Wer oder was tut eigentlich wem oder warum eines? Gesagt werden darf alles, wenn auch nicht immer oder überall, doch im Prinzip gibt es keines! Es gibt kein Da und kein Dort, kein Hier und kein Jetzt! Es gibt nur die Milchstraße – und das sogar nur manchmal, wenn man hinter die vordersten Sterne sieht.

Und genauso ist es mit dem Leben! Es rauschen die Mühlen am klappernden Bach. Und irgendwo auf der Welt wird ein Kind geboren, im Sekundentakt eines Wahnsinns, der kein Ende nehmen will. So einfach ist Mathematik!

Über den Wolken, wo die Freiheit wohl grenzenlos ist, fliegen die Blechengel hin und her, hinüber und herüber, oder die Krähen bringen den Palmenzweig als Friedenszeichen in eine verlorene Welt, in der jeder eine Arche ist, bloß kein Idiot!

Lache mit uns, du Vagabund der einsamen Wanderwege, aber weiche den Wallfahrten aus, wenn du kannst, sonst lullen dich die Litaneien ein, die sie sich vorbeten, wenn sie ihre Länder verlassen, um etwas zu tun, das unglaublich ist: Sie wollen dich essen!

Denn immer immer wieder geht die Ssssonnnne auf und immer immer wieder lacht und lacht und lacht und lacht und … Manchmal freilich merkt man gar nicht mehr, warum es vier Himmelrichtungen gibt. Es könnte genauso eine einzige sein … Unten nämlich, ganz unten!

Trotzdem kommen von oben die guten Ratschläge. Ganze Expertenteams haben sich zusammengetan, damit sie für dich und für mich, nicht aber für sich selbst beurteilen können, was Sache ist. Dafür haben sie Tage und Nächte durchgegessen – aus dem Schlaraffenland und wieder zurück.

Nebenbei hat sich die Erde weitergedreht. Und sie hat dabei sämtliche Weisheiten verbraucht, die ihr zur Verfügung standen. Jetzt ist sie alt! Doch Alter schützt vor Torheit nicht – im Gegenteil! Die Alten stehen herum, in der irrigen Annahme befangen, weise gewesen zu sein.

Bei so viel Weisheit wird uns ganz schwarz vor Augen. Wir sehen die Hand vor dem Mund nicht mehr, nur noch die Arbeit, deren Ertrag in die Hände derer abwandert, die damit gar nichts zu tun hatten. Aber die Weisen tagen weiterhin und niemand wirft ihnen vor, daß sie reich dabei werden.

Wer oder was wem eigentlich, oder warum, eines tut, ist nicht länger nachvollziehbar, denn die Welt ist so groß wie ein Pflaumenkern – vor allem, wenn man keinen Platz mehr darin hat. Trotzdem ahnt man manchmal noch die Milchstraße hinter den vordersten Sternen, vor allem, wenn im Sekundentakt Kinder geboren werden.

Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 289. Schritt

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 289. Schritt"

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 289. Schritt

Autor: Sonja Soller   Datum: 29.06.2022 10:34 Uhr

Kommentar: Wow, kann ich nur sagen, so wahr und so gut die heutige Situation beschrieben,
lieber Alf!
Scheinbar wichtige Worte werden gesprochen, bei noch wichtigeren Treffen. Um wen zu täuschen? Sich selber ein gutes Gewissen zu verschaffen, auf ihren goldenen Ruhekissen?
Der 8.000.000.000 dste Mensch wird in diesem Monat das Licht der Welt erblicken. Auf der einen Seite Entzücken? Auf der anderen das Leid!?! Es wird eng auf unserer Welt, werden wohl noch enger zusammemrücken müssen.
Zu viele wichtige Experten, zu viele Menschen, zu v..., ach nee, zu wenig Nahrung
für alle, und doch können sich einige von denen da Oben, von dem Wenigen ihr Säckel noch prall füllen?!?!?
Krieg findet nicht nur in der Ukraine statt, Krieg ist allgegegwärtig, auch wenn die Waffen ruhen (irgendwann, nicht nur in der Ukraine). Der eine wird mit Waffen, der andere mit Worten geführt. Auf auf jeden Fall gibt es Leidtragende, so oder so!!!

Herzliche Grüße aus dem beunruhigten Norden, Sonja

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 289. Schritt

Autor: Alf Glocker   Datum: 29.06.2022 19:54 Uhr

Kommentar: Du hast leider sooo recht liebe Sonja!
...und der 8 Milliardtse Mensch ist ein großes Unglück, denn "er" wird dort geboren werden wo es eh nichts zu Essen gibt und die Eltern trotzdem auf Vermehrung setzen...

LieGrü aus dem bescheidenen Süden
Alf

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