind ja schöne Geschichten! Wenn ich die „Augen aufmache“, geschehen sie ebenso, wie wenn ich sie fest geschlossen halte. Seht ihr mich noch?! Ich stehe doch hier, in der Ecke, und bin unsichtbar, weil ich mir die Augen zuhalte.
Ihr tragt sie angeblich offen, aber auch ihr seht nichts! Denn die Dunkelheit in euren Köpfen hält dem Verstand die Augen zu, weil das Spiel so sehr Spaß macht, daß ihr viel lieber den Überblick verliert, als die Wirklichkeit zu demaskieren. Es ist angenehmer, ungehalten zu werden, wenn man euch durch Aufdeckungen denunziert, als sich dem Denkschmerz verletzender Eingeständnisse auszusetzen. Der würde euch unwichtig erscheinen lassen – aber wofür habt ihr dann gearbeitet?! Das muss doch einen Sinn gehabt haben – und wenn er nur in der Disziplin liegt. Die ersetzt manchmal alles, alles, alles, alles …
Ihr seid nicht irrelevant! Was ich denke, ist irrelevant! Was ich nicht denke, ist irrelevant, was nicht ist, ist irrelevant, die Relevanz ist irrelevant und die Irrelevanz ebenfalls. Relevant ist allein der Wahnsinn! Er räumt alles aus, er räumt alles ein: die Relevanz und die Irrelevanz, mich und was ich denke, denn durch ihn ist die Welt!
Aber nur, wenn ich mir die Augen zuhalte, wenn ihr glaubt, die euren offen zu halten, damit ihr der Dunkelheit eures Geistes ausgeliefert seid und einer Disziplin frönen dürft, die absolut relevant ist. Daß sie irrelevant war, merkt ihr erst, wenn ihr verstorben seid, an den unpassenden Ergebnissen, deren Notwendigkeit der richtigen Beurteilung zu Lebzeiten nicht vorlag!
Denn ihr seid Engel aus Bleisch und Flut, Treiß und Schwänen, sau med Staunensterb (aus dem Sternenstaub) der Endunlichkeit, den Satafien ni sausend nud teiner Acht! Aber mitohne Verwirrung!
Text und Bild ©Alf Glocker

Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 359. Schritt

© Alf Glocker


© Alf Glocker


4 Lesern gefällt dieser Text.


Unregistrierter Besucher


Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 359. Schritt"

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 359. Schritt

Autor: Sonja Soller   Datum: 11.11.2022 21:29 Uhr

Kommentar: Herzliche Grüße aus einer Nacht unter tausenden im Norden, Sonja!

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 359. Schritt

Autor: Alf Glocker   Datum: 12.11.2022 7:46 Uhr

Kommentar: Man denkt aus dem Morgen heraus

LieGrü
Alf

Kommentar schreiben zu "Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 359. Schritt"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.