Als ich kürzlich einmal mit meinem großen Affenfreund durch einen Punkt in der Innenstadt ging wo das Soziale brennt, passte ich einen riesigen Moment lang nicht auf und nicht ab, und auf einmal bemerkte ich unempört, daß mir niemand das Ei des Kolumbus an den Kopf geworfen hatte. Genauer gesagt hatte dieser Niemand – denn wer wirft schon jemandem ein Ei an den Kopf?! - genau die Schläfe getroffen, so daß ich sofort einschlief. Was für ein seltsamer Einzelfall, dachte ich noch, dann kam ich zu einer Art Besinnung und rief meine Nicht-Empörung leise in die große, weite Welt hinaus: „Was glauben wir eigentlich wer wir sind?! Wir sind doch die Gemeinschaft der Heiligen, oder so, die, vollgepfropft mit unglaublicher, ja schier unglaubwürdiger Menschenwürde, einfach so dahinvegetiert!“
Dann sah ich, daß ich auf einmal von vielen Halbaffen-Freunden umringt war und was soll ich sagen?! Ich freute mich! Gut ist es, dachte ich so bei mir, nein eigentlich neben mir, wenn immer Weitere aus der Zwischenwelt von Zivilisation und Unterwelt hinzukommen. Die wissen wenigstens was wir nicht wollen, sie aber durchaus. Ihre Unordnung ist in einer absurden Wirklichkeit nämlich, also in einer die immer mehr anerkannt und immer dringender empfohlen wird, ja da ist sie die einzige an die wir noch glauben dürfen. Und glauben wir nicht gerne dran? Wir mussten doch immer schon gerne dran glauben, so nach deM otto „Hunde warum wollt ihr nicht früher erfahren, daß Leben nicht alles ist?! Mehr hat man halt nicht für euch zu bieten!“
Da lachen nicht nur die Korallen, die Hyänen, die Möwen und die Horrorclowns aus aller Welt. Die besten Witze werden schließlich immer noch und jetzt vor allem im Zentrum des vermeintlichen Wissens erzählt, von dem die Betroffenen annehmen, daß daran der Globus genese. Der arme Globus! Da schwebt er dämlich, schon seit Äonen, seit einer Unzahl verschleuderter Sekunden durch den dunklen Raum und sagt nichts! Manchmal frage ich mich was so uns ein bedepperter Globus sagen könnte, aber ich komme immer nur auf: „Macht eure Hühneraugen auf und akzeptiert wenigstens was ihr seht, bevor ihr allesamt ins Jagdhorn der Rattenfänger blast, die euch eine ganze Litanei aus schrägen und krassen U's für ein einziges X vormachen.
Jetzt spiele ich grade mit meinen Affen-und Halbaffenfreunden Blinde Kuh. Ich habe mir selbst ein rosa Tüchlein vor die Augen gebunden und drehe mit fröhlich im Kreis, während die Weiber der Spielkameraden sich grade im Kreißsaal drehen. Was für ein Spaß!! Ich nehme an nichts annehmen zu dürfen, also nichts Vernünftiges, also etwas das eventuell der Logik oder ganz einfach dem Einmaleins entspräche. Wenn ich was annehmen darf, dann höchstens die Parolen aus den Beeinflussungsmedien. So überflüssig wie ich bin fühle ich mich (noch) gar nicht. Aber das macht auch wieder nichts, denn das kann sich sehr schnell ändern, wenn man mir unindianische Kriegsnamen gibt, wie „Elender Quertreiber“, oder auch „Heimaterfinder“.
Niemand braucht nirgends keine Heimat nicht, weil die doch überall ist – außer er ist nicht von hier, dann ist sie direkt bei ihm, wo ich nichts zu suchen oder zu finden habe, oder für ihn direkt hier, wo ich nichts mehr zu sagen habe...auch nicht „Ich liebe dich“! Außer natürlich es würde sich um einen Halbaffen handeln. Das ist nicht nur verwünscht, sondern unbedingt zerlaubt. Soziale Brennpunkte hin oder her. Inzwischen habe ich kalte Füße bekommen weil mir den Boden darunter zu heiß geworden ist. Ich komme mir so langsam wie ein Dieb vor, der durch seine Arbeit und die Anstrengungen seiner ermordeten Vorfahren, die nirgendwo indigen waren, den Lebensstandart geklaut hat. Angeblich habe ich ihn Leuten weggenommen die damit gar nichts am Hut haben, weil ich so böse bin und meine Eltern noch böser waren, außer den Größeltern...usw.
Um herauszubekommen wohin wir uns gerade bewegen, frage ich meinen großen Affenfreund: „Quo vadis?“ Aber leider versteht er nur Bahnhof, wo morgen der Rest seiner Großfamilie ankommt. Er denkt, wenn überhaupt, dann eher praktisch, während meine Artgenossen vorgeben praktisch zu denken, dabei jedoch alle praktischen Belange eines tatsächlichen Überlebens ihrer Kleinfamilien außer acht lassen...bleiben lassen. Sie starren mich nur an und schütteln den Kopf solange bis er abfällt und sich, wie bei Vampiren in Staub auflöst. Asche zu Asche, denke ich. Den sprichwörtlichen Dreck im Schächtele hab ich schon. Wer ihn da rein getan hat darf ich nicht sagen, nicht denken, nicht schreiben, nicht, nicht, nicht. Ich darf nur eines wissen, aufsagen und glauben...daß ich als Gesellschaft völlig verroht bin!
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.